Was ist nur los mit mir? Bin ich mit 15 noch ein Kind?
Liebe Community!
Ich bin ein 15 jähriges Mädchen und ich habe eine Frage bzw. ich brauche euren Rat.
Ich beginne einfach mal zu schreiben: Bereits mit 2-3 Jahren konnte ich lesen und rechnen. Im Kindergarten war ich immer eher eine Einzelgängerin. Das hat sich auch in der Schule nicht geändert. Meine Lehrer haben immer meinen Eltern gesagt, dass ich so intelligent bin, eine gute Auffassungsgabe habe etc. Ich habe mich seit meiner frühesten Kindheit mit allen möglichen teilweise auch wirklich komplexen und abstrusen Themen befasst. Auch jetzt ist es noch so.
Ich bin nicht unbeliebt in der Schule. Ich komme mit allen klar, und habe den Ruf der Klassenbesten. Doch seit ich ungefähr 13-14 Jahre alt bin ist es oft so , dass ich gerne noch ein Kind sein möchte. Ich nenne einmal ein paar Beispiele: Ich mag bunte Kleidung, ich schaue öfter Kinderserien, ich liebe es draußen zu spielen etc., ich mag malen und basteln. Außerdem sind für mich Veranstaltungen, welche für jüngere Kinder gedacht sind plötzlich unheimlich interessant.
Manchmal ist es aber so, dass ich mich wie ein 15 jähriges Mädchen verhalte. Ich schminke mich dann zum Beispiel, oder höre Musik. Ein paar Minuten später bin ich wieder das "Kind". Über Jungs mache ich mir überhaupt keine Gedanken.
Ich habe mir viele Gedanken gemacht, warum das so ist, und habe jetzt den Verdacht/ die Vermutung, dass es daran liegt, dass ich mich mit 4 oder 5 Jahren lieber mit Rechnen als mit anderen Kindern beschäftigt habe. Ich gehe auch total gerne in die Schule, und freue mich wenn die Corona-Zeit vorbei ist, und ich wieder in die Schule gehen kann.Ich liebe einfach Dinge, welche meinen Interlekt fördern.
Ich freue mich über eure Antworten.
Liebe Grüße
Katharina
12 Antworten
Hi Katharina!
Also Deine Vermutung ist nicht ganz von der Hand zu weisen: natürlich hat jmd., der/die Zeit des eigenen Lebens eher mit Büchern und Lernmitteln verbracht hat eine andere soziale Entwicklung, als Vergleichsgruppen...
Jetzt ist das Leben so, dass man nicht in Allem vorne sein kann. Sondern wer A macht, kann B nicht machen. Und wer A sein will, kann B nicht sein. Und es gibt eine Phase im Leben (eigentlich mehrere, aber eine wird als Pubertät ja ganz groß geschrieben), in welcher sich das sortiert, wohin man sich primär entwickelt. Es gibt auch überhaupt keine Vorgaben, wohin man sich zu entwickeln hat. Sondern das muss am Ende DIR passen: wenn Du mit Kindergeschichten zufrieden bist und das soziale Anbändeln nicht suchst, was die Anderen gerade betreiben, dann ist das überhaupt nicht schlimm. Dann würde ich auch keinen Veränderungsbedarf sehen. Erst wenn Du darunter leidest, dass Du niemanden findest und so abgestellt bist, DANN würde ich sagen muss man vielleicht was in die Hand nehmen.
Ich glaub trotzdem, das ist leichter gesagt als getan. Denn es ist ein Alter und ein Umfeld und eine Zeit, wo man sich mit allem vergleicht: über social media, über Freunde, in der Klasse, etc. - da ist es nicht leicht zu sagen "naja, für mich sind andere Dinge wichtig", wenn einem die Umwelt stets suggeriert, dass sie z.B. gerade Jungs für wichtig erklärt.
Ich finde aber: Du hast keinen "Nachholbedarf." (das klang ein bisschen durch, ob Du den hast?) Du kannst das alles dann erleben, wenn Du den Wunsch danach hast... und manche Menschen haben den nie, das ist auch okay.
Es ist gut möglich, dass du Dinge in deiner Kindheit versäumt hast, die du nun nachholst. Wer so früh liest und schreibt, verpasst anderes, das aber auch wichtig ist. Mit 15 haben aber viele auch "normal" noch kindliche Phasen. Die haben manche auch noch im hohen Alter. Mach dir deshalb keine Sorgen. Alles gut.
Alles normal.
Wenn man in seiner Entwicklung voraus ist, dann wirkt man auch älter und wird von den Pädagogen und Leuten (und auch Eltern), die einen so umgeben, auch wie ein älterer Mensch behandelt. Nebenbei aber verpasst man leider eine Zeit, in der man gerne noch Kind gewesen wäre. Das passiert z.B. bei fast allen Kann-Kindern, die mit 5 eingeschult wurden und sich dann in der Schule auch noch prächtigst weiter entwickeln. Denen fehlt ganz einfach eine prägende Phase im Leben. Nämlich die, in der andere im Kindergarten noch ein Jahr lang auf den Putz gehauen und an der Supermarktkasse nach Schokolade gebrüllt haben.
Mädchen wie Du sind im Alter von 14 oder 15 übrigens ganz ausgezeichnete Sex-Partnerinnen (F+ und so), wenn sie denn körperlich auch schon so weit und für all das bereit sind.
Das nennt man Pubertät
Sei einfach du selbst, Kind sein können auch noch Erwachsene. Und das ist auch gut so, solange man sich selbst treu bleibt und darunter nichts leidet immer weiter so machen.