Was kostet ein pferd monatlich und Anschaffung?

 - (Pferd, Reiten, Traum)

10 Antworten

Ich war im Sommer noch in der Schweiz und habe feststellen müssen, dass bei Euch alles ganz schön teuer ist. Deutlich teurer als hier in Deutschland. Wenn Du hier monatliche Kosten um die 600Euro hast, tippe ich mal, dass das in der Schweiz deutlich höher sein wird. Ein ganz schöner Batzen für jemanden, der in der Ausbildung ist - und da ist noch nicht einmal eine eventuelle Erkrankung des Pferdes und dessen Behandlung berücksichtigt.

Selbst wenn Du Dir ein Pferd kaufen würdest, das nur um die 5000 SF kosten würde, hättest Du ja noch die ganzen Anschaffungskosten von Sattel und Zubehör und da darfst Du getrost, bis alles zusammen ist, mit noch mal so viel rechnen - plus eine gute Rücklage von mindestens 3000SF als Sicherheitspolster wenn mal was passieren sollte. Dazu noch die monatliche Fixkosten (Stall, Weide, Schmied, Unterricht, etc) - als Azubi oder gerade ausgelernt im Beruf - utopisch und nicht empfehlenswert.

Ganz ehrlich, ich bin der Meinung, wer ein Pferd möchte und im Internet fragen muss, was die Anschaffung kostet und der Unterhalt, der hat noch nicht genügend Erfahrung für ein eigenes Pferd. Ich bin der Meinung, wer sich mit dem Gedanken trägt, sich ein Pferd anzuschaffen, sollte sich bereits so viel mit Pferdeleuten/Haltern/Reitern persönlich unterhalten haben, dass er sich ein Bild machen kann, mit welchen Kosten er vor Ort ungefähr zu rechnen hat, da die Preise doch recht unterschiedlich sind (regional und von Land zu Land).

Ein Ansprechpartner vor Ort ist ohnehin für einen Pferde"anfänger" recht sinnvoll, da man dann schnell Hilfe vor Ort erfragen kann, bei der das Pferd / Problematik gesehen werden kann und nicht im Internet beschrieben werden muss.

Und wenn man sich für Pferde interessiert und erst recht sich überlegt, selber einmal eines besitzen zu wollen, frägt man den Leuten im Stall, in dem man aktuell gerade reitet, derartige Löcher in den Bauch, dass damit eigentlich sehr viele eventuell zum jetzigen Zeitpunkt noch bestehende Lücken gefüllt sind. Außerdem bekommt man gleich mal einen Einblick in Dinge wie "welcher Hufbearbeiter taugt was", "wenn lässt man besser nicht an sein Pferd", "welcher TA ist gut und zuverlässig", "welchen lasse ich vielleicht besser nur zum impfen kommen", "wen rufe ich im Notfall an".

All das sind Dinge, die sich eigentlich bei Interesse von Pferden dann durch den Umgang und den Aufenthalt kommen und nicht im Internet gefragt werden müssen.

Zu glauben, man kann sich einfach mal im Internet eine Kostenaufstellung geben lassen, die für einen selber dann verbindlich ist, ist falsch.

Gerade als Anfänger kann man beim Pferdekauf doch sehr viel falsch machen und ich kenne ettliche Leute, die sich zwar schön vorab über die Unterhaltskosten informiert haben, aber dann beim Pferdekauf mangels Erfahrung so daneben gegriffen haben, dass zu den Haltungskosten X nochmal monatlich ein paar Hundert Euro für Tierärztliche Behandlungen, neue Ausrüstung oder Beritt/KOrrekturberitt und Reitstunden draufgegangen sind. Oder Leute, die meinten, ist machen das günstig in Eigenregie, dann aber auch festgestellt haben, dass vielleicht doch ein Reitplatz ganz vernünftig wäre, weil das mit dem reinen ins Geländegehen mit ihrem Pferd dann doch nicht so einfach und vor allem sicher ist.... Schwups, werden aus dem im Internet recherchierten 350 Euro monatlich mal gleich schlappe 500 Euro oder noch mehr....

