Was sind die Unterschiede zw. Gymnasium und beruflichen Gymnasium? Sachsen?

4 Antworten

Zu Sachsen speziell kann ich kaum etwas sagen.

In allen beruflichen Gymnasien (deutschlandweit) sind aber einige Dinge gleich:

  • Das berufliche Gymnasium wird meist von Schülern besucht, die nach dem mittleren Abschluss das Abitur noch nachholen möchten. Sie kommen aus unterschiedlichen Bildungsgängen. Die Lehrer sind aber darauf eingestellt und müssen im ersten Jahr das Niveau der Schüler angleichen. Es kann sein, dass sich Schüler aus dem Gymnasium anfangs leichter tun - darauf ausruhen können und dürfen sie sich aber nicht!
  • Im beruflichen Gymnasium gibt es - je nach Fachrichtung - ein Profilfach, welches prägend ist. Oft ist es eine berufliche Fachrichtung, die es so auf den allgemeinbildenden Gymnasien nicht gibt. Natürlich gibt es nicht nur Wirtschaft (wie jemand vor mir schrieb), sondern verschiedenste Fachrichtungen. Je nach Bundesland können diese sehr unterschiedlich sein. Sachsen hat da eine relativ breite Auswahl: https://www.schule.sachsen.de/171.htm Wichtig ist, dass man sich für dieses gewählte Profilfach interessiert. Auch für Gymnasiasten ist das Fach neu - hier hat man also keine Vorteile, sondern fängt - wie alle anderen auch - neu damit an.

Fazit:
Der Wechsel auf dein berufliches Gymnasium (gerade wenn man von einem allgemeinbildendem Gymnasium wechselt) sollte von dem Wunsch, ein bestimmtes Profilfach zu belegen, geprägt sein und nicht, weil es dort (vermeintlich) einfacher ist, das Abitur zu erlangen.

Oder, anders ausgedrückt: Wer sich nicht für Wirtschaft, Finanzen und Politik interessiert, ist auf einem mit dem Profil "Wirtschaftswissenschaft" ausgerichteten beruflichen Gymnasium definitiv falsch - egal, von welcher Schulart man kommt.

Gleiches gilt für Ernährungswissenschaft, Agrarwirtschaft und die unterschiedlichen technischen Profile, die angeboten werden. (Nur ist "Wirtschaft" oft der Bereich, der nicht ganz so bewusst gewählt wird wie die anderen - deswegen der Hinweis).

Die Unterschiede bestehen hauptsächlich bei der Auswahlmöglichkeit der Fächer. So ist BWL/VWL + Rechnungswesen so gut wie immer Pflichtleistungsfach.

Kulturfächer wie Kunst, Musik sowie Theatergruppen oder Schulorchester gibt es an solchen Schulen kaum.

Die Fremdsprechen sind vermutlich auch auf Wirtschaftskorrespondenz ausgerichtet, so wie sie an den Höheren Berufsfachschulen betrieben wird. Latein wird in der Regel an diesen Schulen nicht angeboten!

Einfacher: nein, auf keinen Fall!

Allerdings fangen dort in der Regel fast nur Leute an, die nicht vom Gymnasium kommen, so dass man sich natürlich in Klasse 11 auf diese Leute einstellen muss. Könnte dann für diese Leute am Anfang vielleicht einfacher sein als auf einem normalen Gymnasium?

https://www.bsz1leipzig.de/bildungsgaenge/berufliches-gymnasium


Gelter 
Beitragsersteller
 11.08.2019, 22:16

ok danke wegen dein Kommentar (bin vom Gymnasium)

0
Joshua18  12.08.2019, 01:00
@Gelter

Auf dem Gymnasium wird dann als LK in NRW das Fach "Sozialwissenschaften" angeboten, wo aber dann aber Wirtschaft mit Politik und Soziologie als Integrationsfach vermischt ist. Neuerdings soll es in NRW aber auch nur Wirtschaft geben. Das wurde aber gerade erst eingeführt. Rechnungswesen jedenfalls gibt es an einem normalen Gymnasium überhaupt nicht.

Ich hatte auch Sozialwissenschaften als LK am Gymi. Rechnungswesen lernt man beim BWL-Studium dann an der Uni. Bei uns waren das zwei propädeutische Übungen: Einführung in das ReWe und dann noch Bilanzierung. Allein Bilanzierung geht schon weit über das, was an beruflichen Schulen so allgemein gemacht wird, weit hinaus.

0

Deine Frage ist fast gar nicht zu beantworten. Dafür sind die Unterschiede der beruflichen Gymnasien in den einzelnen Bundesländern viel zu groß. Ein berufliches Gymnasium in Bayern, ist etwas völlig anderes wie beispielsweise in Berlin.