Was läuft in Deutschland falsch? Warum ist die Jugend so kaputt?
Ich sehe überall nur Menschen mit Jogginghosen und Bauchtaschen. Junge Mütter mit frechen Kindern. Jugendliche die nur asozialen Rap hören. Wessen Schuld ist es das wir in solche Zuständen leben ? Ich lebe noch nicht mal in einem sozialen Brennpunkt. Ich wohne im Norden Deutschlands und ich will gar nicht wissen wie es in Berlin oder Frankfurt aussieht.
21 Antworten
Hier in Frankfurt sieht es eigentlich ganz normal aus. Wobei mein "Normal" wohl nicht dein "Normal" ist.
Dieses Bashing der Jugend durch die Vorgängergeneration, ist so alt wie die Menschheit und einfach nur noch langweilig. Ein alter Hut, der einem nur noch ein müdes Gähnen entlockt. Sokrates hat seines dazu ja auch schon gesagt.
Wessen Schuld ist es das wir in solche Zuständen leben ?
Im Zweifelsfall immer die der Vorgängergenerationen. Die sind schließlich Vorbild und leben es vor.
Laut deiner Theorie ist Kultur IMMER statisch und verändert sich nie. Lustige Ansicht
Lustig ist, dass du aus meiner Antwort heraus liest, dass sich Kultur nicht verändern würde und das dies eine "Theorie" von mir wäre. :D
Ich schrieb nur, dass es immer schon diese Kritik an der Jugend gab. Diese einfache Tatsache gilt sicherlich nicht als Beleg, für eine statische Kultur. Kultur besteht ja wohl aus sehr viel mehr, als aus der Sicht der Älteren auf die Jugend.
Es ist das Privileg der Jugend gegen das Etablierte, das Konservative, das bürgerlich Strenge und Einengende zu sein.
Das war eigentlich immer so, dazu kommt natürlich der Standard moderner Industriestaaten und Demokratien, der den Menschen insgesamt viele Möglichkeiten und Freiheiten bietet.
Tröste Dich: die jetzige Jugend sind die Etablierten und Nörgler von Morgen.
Ich denke mal, dass ist das Problem des selektiven Sehens. Wenn man das sehen will, sieht man das auch an jeder Ecke weil das Gehirn danach unbewusst sucht. Die anderen Kinder/Jugendlichen und Erwachsenen nimmt man nicht wahr, weil sie nicht ins "Suchbild" passen.
Das ist wie mit einem Gegenstand. Überlege Dir mal beispielsweise nach einem weißen Opel zu schauen, Du wirst staunen, wie viele Dir dann auffallen. Die anderen Autos übersiehst Du dann einfach.
Generell ist es in der Gesellschaft heute schwieriger geworden, das glaube ich auch, aber vielleicht liegt es daran, wenn man älter wird, sieht man das anders. Man nimmt dann die eigenen Erinnerungen und vergleicht unbewusst. Das was war hat man besser in Erinnerung weil das Gehirn die Fähigkeit hat Negatives auszublenden (Selbstschutz).
Die Menschen heute sind informierter und selbstbewusster als früher, als man zu Autoritäten aufgesehen hat. Das hat Vorteile udn natürlich auch Nachteile.
Wenn ein Kind sich mehr traut und wagt, dann ist es auf der anderen Seite natürlich auch frecher und schlechter zu kontrollieren.
Ich halte einige Raps auch für fragwürdig, aber man darf nicht vergessen, dass die alten Genreationen vor uns auch die Augen verdreht hat als die junge Generation einem Elvis, dessen Texten und frivolem Hüftschwung zugehört und zugesehen haben. Das war damals auch der Gipfel der "Verworfenheit".
Man kann nur versuchen nach seinen eigenen Werten zu leben und diesen treu zu bleiben. Möglicherweise versuchen das den eigenen Kindern zu vermitteln und zu hoffen...
1.) Es sind nicht nur die Mütter - die Väter sind genau so schuld, nur vergisst man diese immer wieder
2.) Unsere Gesellschaft ist immer scheußlich gewesen.. Das ist nichts Neues, es gibt nur immer neue Formen dieses Zustandes.
Ich finde die Jugend der 60er bis 90er überhaupt nicht scheusslich
Jede Generation jeder Gesellschaft jeder Menschen strotzt vor Sexismus, Homophobie, Rassismus, BodyShaming, Antisemitismus, Transphobie, Diskriminierung gegenüber psychisch/physisch Behinderten und und psychisch/physisch Kranken, VictimBlaming, Mobbing etc..
„Freundlichkeit“ und andere Verhaltensweisen können all diese Vergehen - die eigentlich als Verbrechen gewertet werden sollten - nicht als Wiedergutmachung begleichen.
Ich finde die Jugend der 60er bis 90er überhaupt nicht scheusslich
In den 60´ern wurde gerne über die Jugend gesagt: "Das hätte es unter Adolf nicht gegeben!" Und deine erwähnten und kritisierten Bauchtaschen, hatten in den 90´ern ihren ersten modischen Höhepunkt. ;)
Das alles ist wohl dem Zeitgeist geschuldet. Wir Älteren (ich zähle Dich jetzt einfach mal dazu), müssen das nicht akzeptieren, sollten aber schon eine gewisse Toleranz gelten lassen und Unterscheidungen treffen.
Menschen (vor allem ältere Männer) mit "Unterhemd" auf der Straße, karierten Socken und Jesuslatschen (meine Beobachtung) spiegeln nicht gerade das Bild eines deutschen Akademikers wieder. Aber es ist halt so. Mein Vater ging in den sechziger Jahren mit Anzug, Schlips und Hut zum Sonntagsspaziergang (war damals noch nicht so warm). Aber die Zeiten ändern sich.. Nehmen wir es hin.
Ebenso: "Jugendliche die nur asozialen Rap hören".. Das empfinde ich genauso. Das ist aber nicht maßgeblich. Wie wurden die Beatles, die Rolling Stones damals von den Erwachsenen beurteilt?!
Junge Mütter mit frechen Kindern: Hier bin ich allerdings der Meinung, dass dies zwar ebenfalls dem Zeitgeist geschuldet ist, aber gerade deswegen nicht hingenommen werden sollte. Die Erziehung unserer Kinder ist ein ganz wesentlicher Aspekt für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.
Ich will hier aber keine "Korinthen kacken", sondern stimme Dir weitstgehend zu. Ich erlebe es genau so.
Ursache für das ganze Dilemma ist eine parteipolitische Bildungspolitik, die Wissen zunehmend gegen Ideologie austauscht.
Es ist nicht die Kultur die sich nie ändert sondern das ewige Gelabere über die angeblich so schlimme Jugend. Vergleichen mit den Protesten und Studentenrevolten der 60er und 70 ist die heutige Jugend fast etwas langweilig und spießig.