Also mein Rat: wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Pferd anzuschaffen, der fragt an seinem aktuellen Reiterhof den Stallbetreiber, den Mitreitern, den Besitzern seiner RB alles, was er gerne wissen möchte, weil er dann "regionale" Zahlen genannt kriegt und eben auch die kleinen "Fallen" mitkriegt, die die Pferdehaltung in der Regel teurer machen, als man das oft bei der Erstkalkulation berechnet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Der Kauf: es kommt auf das Pferd an. Zwischen Schlachtpreis und zig Millionen gibt es alles. Naja ,bleiben wir beim netten Freizeitpferdchen ohne besonderes Talent für den ambitionierten Sport und ohne Ausbildung höher als E Niveau, würde ich sagen: ab 3000 Euro.

Der Unterhalt im Schnitt: Stallmiete plus 200 Euro mindestens. Und der Tierarzt ist da nicht mit einbezogen.

Ich habe eine Freundin, die einen Norweger hat, er ist jetzt 24, der außer Wurmkuren und Impfungen noch nie einen TA gebraucht hat. Aber das kann man vorher nicht wissen. In dem gleichen Stall gibt es Pferde, die mindestens so sorgfältig gehalten werden wie ihr Norweger und die bereits ein Vermögen an TA Kosten verbraucht haben. Man steckt nicht drin.

Jetzt gerade, wo ich das schreibe, warte ich auf den Anruf des TA, wie die Augen-OP meiner Stute verlaufen ist.Vielleicht operiert er sie aber auch gerade jetzt in diesem Augenblick. Wenn ALLES komplikationslos verläuft, kostet die OP zwischen 1500 und 2000 Euro, hinzu kommen noch die Klinikkosten, der Transport in die Klinik (Ich habe keinen Hänger und kein Zugfahrzeug) und natürlich die ambulante Vor- und Nachhandlung. WEnn es Komplikationen gibt - da darf ich gar nicht drüber nachdenken - können die Kosten ins Uferlose steigen, bzw. würde dann das Pferd, das ich abgöttisch liebe, auch eingeschläfert werden müssen. Wenn es sich beim Aufwachen aus der Narkose das Bein bricht oder wenn es eine schwere Kolik bekommen sollte, etc , die ohne OP nicht beherrschbar ist.

Gott sei Dank passiert das alles wahrscheinlich nicht, denn das Pferd ist in der bekanntesten Klinik von NRW untergebracht. Und Gott sei Dank hat es eine OP Versicherung, (die aber längst nicht alles abdeckt!)


Wie gesagt, die TA Kosten sind immer unkalkulierbar. Shit happens, da kann das Pferd noch so vorbildlich gehalten werden. (In meinem Fall hat ein Herpes Virus ein Auge befallen. Meine Stute muss operiert werden, damit sie ihr Augenlicht behält.)

Meine Freundin mit ihrem Norweger macht nichts Anderes als ich. Sie hat einfach -Glück. So wie es Menschen gibt, die im Lotto gewinnen. Andere, wie ich, haben das Glück eben nicht, obwohl sie nichts falsch gemacht haben. Shit happens.

Von daher halte ich deinen Wunsch zwar für absolut verstehbar, aber mit 19 auch für nicht realisierbar. Du brauchst einfach einen gut bezahlten, sicheren Job oder einen sehr gut verdienenden Mann, der dir das finanziert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Anschaffung kommt drauf an was Du möchtest. Geht von unten bis ganz oben!!
Leisten kannst Du Dir das definitiv noch nicht. Selbst wenn Du das Geld für die Anschaffung hättest, es muß genügend finanzieller Puffer da sein und das dauerhaft ... wenn man sich nicht in Schulden reiten möchte!
Allgemeine Kosten sind pauschal nicht festzulegen, da es auf den Stall auch drauf ankommt.
Aber es gibt hier bereits gefühlte 1000 Antworten den diese Frage wird regelmäßig gestellt. Lies doch doch da mal durch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer

Fürchte gerade in der Schweiz wird es besonders teuer mit dem Unterhalt. In Deutschland würde ich mal mit so 500€ rechnen, aber denke in der Schweiz wird es kaum unter 800CHF gehen.

Wenn du nur das Pferd willst kann es schon gut klappen, aber mit eigener Wohnung und eigenem Auto wird es wohl schwierig bis unmöglich werden.

Wenn du nahe an der Grenze wohnst könntest du es vielleicht in einem Nachbarland unterstellen.