Was macht das Chemiestudium so schwer?

6 Antworten

Ich kann ja mal ein paar meiner Erfahrungen teilen:

Zum Anfang muss man sich doch deutlich umstellen und erstmal lernen, richtig zu lernen. Zudem ist vor allem das erste Semester sehr zeitintensiv (was auch gewollt ist, um manche Studenten, die nicht 100% bei der Sache sind, auszusieben). So ist nach dem 1. FS etwa ein Drittel bei uns gegangen.

Aber ab dann wird es eigentlich relativ entspannter. Klar man muss sich auch in seiner Freizeit mit dem Stoff befassen und damit klarkommen, dass auch Physik und Mathe gepaukt werden müssen, aber wenn man da erstmal durch ist, macht es richtig Spaß.

Natürlich MUSST du an dem Fach Interesse haben, da man da nicht durchkommt, wenn man es studiert, nur um zu studieren.

Aber das Arbeitsfeld ist sehr groß und je nachdem wo man sich spezialisiert, hat man viiiele Anstellungsmöglichkeiten.

Was man aber bedenken muss ist, dass etwa 85% der Masterabsolventen promovieren und nur mit einem Bachelor kommst du nicht weit. Sprich, um richtig in der Forschung durchzustarten, ist eine Promotion quasi Voraussetzung.

Trotzdem würde ich es jedem empfehlen, der sich für die Chemie stark interessiert.

Und um deine sehr allgemeine Frage zu beantworten: wenn du enthusiastisch an die Chemie rangehst, ist es NICHT schwer.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium

ekkd6i3o  17.07.2022, 00:50

Sind die Laborpraktika anspruchsvoll?

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GorlitzSchnitte  17.07.2022, 00:57
@ekkd6i3o

Stofflich ist es sehr gut machbar, es wird nur immer vorausgesetzt, dass jeder Student sich wirklich gut mit den behandelten Themen beim jeweiligen Praktikum schon DAVOR auseinandersetzt. Das Protokollschreiben nimmt je nach Praktikum mal sehr viel, mal kaum Zeit in Anspruch und es gibt auch zeitintensive Praktika, wo man eben jede Woche für einen gewissen Zeitraum quasi jeden Nachmittag im Labor verbringt.

Dafür gibt es aber auch sehr viele schöne Seiten. Zum einen macht es unglaublich viel Spaß, wenn man aus der Schule meist nur gewöhnliche kleine "Experimentchen" gewohnt ist. Und zum anderen lernt man währenddessen seine Kommilitonen besser kennen, da man gezwungenermaßen Maßen mit ihnen zusammenarbeitet und teilweise Experimente zusammen abarbeiten muss.

Zeitlich nimmt es je nach Semester ca. 30-50% der Uniaktivität ein, dafür bleiben einem anders als in anderen Studiengängen sowas wie Hausarbeiten erspart. Soetwas und Vorträge kommen nur ganz selten vor.

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Studiere das derzeit und es ist ein Riesenhaufen Arbeit. Und das Thema ist auch nicht grade einfach. Man kommt da nicht einfach so mir nichts dir nichts durch. Mit mir haben zum Bachelor ca. 400 Leute angefangen. Den Abschluss gemacht hat vielleicht ein Viertel davon, wenn überhaupt. Jetzt im Master sinds nochmal deutlich weniger.

Um dir vielleicht einen kleinen Anhaltspunkt zu geben: Ich hab im Studium für jede Prüfung sehr viel mehr gelernt als für eine meiner Abiprüfungen.


Annaselke693 
Beitragsersteller
 18.03.2022, 19:59

Wie stehen die Chancen, wenn man relativ gut durch das Folgende buch kommt? Das sind ja nur die Basics. Wieviel mehr kommt im Studium? Ich weiß nicht, bisher scheint es so, als würde mich Chemie wirklich interessieren.

https://www.amazon.de/Chemie-f%C3%BCr-Einsteiger-Josef-Felixberger/dp/3662528207

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JenerDerBleibt  18.03.2022, 22:42
@Annaselke693

Da das Chemie für Einsteiger heißt, würde ich davon ausgehen, dass das simples Chemie Grundwissen ist. Das ist die Basis, auf der der Rest aufbaut. Aber jalt nur ein winziger Bruchteil von dem was noch kommt.

Du wirst für jede Vorlesung den Stoff eines Buches wälzen müssen und die sind sehr viel anspruchsvoller als das.

Ums dir ein bisschen bildlicher zu machen: ein abgeschlossenes Studium ist wie kochen zu können. Die Schulchemie ist im Vergleich dazu wie Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben.

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GorlitzSchnitte  19.03.2022, 13:16

Oha wo studierst du denn, dass bei dir 400 Leute Chemie angefangen haben?

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JenerDerBleibt  19.03.2022, 15:02
@GorlitzSchnitte

Uni Würzburg. Haben aber auch einige nur als Alibi-Studium gemacht, während sie auf Studienplätze gewartet haben (wie Medizin und Biochemie, die sind ja zugangsbeschränkt) und ein paar Vorlesung kann man sich da wohl anrechnen lassen.

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Naja, ich habe es durchgezogen. Es ging, hat auch meistens Spass gemacht.
Später habe ich dann das Wahlfach Festkörperchemie genommen und eine Diplomarbeit in der Anorganischen Chemie gemacht.

Wenn einem Chemie liegt, macht es schon Spass, auch wenn manchmal ein wenig Durststrecke dabei ist (Mathe, Physik, Vordiplom, ist halt viel Arbeit).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – angestellter Chemiker (Dr. rer. nat.)

Annaselke693 
Beitragsersteller
 18.03.2022, 19:44

Wie stehen die Chancen, wenn man relativ gut durch das Folgende buch kommt? Das sind ja nur die Basics. Wieviel mehr kommt im Studium? Ich weiß nicht, bisher scheint es so, als würde mich Chemie wirklich interessieren.

https://www.amazon.de/Chemie-f%C3%BCr-Einsteiger-Josef-Felixberger/dp/3662528207

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OlliBjoern  18.03.2022, 19:45
@Annaselke693

Ich kenne das Buch nun nicht, kann man aber als Einstieg wohl gut lesen.

Man muss am Anfang noch nicht alles kennen, man kriegt das ja dann im Studium so nach und nach mit, was man noch lesen muss.

Am Anfang bis zum Vordiplom machen halt alle mehr oder minder dasselbe, danach kann man sich dann ein bisschen mehr aussuchen, was einem besser gefällt.

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Chemie ist nicht so schwer. Deswegen studieren es so viele und deswegen ist die Arbeitsplatzsituation so prekär.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin sehr expertisenreich und extrem schlau.

Chemie ist ab einem gewissen Punkt nur noch Mathe und Elektrophysik. Das ist halt nicht ohne.


Annaselke693 
Beitragsersteller
 18.03.2022, 19:22

Gut machbar?

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JayCeD  18.03.2022, 19:27
@Annaselke693

Keine Ahnung. Mir haben drei Semester Chemie im Umwelttechnick Studium gereicht. Chemiestudium ist sicher nochmal ein anderes Level. Wenn man dafür keinen Faible hat, kann es wahrscheinlich ziemlich harieg werden.

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