Was muss man studieren um Virologe zu werden, welche Noten braucht man und wie viel verdient man?

5 Antworten

Hm, Biostudium (sowieso) nicht zu empfehlen. Wenn überhaupt dann Biochemie. Spezialisierung eines Mediziners zum Virologen empfehlenswert bei großem Interesse an Laborarbeit und Mama und Papa mit dickem Geldbeutel, da das alles sehr lange dauert und kaum Gelegenheit bietet nebenbei noch was zu verdienen.

Man verdient wie alle Mediziner sehr gut, du solltest Medizin studieren.

Man kommt nur mit Top-Abi oder Geld im Ausland darein, danach ist es aber die Garantie für einen sicheren, sehr gut bezahlen, interessanten Job mit hohem Ansehen.

Bei keinem anderen Studiengang gibt es dass, dass sogar der schlechteste Absolvent eine solche Stelle findet.

Auch Biologen, Biomediziner oder Molekularmediziner beschäftigen sich mit so etwas, bei den drei letztgenannten sind die Berufsaussichten aber bescheiden bzw. die Chance auf eine gut bezahlte, fachnahe Dauerstelle ist dort gering.

Medizinstudium und Weiterbildung zum Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie.

Die Noten für ein Medizinstudium bzw. den NC kannst du selbst suchen.

https://www.gesundheit-studieren.com/studiengaenge/virologie/

Biologie, wenns dir mehr drum geht die Dinge zu verstehen und zu erforschen.

Medizin, wenns dir eher drum geht Leute zu behandeln.

Bezahlung, das kommt drauf an, was Du arbeitest und wo. Die Gehaltstabellen für Hochschulprofessoren zum Beispiel findest Du im Internet:

https://de.wikipedia.org/wiki/Besoldungsordnung_W


Brieftasche1982  06.04.2020, 01:16

Von 23 Menschen, die in Deutschland versuchen Professor zu werden, schafft es übrigens einer.

Mediziner können Dinge genauso gut erforschen. Ein Facharzt für Mikrobiologie, Virologie, und Infektionsepidemiologie ist einem Biologen gegenüber SICHER nicht im Nachteil, was das Verständnis angeht.

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matmatmat  06.04.2020, 13:16
@Brieftasche1982
Von 23 Menschen, die in Deutschland versuchen Professor zu werden, schafft es übrigens einer.

Und das ist ne optimistische Zahl, das sind schon die Leute mit habil?

Mir schon klar, daß nicht jeder Professor wird. Deswegen habe ich oben gesagt es kommt drauf an was und wo man dann arbeitet. Die Professorengehälter sind nur leichter einsehbar als Bench-Scientists, Gruppenleiter und Abteilungsleiter in der Pharma, daher das als Beispiel.

Facharzt für Mikrobiologie, Virologie, und Infektionsepidemiologie ist einem Biologen gegenüber SICHER nicht im Nachteil, was das Verständnis angeht

Das kommt meiner Meinung nach drauf an, was man verstehen will. Die Infektion am Mensch und wie man da eingreifen kann? Da ist sicher der Arzt sogar im Vorteil. Molekularstrukturen von Rezeptoren und möglichen Inhibitoren? Untersuchen ob so ein Inhibitor den menschlichen Zellen nix tut? Evolutionäre Aspekte wenn sich da ein Virus verändert und was in der Genetik des Virus dazu führt das sich manche Bereiche schneller verändern als andere? Vorhersagen welche Virusvariante als nächstes kommt? Da hat ein Biologe mit entsprechendem Schwerpunkt ganz sicher die Nase vorn. Das sind aber auch umgekehrt wieder Sachen, die interessieren den Mediziner nicht. Das sind die Grundlagen auf denen er weiterarbeitet und Sachen in den Mensch rein wirft.

Daher wie gesagt: Es kommt drauf an, was man machen und was man verstehen will. Und danach würde ich auch die Berufswahl treffen. Was nützt es, wenn es langweilig ist oder einen überfordert, nicht das ist was man machen will? Den Job macht man doch nicht gut und auch nicht lange?

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Ist ein Teilgebiet der Biologie. Also in Biologie einschreiben und dann im Verlauf des Studiums auf Virologie spezialisieren.


Brieftasche1982  05.04.2020, 22:30

Unfug. Die Direktoren und Chefs der Virologischen Institute sind Mediziner. Biologen werden dort allenfalls als Postdocs und Doktoranden verheizt.

Der Mediziner ist einfach besser ausgebildet.

Finger weg vom Biostudium.

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matmatmat  06.04.2020, 00:32
@Brieftasche1982
Der Mediziner ist einfach besser ausgebildet.

Mediziner haben durch ihr Studium erstmal KEINE Ahnung von Wissenschaft. Das sind Fertigkeiten die sich Mediziner die in der Forschung bleiben nebenher und nach dem eigentlichen Studium (zum Beispiel in einer Forschergruppe Biologen) mühevoll aneignen müssen. Mediziner können andere Dinge, das Studium hat einen ganz anderen Schwerpunkt...

