Was kostet private Krankenversicherung wenn man alt ist?
Kennt ihr jemanden (nicht Beamte), die selbstständig sind zb und privat krankenversichert sind oder waren und was sie ab 50/60/70 dafür monatlichen zahlen?
Danke vorab!
4 Antworten
Also... da muss man mal etwas dazu sagen. Dass private Krankenversicherung im Alter teurer werden weil man alt ist, ist ein Gerücht das man ständig hört - und falsch.
Nein. Dein Alter ist der Versicherung bekannt, dein Älterwerden ist ebenfalls bekannt, all das ist im Vorraus bekannt und lässt sich im Vorraus abschätzen, und wird bei einer vernünftigen Versicherungskalkulation bereits berücksichtig. Die Beiträge steigen nicht weil du älter wirst.
Es ist vielmehr so, dass einfach die Gesundheitskosten generell steigen. Jedes Jahr. Allein schon wegen der Inflation. Entsprechend wird natürlich deine PKV immer teurer, jedes Jahr. Das passiert in jungen Jahren aber genauso, unabhängig davon ob du jetzt 20 oder 80 bist. Und in der GKV sowieso. Der Unterschied ist halt nur, in der GKV zahlst du fast gar nichts wenn du fast gar nichts verdienst. In der PKV zahlst du halt immer gleich viel, egal wie viel du verdienst. Deswegen ist die PKV für Rentner (welche typischerweise nicht viel verdienen) teurer.
Die Durchschnittsbeiträge für 60+ Jährige liegen derzeit irgendwo um 600€ für die PKV.
Horrormeldungen von absurd hohen Beiträgen enstehen meist durch sehr schlechte oder falsche Beratung. Etwa wenn PKV-Versicherte in einem "Lockvogel-Tarif" bleiben der eigentlich nur für junge Einsteiger gedacht war (und daher das Altern der Kunden kaum einkalkuliert war) oder in einem Tarif bei dem nur noch alte Menschen drin sind oder Ähnliches.
An welcher Stelle musst du welcher Aussage widersprechen? Die PKV-Beiträge hängen halt davon ab in welchem Alter man einsteigt und dem Gesundheitszustand. Klar kann es sein dass es sich dann für dich nciht lohnt - was aber nicht daran liegt dass du älter wirst... Und darum ging es, nicht darum wann sich für wen eine PKV lohnt. Für nen 30jährigen ohen Vorerkrankungen zahlt man in der PKV für mit der GKV verlgeichbare Leistungen z.B. unter 500€. Wenn du auf 1000€+ kommst gibt es dafür nen Grund.
Dass die Entscheidung PKV vs GKV stark von den persönlichen Umstnäden abhängt ist klar. Wieso ich die Krankenversicherung meiner Frau zahlen sollte wäre mir z.B. im Leben nicht zu vermitteln. Das soll sie mal schön selbst machen, ist ja ne erwachsene Person. Aber das war nicht der Kernpunkt der Frage.
Wow, ich würde gern 5 "Hilfreich" und "Danke" vergeben. Leider liest man diese, vollkommen korrekte Schilderung hier (und überall) viel zu selten.
Vor allem dieser Part hier ist wichtig, weil sich das Märchen "PKV wird teurer weil man älter wird" seit Jahrzehnten hält:
Nein. Dein Alter ist der Versicherung bekannt, dein Älterwerden ist ebenfalls bekannt, all das ist im Vorraus bekannt und lässt sich im Vorraus abschätzen, und wird bei einer vernünftigen Versicherungskalkulation bereits berücksichtig. Die Beiträge steigen nicht weil du älter wirst.
Das kann man erst dann wirklich sagen, wenn man den aktuellen Gesundheitszustand kennt.
Es kann sogar sein, dass man dann gar keine PKV mehr bekommt.
Ich zahle für eine private Vollversicherung knapp 1.000 Euro im Monat. Da wird dann auch fast alles schnell erstattet.
Ja, kenne jemanden. Person ist 65 und blecht monatlich 600+ € für die private Krankenversicherung.
Es gibt zwar Dinge wie "Basistarif" (der billigste Tarif, den man in der PKV kriegen kann). Ist aber mega kompliziert und intransparent und man bekommt den nicht so leicht. Klar, weil die Versicherung daran wenig verdient.
Außerdem bringt der Basistarif allerlei Nachteile mit sich. In der Theorie soll er mit der Grundabgeckung der GKV übereinstimmen. In der Praxis muss man sich im Zweifel mit der Versicherung rumschlagen, weil die sich weigern, bestimmte Sachen zu übernehmen, und man erst nachweisen muss, dass das zwingend notwendig ist. Zu Deutsch: Es ist eine Zumutung.
Meine Bekannte hat den "Basistarif" irgendwann aufgegeben, weil das dazu geführt hat, dass sie kaum mehr durchblickte was nun übernommen wird und was nicht. Sie ist wieder in einem regulären Tarif versichert.
Im Rückblick bereut sie, nicht in der GKV geblieben zu sein. Ich selbst bin in der GKV grundversichert und privat zusatzversichert (Zähne, Brille, Ausland, was man halt so braucht). Ich möchte mich im Alter nicht von privaten Versicherungsunternehmen wie eine Zitrone ausquetschen lassen, von meiner sauer verdienten Rente.
Da muss ich widersprechen. Ich bin freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse versichert und zahle monatlich 1085 Euro Beitrag an die KK Meine Frau ist mitversichert.
Habe mich bei einer KK wegen einer Privatversicherung informiert Der Beitrag wäre um vieles höher, als bei der gesetzlichen Krankenkasse bei der ich versichert bin.
Zudem müsste ich für meine Frau auch einen Vertrag abschliessen. Am Ende würde das heissen, dass ich im Monat mehr als das Doppelte an Beitrag in die PK zu zahlen hätte, als derzeit als freiwillig Versicherter in der gesetzlichen KK.
Alleine für mich wäre der Beitrag bei der PK im Monat um ca 500 Euro höher, als ich bei der gesetzlichen Krankenkasse derzeit bezahle.
Ich war früher in einer privaten PK versichert und habe dann zur gesetzlichen KK gewechselt, weil die Beiträge in der PK ständig stiegen