Was meint ihr, sollte ich zu meinem wählerischen Kind sagen, dass gegessen wird, was auf den Tisch kommt?

13 Antworten

Das funktioniert nur, wenn sich alle Haushaltsmitglieder (und auch immer die Besucher, auch Verwandte die zu Besuch kommen) ebenso daran halten müssen.

Wenn man selbst aber dies oder jenes ausortiert/ nicht isst, weil man es nicht mag.... dann ist das kontraproduktiv.

Und statt direkt davon auszugehen das sich das Kind einfach nur zu fein ist bestimmte Nahrungsmittel oder Mahlzeiten zu essen, wär es ideal wenn man erst mal ganz genau herausfindet "wieso" bestimmte Lebensmittel oder Mahlzeiten nicht gemocht oder sogar gemieden werden.

Beispiel: Manche Leute mögen Koriander. Für andere Leute schmeckt Koriander seifig und daher widerlich. Dies wurde sogar mal wissenschaftlich untersucht.

Es kann auch an bestimmten negativen Vorerfahrungen liegen, weshalb man bestimmte Lebensmittel oder Mahlzeiten meidet. Wenn man als Kind beispielsweise gezwungen wurde etwas zu essen - trotz Brechreiz.

Oder man assoziiert Geruch/ Geschmack/ die Optik von etwas mit etwas völlig anderem (als Kind hasste ich Spinat - das sah aus wie kleingehäckseltes gekochtes Gras und schmeckte/ roch einfach "grün"..... Und ich mied auch Kapern, da sie mich an Kaulquappenkörper erinnerten.... Ich weigerte mich auf einem Teller Mayo und Ketchup zusammen zu haben, denn das Vermischen dieser beiden erinnerte mich an blutigen Eiter). Kindliche Assozitationen sind manchmal sehr drastisch und wirken sich daher sehr stark auf ihren Appetit bzw. Abneigung gegenüber Gerüchen/ Geschmack aus.

Manche Grunderkrankungen spielen eine starke Rolle dabei wie die Textur eines Nahrungsmittels wahrgenommen wird und ob das als angenehm oder unangenehm empfunden wird.

Es wäre also wirklich wichtig, erst mal die Ursache herauszufinden. Denn damit kann man arbeiten.

Ich fand es schon immer sinnvoll, das Kind in die Planung - und evtl. auch den Einkauf - sowie (falls möglich) in die Zubereitung des Essens mit einzubeziehen...

Man sollte Kinder hier nicht unterschätzen - und vor allem ernstnehmen !

Nur wenn es keine Probleme mit Unverträglichkeiten usw. gibt. "Wählerisch" sein wird i.d. Regel anerzogen weil man von Anfang an zu viel durchgehen lässt an Mätzchen und Extrawürsten.

Jeder Mensch, auch ein Erwachsener, hat Dinge, die er einfach nicht essen mag.
Bei mir ist es praktisch alles, was aus dem Wasser kommt (Fisch, Krabben, Muscheln), Innereien, Kapern (==> Königsberger Klopse *schüttel) und Grünkohl.

Auch einem Kind sollte man also ein paar NoGos zugestehen.
Wenn das aber dahingehend ausartet, daß das Kind sich weigert, außer Pommes, Cheeseburger und evtl Nudeln oder Eierpfannkuchen überhaupt noch andere Nahrung zu sich zu nehmen und statt belegter Brote zum Abendbrot Pizza verlangt, dann ist die Grenze deutlich überschritten und ein "entweder das oder garnichts" durchaus nicht fehl am Platze.

Eventuell kann man das in Form eines Familienrates regeln, bei dem jedes Familienmitglied eine feste Liste mit zB 5-8 Dingen aufstellt, die es verweigern darf, dafür wird aber ansonsten gegessen, was auf dem Tisch steht oder es gibt garnichts.
Es gibt ein Mitspracherecht, ob es zum Abendbrot Knäckebrot, Graubrot, Kürbiskern oder Zwiebelbrot mag und ob Wurst oder Käse draufliegen soll, aber die grundsätzliche Tatsache, daß es zum Abendbrot belegte Brote gibt, ist nicht verhandelbar.
Außerdem könnte jedes Familienmitglied einen Tag in der Woche bekommen, an dem es bestimmen darf, was es zu essen gibt (allerdings nicht vom Lieferdienst), es darf aber nicht öfter als alle 14 Tage das Gleiche sein.
So hätte das Kind zumindest das Gefühl, ein gewisses Mitspracherecht zu haben. muss aber die grundsätzlichen Regeln zum Thema Speiseplan befolgen.