Was soll das gleichnis des Sauerteigs bedeuten?

8 Antworten

Das ist anders gemeint. Sauerteig ist etwas gutes, und bewirkt, daß das Brot besonders gut schmeckt. Der Teig muß erst vorbereitet und dann angesäuert werden. Danach braucht es dann Zeit für die Einwirkung, meistens über Nacht. Wobei wirklich eine kleine Menge Sauerteig für viel Mehl reicht. Der Sauerteig im Gleichnis ist die Botschaft Jesu, die sich unter den Menschen verbreitet. Erst sind es nur wenige Anhäger. Lässt man das ganze aber einwirken, werden es mehr, die Botschaft verbreitet sich. Es fängt erst klein an, hat aber später eine große Wirkung. Nochmal, wie gesagt, Sauerteig ist gut, nicht schlecht. Er braucht aber immer Zeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

helmutwk  03.07.2024, 16:59

Es gibt beide Auslegungen. Gegen deine Auslegung spricht, dass dies dann die einzige Stelle in der Bibel ist, in der »Sauerteig« etwas Gutes bedeutet.

Hm...

Der "Sauerteig" fängt klein an (Lk.6,46)

und vergrößert sich im Laufe der Zeit (Mt.13,31-33; Offb.7,14).

Woher ich das weiß:Recherche

Midgardian  04.07.2024, 13:22

Es wird aber nicht mehr Teig dabei. Es kommt nur Luft hinzu. Noch nicht mal heiße Luft, nur lauwarme. Hätte Jesus was vom Backen verstanden, hätte er dieses Bild wohl nicht gewählt.

Kleine Ursache, große Wirkung.

Der Sauerteig bringt den eigentlichen Geschmack ins Brot.

Ebenso wie das Salz oder das Licht, die ebenfalls auf das Ganze übergreifen.

"Ich verstehe das so: Wir sind das Mehl. Der Sauerteig ist das Evangelium."

Hallo Lucas,

Die (echten) Christen sind wenige, der Sauerteig, und das Mehl sind die Menschen, viele. Ein paar wenige gute Christen können das ganze Land retten, wenn die Menschen im Land auf die Christen hören, und sich vom Guten anstecken lassen, und Böse Dinge bleiben lassen. 😊🙏

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gotteserfahrung 🙏

Im MacDonald-Bibelkommentar steht dazu recht treffend:

"13,33 Als Nächstes vergleicht der Herr Jesus das Reich mit »einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte«. Schließlich war das ganze Mehl »durchsäuert«. Viele legen dies so aus, dass das Mehl die Welt und der Sauerteig das Evangelium ist, das in der ganzen Welt gepredigt wird, bis jeder gerettet ist. Diese Ansicht wird jedoch von der Schrift, der Geschichte und den gegenwärtigen Ereignissen nicht bestätigt.

Sauerteig ist in der Bibel immer ein Bild des Bösen. Als Gott den Angehörigen seines Volkes befahl, den Sauerteig aus ihren Häusern zu entfernen (2. Mose 12,15), verstanden sie das. Wenn jemand in der Zeit zwischen dem ersten und dem siebten Tag des Festes der ungesäuerten Brote irgendetwas Gesäuertes aß, wurde er aus dem Volk Israel ausgerottet. Jesus warnte vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer (Matth 16,6.12) und vor dem Sauerteig des Herodes (Mk 8,15). In 1. Korinther 5,6-8 wird Sauerteig als Böses und Schlechtes definiert, und der Zusammenhang in Galater 5,9 zeigt uns, dass sich das Wort dort auf Irrlehre bezieht. Im Allgemeinen bedeutet Sauerteig entweder falsche Lehre oder böses Verhalten.

So warnt der Herr in diesem Gleichnis vor der durchdringenden Kraft des Bösen, das im Reich der Himmel am Werk ist. Das Gleichnis vom Senfkorn zeigt das Böse im Äußeren des Reiches, dieses Gleichnis zeigt die innere Sphäre des Reiches.

Wir glauben, dass in diesem Gleichnis das Mehl die Speise des Volkes Gottes bedeutet, wie wir sie in der Bibel finden. Der Sauerteig ist die Irrlehre. Die Frau ist die falsche Prophetin, die lehrt und verführt (Offb 2,20). Ist es nicht bezeichnend, dass Frauen oft Gründerinnen von Sekten waren, die Irrlehren verbreiteten? Ihnen wird von der Bibel verboten, in der Gemeinde zu lehren (1. Kor 14,34; 1. Tim 2,12), doch haben sich einige trotzig lehrmäßige Autorität angemaßt und die Speise des Volkes Gottes mit zerstörerischen Irrlehren vermengt.

J. H. Brookes schreibt:

Wenn der Einwand erhoben wird, dass Christus das Reich nicht mit etwas Bösem vergleichen würde, dann ist es eine ausreichende Antwort, wenn wir sagen, dass er das Reich mit Weizen und Unkraut sowie mit guten und schlechten Fischen vergleicht, dass es im Reich der Himmel einen bösen Knecht gibt (Matth 18,23-32) und dass dort ein Mann zu finden war, der kein Hochzeitsgewand hatte und verloren war (Matth 22,1-13).<(13,33) J. H. Brookes, I Am Coming, S. 65.>"