was nach einem Studium Abbruch tun?

3 Antworten

Du solltest evtl. deine Prioritäten überdenken.

Ja, das Gehalt ist nicht ganz unwichtig im Leben - es sollte allerdings nicht über alles entscheiden. Mal ehrlich, wirst du glücklicher, wenn du was machst das dir unangenehm ist, du dafür aber mehr Geld bekommst? Und wäre es so schlimm, nicht ganz so viel Geld zu bekommen, wenn du dich dafür jeden Morgen auf deine Arbeit freust?

Ich verstehe auch deine Studienwahl nicht. Das klingt für mich nach "Hauptsache Studium, egal was" - das ist eine Bauchlandung mit Ansage! Jedes Studium hat irgendwo seine schwierigen Zeiten, seine Tiefpunkte, seine "warum tue ich mir das an"-Momente. Erwartest du wirklich, dass du da durchkommst mit der Motivation ich wollte irgendwas studieren?

es ist aber sehr schwer

Auch ein Argument, das ich nicht verstehe. Ja und, dann ist es halt schwierig? Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Und dann machst halt nicht 30 ECTS pro Semester und Regelstudienzeit, sondern nimmst dir 1-2 Semester mehr Zeit und machst nur 25 ECTS pro Semester.

"Schwierig" ist allenfalls eine Herausforderung, wenn eine solide Motivation vorhanden ist. Unmöglich wird es nur durch mangelnde Motivation.

Ich habe Angst eins zu wählen und es am Ende nochmal zu bereuen

Die Angst kenne ich. Ich hab's bis zum Masterabschluss geschafft, ohne jemals mit der Wahl meines Weges im Reinen gewesen zu sein und ich habe mir unterwegs x-mal überlegt "hätte ich doch was anderes gemacht". Und ich bin mir 100% sicher, dass ich genau die gleichen Gedanken hätte, wenn ich etwas anderes gemacht hätte, weil das Gras auf der anderen Seite immer grüner schein.

Nur: Was erreichst du, wenn du dich von solchen Gedanken von Entscheidungen abhalten lässt? Eben: Nichts!

Was ist besser: Nichts erreichen oder was erreichen, das wenigstens gut genug ist? Ganz genau: Das "gut genug". Auch wenn es keine perfekte, absolut zweifelsfreie Option gibt, gibt es trotzdem noch die aktuell beste Option. Im Bezug auf Berufswahl & Zukunft eben den Weg, zu dem du am meisten motiviert bist und an dem du die wenigsten Zweifel hast.

Ja, ich hätte heute, mit 30, einen anderen Studiengang gewählt. Aber ich kann mein 20jähriges Ich nicht an dem messen, was ich mit 30 weiß. Es war damals, mit dem damaligen Wissen und in der damaligen Situation, die beste Option die ich wählen konnte. Und so mache ich meinen Frieden damit.

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Also für dich, nochmal zurück ans Reißbrett:

  • Was willst du am ehesten machen?
  • Willst du dir dafür ein Studium antun mit allen Schwierigkeiten, die ein Studium mitbringt?

Lieber gut genug als gar nichts.

Hm, die Optionen, die du aufzählst, sind schon recht unterschiedlich. Praktika zu machen wäre eine gute Idee, aber ich denke, du bist an einer schnelleren Lösung interessiert. Bei uns enden die Einschreibefristen in ein paar Tagen und ich kann mir vorstellen, dass es bei dir ähnlich ist.

Was ich feststellen konnte ist, dass ein Studium dir nicht immer den einen Weg vorschreibt. Gut bei einigen schon eher: Nach einem Lehramtsstudium ist es schon recht sicher, wo die Reise hingeht. Aber auch nicht unbedingt. Es gibt immer Spielraum, sich auch später noch etwas umzuorientieren. BWL ist da wohl der anpassungsfähigste Studiengang, von denen die du aufgezählt hast. Hat aber eben auch den Ruf eines 0815-Studiengangs.

Du kannst davon ausgehen, dass du in deinem Studiengang des häufigeren auch noch spät Abends an deinem Schreibtisch sitzt und lernst. Da solltest du schon Leidenschaft für das Fach mitbringen. Gehaltsaussichten sind da zweitrangig.

Btw. ein Studium heißt generell nicht, dass du danach einen super bezahlten Job haben wirst.
Und jene mit besseren Gehaltsaussichten sind dann auch ein bisschen schwieriger. In denen hast du dann in einigen Klausuren eben Durchfallquoten von 80 %.
Und auch im Job später: Wenn du mehr verdienen möchtest als andere, musst du mehr leisten als andere. Du wist wohl kaum einen Studiengang finden, den du abschließt und dann bietet dir jemand 100k/Jahr Einstiegsgehalt bei einer
35-Stunden-Woche an.

Ich würde nochmal meine Erwartungen an einen Studium/Job überdenken. Und wenn du überhaupt keine Ahnung hast, was du später machen möchtest, aber unbedingt studieren, dann rate ich zu einem Studiengang, bei dem du auch später noch entscheiden/dich vertiefen kannst (dementsprechend eher weniger Richtung Lehramt/Medizin): Bwl, (Wirtschafts-)Informatik, vlt. sogar Mathematik mit einer entsprechenden Vertiefung (ist aber sehr schwer ^^) fallen mir da am ehesten ein. Und zum Schluss: Hast du nur Studiengänge in Betracht gezogen? Wie wäre es mit einer Ausbildung? Oder ist es dafür schon zu spät (Ich habe gehört, dass Ausbildungen meist zum 01.08 beginnen)? Ansonsten kannst du dir wirklich überlegen, ob du dieses Jahr nicht nochmal ein paar Praktika machst/Erfahrungen sammelst und erst nächstes Jahr (neu) anfängst.

Wird schon ;) Dir alles Gute.

Hi,

vielleicht ist eine Ausbildung oder ein duales Studium die bessere Alternative für dich.