... aber besser? Mit 6 Monaten "Doktorarbeit" (wo man im schlimmsten Fall schon bestehende, nicht mal selbst erhobene Daten neu auswertet) ist man höchstens "Onkel Doktor" ;-)

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Brieftasche1982  06.04.2020, 00:38
@matmatmat

Da habe ich mich unglücklich/Provokant ausgedrückt. Mit besserer Ausbildung meine ich nicht, dass sie mehr über Biologie wissen oder mehr naturwissenschaftliche Kenntnisse haben, sondern dass sie hinsichtlich der Qualifikation kompetenter sind.

Hast du dich mal gefragt, weshalb die Direktoren dieser Institute meist Mediziner sind?

Ein Mediziner darf alles machen, was ein Biologe auch darf. Er darf aber noch viel mehr.

Die Lobby der Mediziner ist so mächtig, dass sie in 6 Monaten ihren Dr. machen DÜRFEN. Bist du da nicht neidisch? Das Medizinstudium qualifiziert einfach besser.

Deshalb ist das Gehalt von Medizinern auch deutlich höher und sie sind praktisch nie befristet angestellt.

Der "Onkel Doktor" hat dann seinen festen, sehr gut bezahlten, fachnahen Job mit hohem Sozialprestige sicher, während der arme angehende PhD noch im Labor für nen Hungerlohn buckelt. Das gilt auch für den Bereich der Wissenschaft, nur die Mediziner werden bei klinischen Studien ernst genommen.

Anderen Schwerpuntk? Ein Facharzt für Mikrobiologie? Nö...

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matmatmat  06.04.2020, 00:55
@Brieftasche1982

Ja, das ein dr. med. ein par Sachen darf, die ein dr. rer. nat. nicht darf ist klar und das da eine starke Lobby ist auch. Und wieviele der über 10000 Medizinstudenten im Jahr werden dort Direktor? Biologen werden dann halt Direktor bei der MPG :-P

Aber will ich Direktor von so nem Zirkus werden? Mein Gehalt ist zwar nur im unteren 6-stelligen Bereich, aber das reicht mir als Biologe auch und den Streß von "da oben" hab ich nicht :)

Und während der PhD noch an was spannendem forscht, daß ihn interessiert und Dinge entdeckt die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat unterschreibt der Mediziner einen Kredit für die nächsten 20 Jahre um die übernommene Praxis abzubezahlen, wenn er nicht im Schichtbetrieb im Krankenhaus verheizt wird.

nur die Mediziner werden bei klinischen Studien ernst genommen

... könnten Ihre Arbeit aber ohne die Mathematiker in der Statistikberatung und die Biologen im Labor kaum machen. Das ist was ich mit anderer Ausbildung meinte.

Und daher auch meine Antwort oben: Wenn man in der Virologie was am Patienten machen will (wie zum Beispiel eine Klinische Studie), dann Medizin. Wenn man verstehen will was da passiert und die Wissenschaft weiterbringen will ist Biologie die bessere "Startposition". Hält natürlich nen Mediziner nicht davon ab sich weiterzubilden oder einen Biologen davon noch nen dr. med. zu machen. Laufen von beidem ja genug rum.

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Brieftasche1982  06.04.2020, 01:13
@matmatmat

Wenn man verstehen will was da passiert und die Wissenschaft weiterbringen will ist Biologie die bessere "Startposition".

Würdest du diesen Satz Drosen und Kekulé ins Gesicht sagen? Das ist doch einfach an den Haaren herbeigezogen.

Und während der PhD noch an was spannendem forscht, daß ihn interessiert und Dinge entdeckt die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat unterschreibt der Mediziner einen Kredit für die nächsten 20 Jahre um die übernommene Praxis abzubezahlen, wenn er nicht im Schichtbetrieb im Krankenhaus verheizt wird.

Der PhD weiß aber nicht, wo er danach ne fachnahe, unbefristete und gut bezahlte Stelle bekommt, der Mediziner hat die sicher.

Und natürlich verdient ein Mediziner im Schnitt VIEL mehr als ein Biologe.

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matmatmat  06.04.2020, 13:47
@Brieftasche1982
Würdest du diesen Satz Drosen und Kekulé ins Gesicht sagen?

Ja, ich habe kein Problem damit meine Meinung öffentlich zu vertreten und keinen "Respekt vor Rang", das ist unter Wissenschaftlern nicht so stark ausgeprägt wie unter Medizinern ;) ich bin mir sicher, daß die zustimmen, daß ein cooler Merksatz zu den Fingerknochen für ihre jetzige Arbeit weniger nützlich ist als ein Umfangreiches Verständnis von Biochemie oder Statistik. Ein par andere Leute aus dem Feld habe ich gerade im Meeting Kalender für die kommenden Wochen, soll ich fragen?

Versteh mich nicht falsch, ich sage nicht "Alle Mediziner sind da Inkompetent", ich sage "die haben eine schlechtere Ausgangsposition um Wissenschaft zu betreiben, denn das ist nicht worum die Ausbildung abzielt". Die müssen sich sehr viele Fertigkeiten extra aneignen, die bei Naturwissenschaftlern eben zum Handwerkszeug gehören.

