Was kann Recuva (Pro) denn genau?
Ich beschäftige mich seit ein paar Jahren immer wieder mal mit Datenrettungssoftware. (Ich mache zwar regelmäßige Backups - aber man weis ja nie...)
Bei Fragen wie "Wie rette ich noch Daten von einer verlorenen Bitlocker-Partition?" oder "Kann ich unter Windows auch Linux- bzw. Mac-Laufwerke retten?" merkt man schnell, dass sich die Spreu vom Weizen trennt. 😉
Anyway: Ich habe mir mal eine Übersicht angefertigt mit Software, die ich bereits genutzt habe. Leider glänzt ausgerechnet die kostenfreie / günstige Software "Recuva" auf ihrer Website nicht gerade mit genauen Angaben - so dass ich aktuell auf diesem Stand bin:
Die Frage an die Experten lautet daher:
Stimmen die Angaben bezüglich Recuva in dieser Tabelle?
Und: Hat es jemand geschafft mit Recuva Daten von einer Partition ohne Laufwerk zu retten? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die bei mir zwar angezeigt werden aber dann keine Ergebnisse angezeigt werden. (Wohlgemerkt, die andere Software zeigt Ergebnisse an!)
Entweder mache ich was falsch oder die Software kann es nicht.... 🤔
1 Antwort
Die Frage ist nicht nur was für Techniken ein Programm beherrscht sondern wie gut es etwas kann.
Wenn es um das wieder zusammenpuzzeln von schwer beschädigten Dateisystemen geht dann gibt es deutlich bessere Tools als die von dir genannten. Hier würde ich r-Studio und UFS Explorer empfehlen.
Wenn es um die Möglichkeit einer manuellen Analyse geht dann bietet DMDE die Funktionen von Runtimes Disk Explorer für FAT, NTFS und Linux sowie GetDataBack Pro in einem Paket...
Neben den klassischen Datenrettungstools fehlt in deiner Liste einiges an speziellen Tools - zB Smart Carver, die fragmentierte Dateien zusammenfügen können oder Dateireparaturtools. Diese werden in Zeiten von SSDs immer wichtiger denn fragmentierte Daten sind da die Regel und nicht die Ausnahme!
UFS Pro unterstützt dann auch LUKS, Bitlocker und FileVault.
Aber zurück zur eigentlichen Frage - um zu verstehen wie Datenrettungstools arbeiten muss man verstehen wie Daten gespeichert werden:
https://www.youtube.com/watch?v=TVDw-ZwX9go
Datenrettungstools versuchen dann auf zwei Arten die Daten zu rekonstruieren:
- Durch Analyse Suche von Datenfragmenten, Erweiterungen, etc. aus dem Dateisystem wird versuchet ein Dateisystem um die verlorenen Daten zu erweitern oder gänzlich wieder zusammenzusetzen.
- Durch Analyse der Dateiheader und so genannten Magic Numbers wird versucht den Dateityp zu erraten. Das nennt man dann ein RAW-Recovery.
Wir machen Datenrettung Hauptberuflich und wir nutzen in sehr vielen Fällen 2 oder 3 Tools und fügen dann die 2 oder 3 Wiederherstellungen zusammen denn je nach Fall liefert das eine oder andere Tool bessere Ergebnisse.
Trotz aller möglichen komplizierten Analysen ist das was Datenrettungstools bei der Analyse machen zu einem gewissen Teil Raten oder Try&Error. Je nach dem wie der Datenträger oder das Dateisystem beschaffen ist, funktioniert der Ansatz des einen oder anderen Programms besser.
Wir haben Recuva selbst getestet und ja das Programm kann Daten Wiederherstellen aber DMDE gibt es zB im Jahres-Abo für ca. das gleiche Geld und die Tools sind absolut nicht zu Vergleichen wenn man die Funktionen und Ergebnisse ansieht!
Du kannst sich aber gern per Freundschaftsanfrage oder WhatsApp (Telefonnummer ist auf der Webseite, Link zu Webseite ist im Profil) melden und dann können wir offener Sprechen. Mich würde auch interessieren wozu du diese Liste aufstellst. Ich selber werde in den nächsten Wochen ein Buch veröffentlichen in dem es um professionelle Datenrettung geht und da gehe ich auf alle möglichen Tools und Programm ein...
"Wie rette ich noch Daten von einer verlorenen Bitlocker-Partition?"
UFS Explorer Pro, M3, etc. Da gibt es einige Tools für
"Kann ich unter Windows auch Linux- bzw. Mac-Laufwerke retten?"
Haufenweise Programme - das sollten so gut wie alle können die meiner Meinung nach auch nur einen Cent wert sind... (Ausnahmen sind da spezialisiertere Tools - siehe erste Antwort)
Leider glänzt ausgerechnet die kostenfreie / günstige Software "Recuva" auf ihrer Website nicht gerade mit genauen Angaben - so dass ich aktuell auf diesem Stand bin
Formatier einen USB-Stick mit den entsprechenden Dateisystemen, kopier Daten drauf und teste es. Ich hab gerade keine Zeit das für dich zu machen. Oder du ersetzt Recuva durch DMDE (was RAID, EXT, NTFS, FAT und HFS+ kann - genaue Liste siehe Herstellerseite)
Normalerweise sagt es genug über die Qualität eines Tools aus wenn schon der Hersteller keine ordentlichen angaben macht. Ich weiß das es zumindest NTFS und FAT kann - wir nutzen es aber nicht aktiv.
Stimmen die Angaben bezüglich Recuva in dieser Tabelle?
Was du drin hast stimmt, welche Dateisysteme fehlen kannst du eigentlich selber testen.
Was sicher fehlt ist, dass Recuva auch VHD Dateien lesen kann. Leider ist das das einzige Image-Format, was sehr doof ist da man bei einer Datenrettung oftmals den Datenträger lieber klonen sollte.
Laut Wikipedia geht auch EXT: https://en.wikipedia.org/wiki/Recuva
Bei meinem Test mit einer EXT4 Platte klappt das Lesen der Daten...
Bei HFS+ will Recuva nicht mal anfangen zu suchen und beschwert sich, dass das Dateisystem unbekannt ist...
Außerdem fehlt dir zumindest XFS als Dateisystem - das verwenden doch einige NAS-Boxen!
Hat es jemand geschafft mit Recuva Daten von einer Partition ohne Laufwerk zu retten?
Ja wir zB bei einigen Tests. Über die Qualität der Ergebnisse können wir uns pers. unterhalten.
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die bei mir zwar angezeigt werden aber dann keine Ergebnisse angezeigt werden
Genau um diesen Punkt dreht sich die erste Antwort...
Entweder mache ich was falsch oder die Software kann es nicht.... 🤔
Da ist beides Möglich - dazu sollte ich sehen können was du machst und wie du es machst. Außerdem sollte ich genau wissen wie du die Datenträger "beschädigt" oder "manipuliert" hast...
Ist ja alles schön und richtig, was Du schreibst - es beantwortet nur mit keiner Silbe meine Frage. 🤷♂️