Eine Nachspeise
Drei Legenden
Eine Version der Geschichte des Kaiserschmarrn ist, dass der österreichische Kaiser Palatschinken (Pfannkuchen) zum Dessert liebte. Dem Koch sind diese jedoch einmal nicht gelungen. Der Palatschinken war zu dick geraten und zerrissen. Er richtete das Gericht – in seiner Not – mit viel Staubzucker und Rosinen an. Serviert wurde diese „Notlösung“ dann salopp unter dem Namen „Kaiserschmarrn“, abgeleitet von: „A Schmarrn, des am Kaiser zu servieren“.
Eine andere Legende besagt, dass dem Koch des Kaisers das Missgeschick mit den zerrissenen Palatschinken passierte. Er darüber so wütend war, dass er eine Glosche darüber stülpte und die Küche verließ. Der Kammerdiener dachte, das Gericht sei fertig und servierte es dem Kaiser. Beim Anblick des zerfledderten Gerichts fragte der Kaiser: „Sag er mir, was ist denn das für ein Schmarrn?“ Woraufhin der schlagfertige Diener entgegnete: „Gestatten, Majestät, das ist ein Kaiserschmarrn!“.
Eine weitere Geschichte erzählt von einer einfachen Bauernfamilie, die unerwartet Besuch vom Kaiser bekam. Der Kaiser war bei der Jagd vom Weg abgekommen und von Regen überrascht worden. Die Bäuerin hatte kaum etwas Essbares zu Hause bis auf Eier, Milch, Mehl und Früchte. Daraus soll sie den ersten Kaiserschmarrn auf den Tisch gezaubert haben. Der Kaiser war davon begeistert und lobte das Gericht. Sie entgegnete: „Ach, das ist ja nur ein Schmarrn“. Worauf Franz Josef amüsiert meinte: „Ja, aber ein richtiger Kaiserschmarrn“.