Der PhD weiß aber nicht, wo er danach ne fachnahe, unbefristete und gut bezahlte Stelle bekommt.

Ja, die Berufsberatung muß da noch einiges Leisten in den Naturwissenschaften. Diese Jobs gibt es durchaus, die sind nur nicht immer offensichtlich. Wer einfach an der Uni bleiben will hat das gleiche Problem wie ein Mediziner, der an der Uniklinik in die Top-Forschung will.

Wenn ich meine Berufswahl nur nach "wo bekomme ich einen sicheren Job" treffe muß ich ne Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im öffentlichen Dienst machen und wenns mir um Kohle geht vielleicht nen MBA. Aber ich zu mindest könnte nicht langfristig nen Job machen den ich langweilig finde.

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Brieftasche1982  06.04.2020, 15:13
@matmatmat

Aber natürlich ist es nützlich, Schnecken, Seeigel und Fische aufzuschneiden im Biopraktikum? Oder Forstexkursionen? Oder Ökologie-Praktika?

Wenn ich meine Berufswahl nur nach "wo bekomme ich einen sicheren Job" treffe muß ich ne Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im öffentlichen Dienst machen

Nein, ein Medizinstudium eignet sich auch und ist um ein vielfaches angesehener und besser bezahlt.

Ja, die Berufsberatung muß da noch einiges Leisten in den Naturwissenschaften. Diese Jobs gibt es durchaus, die sind nur nicht immer offensichtlich.

Dieses Aussage ist eine Verschleierung der äußerst mäßigen Berufsaussichten von Bioabsolventen.

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matmatmat  06.04.2020, 18:56
@Brieftasche1982
Aber natürlich ist es nützlich, Schnecken, Seeigel und Fische aufzuschneiden im Biopraktikum? Oder Forstexkursionen? Oder Ökologie-Praktika?

Du hast lange keinen Bio-Lehrplan mehr gesehen? Die Leute die noch erklären konnten was in einem Seeigel so drin ist sind längst in Rente und schon mit dem Master sind die Studiengänge viel höher spezialisiert als damals das Diplom.

Dieses Aussage ist eine Verschleierung der äußerst mäßigen Berufsaussichten von Bioabsolventen

Unter den Leuten mit denen ich noch Kontakt halte von den Studenten die ich ausgebildet habe sind nicht mal die Leute mit Bachelor Abschluß arbeitslos. Ob die mit einer Ausbildung besser dran gewesen wären lasse ich aber mal dahingestellt.

Aber kommt wohl drauf an, was einem im Leben wichtiger ist, ne?

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Brieftasche1982  06.04.2020, 19:17
@matmatmat

Wer spricht denn von "arbeitslos"? Ich spreche von fachnahen Dauerstellen mit gutem Gehalt und hohem Ansehen. Sowas ist für Biologen ein Traum, für Mediziner selbstverständlich.

Der Biolehrplan für Bsc. der Uni Köln sieht übrigens Zoologische Praktika im Grundstudium vor.

Das gilt für die meisten Volluniversitäten.

Natürlich kannst du auch die neueren Studiengänge auswählen, die irgendwie medizin in den Namen packen um es sexier klingen zu lassen (Biomedizin, Molekulare Medizin).

Am Ende bewerben die sich aber alle auf die gleichen paar Stellen und haben gegenüber echten Medizinern das Nachsehen.

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JayCeD  06.04.2020, 19:38
@Brieftasche1982
Der Biolehrplan für Bsc. der Uni Köln sieht übrigens Zoologische Praktika im Grundstudium vor.

Und jeder Mediziner hat im Grundstudium Anatomie, davon braucht ein Mediziner der sich auf Virologie spezialisiert, später auch nicht mehr viel.

Die Frage hier ist ja, was man als Virologe machen will. Will man Grundlagenforschung zu Vieren betreiben, ist der Weg über die Biologie, rein von der Ausbildung sicher am sinnvollsten. Will man Therapien entwickeln und Menschen heilen, wäre sich der Mediziner die erste Wahl.

Dass ein Mediziner im Fürungsstab einer Forschungseinrichtung wahrscheinlich besser bezahlt wird, als ein Biologe der im afrikanischen Jungel Blutproben von Fledermäusen sammelt, ist sicher auch unbestritten.

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matmatmat  06.04.2020, 20:01
@Brieftasche1982

Da stimme ich mal zu, einen der Biostudiengänge die Medizin in den Namen packen, daß ist irgend wie nix halbes und nix ganzes. Zu wenig Wissenschaft um wirklich Wissenschaftler zu sein wenn man Pech hat (oder auch gute Wissenschaft aber ein zu Enger Fokus um "fachnah" was zu finden) und der Falsche Titel um z.B. als Studienarzt die ganzen läßtigen Unterschriften zu leisten für die man einen Mediziner braucht aus Juristischen Gründen.

Dann doch eher Tiermedizin. Das sind meines Wissens nach die Einzigen in Deutschland die einen Rezeptblock haben UND eine eigene Apotheke betreiben dürfen ;)

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