Es gibt leider viele Italiener, die der Meinung sind, dass eine Nationalmannschaft, die sich (mehrheitlich) aus Spielern mit Migrationshintergrund zusammensetzt, nichts mehr mit einer Nationalmannschaft, also nichts mit dem jeweiligen Land, zu tun hat. Sie sind auch dagegen, wenn in der italienischen Nationalmannschaft (viele) Spieler, deren Familien aus einem anderen Land kommen, dabei wären. Dabei gab es früher z. B. Mario Balotelli, dessen (leibliche) Eltern aus Ghana kommen - und er hatte 2012 bei der EM in Polen und der Ukraine Anteil am Finaleinzug der Italiener. 2021 gewann die Squadra Azzurra den EM-Titel und zum Kader gehörten drei eingebürgerte Brasilianer.
Bei diesen drei Spielern oder Akteuren wie Paulo Rink, der früher als Brasilianer für die deutsche Nationalmannschaft spielte, kann ich Kritik nachvollziehen, da diese weder im Land der Nationalmannschaft geboren oder aufgewachsen sind. Aber viele Italiener sind generell gegen Nationalspieler mit Migrationshintergrund. Ich selbst (meine Eltern kommen aus Sri Lanka, würde aber nur für Deutschland spielen wollen) kann sowas nicht nachvollziehen. Auf der einen Seite will man als "Ausländer" akzeptiert sein und zur Gesellschaft dazu gehören, aber auf der anderen Seite befürwortet man solche diskriminierende Praktiken.
Ich bin froh, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB), anders als in den 1980er- oder 1990er-Jahren, mittlerweile offen für Spieler mit kulturellen Hintergründen aus allen Teilen des Erdballs ist. Meine Meinung ist: Wer hier in Deutschland aufwuchs, sollte auch für Deutschland spielen dürfen, ganz egal, woher die Familie kommt.