Ich habe den Eindruck dass die Deutschen mit ihrem Militär doch sehr fremdeln.
Ich fahre oft mit den Soldaten am Wochenende in der Bahn. Es bricht kaum einer mit ihnen.
Diese Männer und Frauen sind bereit für uns, die Zivilbevölkerung ihr Leben zu riskieren. Die sind bereit an die Orte zu gehen von denen alle anderen weg rennen.
Sie sind gut ausgebildet und haben viel geleistet. Einige von ihnen sind schon traumatisiert weil sie im Einsatz Dinge gesehen haben die einfach nicht mehr in die kultivierte, aufgeräumte Lebenswirklichkeit Mitteleuropas passen.
Trotzdem habe ich nicht den Eindruck das Leute sich freuen mit einem Soldaten im Abteil zu sitzen.
Es gibt auch keine großen Gedenktage für deutsches Militär. Kürzlich sah ich ein Foto von vielleicht dreißig Soldaten die durch Berlin marschierten um ihrer Gefallenen zu gedenken.
Keine Kapelle, keine Tribüne, keine Fliegerstaffel und richtig im Gleichschritte waren die auch nicht. Die sahen eher aus wie ein Satz olivgrüner Fussballfans.
Hätte es nicht in der Zeitung gestanden hätte ich davon nichts mitbekommen.
Stimmt mein Eindruck dass die Deutschen ihr Militär nicht mögen?
Wenn ja: Warum?