Was ist los mit mir?
Hallo, ich bin momentan 17 Jahre alt und mache nix. Also ich habe nach meinem Realschulabschluss nicht wirklich gewusst was ich später mal machen wollte, weil mir einfach die Erfahrung und die Praktikas fehlten. Ich bin dann provisorisch einfach ins Abitur eingestiegen merkte dann aber schnell das mich das psychisch so fertig gemacht hat (mobbing, zu viel Stoff usw..) das ich mich nicht mehr in der Lage gesehen hab weiterzumachen und brach ab. So jetzt bin ich hier hoffnungslos und höre die Kommentar aller anderen „das ist schlecht im Lebenslauf“ „was machst du dann jetzt“ „du bist hoffnungslos“ „du musst schnell was finden“ obwohl diese Zeit in der ich weder arbeiten noch schule gemacht hab für mich einer der besten und schönsten Zeiten in meinem jetzigen leben war. Ich habe so viel über mich und andere gelernt. Meine mentale stabilität ist so gut wie lange nicht mehr geworden und Leute sagen mir ich sei hübsch geworden. Ich fühle mich ziemlich gut so wie es ist aber es kann ja so nicht weiter gehen, so ist es immerhin vorgeschrieben. Ich war beim Arbeitsamt weil meine Eltern verständlicherweise wollen das ich mir endlich was suche, und dort wurde mir dann die berufsbildende Maßnahme vorgeschlagen so motiviert wie ich meine Eltern gesehen habe, habe ich dem dann zugestimmt und hab dann auch eine Anmeldung bekommen. Jetzt ist es bald so weit und ich werde wohl anfangen in die Maßnahme zu gehen aber komischerweise fang ich es logischerweise immer mehr zu realisieren, weswegen ich mir auch immer mehr Gedanken mache und da kam mir meine eigentliche frage in den kopf. Wieso muss ich arbeiten gehen? Klar es hat seine Vorteile geld zu verdienen aber ist es das wert wenn ich tot unglücklich bin? Ich fühle mich einfach noch nicht bereit weiter zu machen und habe eine schreckliche Angst vor dem was da in der Arbeitswelt auf mich wartet. Ich will nicht erst um 16 Uhr heim kommen dann ist doch fast der ganze tag weg, und am Wochenende 2 tage lang ausgehen zu können oder seine ruhe haben zu können ist doch bei weitem nicht genug um glücklich werden zu können. Ich bin der Meinung die menschen versuchen sich einfach damit abzufinden ohne irgentwas an diesem system zu hinterfragen aber ich vermute ich kann das schlecht beurteilen da ich noch nie Erfahrungen gesammelt habe in der Arbeitswelt. Ich habe einfach nur eine schreckliche angst da ich dazu auch ziemlich ruhig bin und das soll ja auch nicht gut ankommen bei Bewerbungsgesprächen. Ich hoffe das mir irgend jemand einfach diese angst Nehmen kann.
5 Antworten
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Ich bin der Meinung die menschen versuchen sich einfach damit abzufinden ohne irgentwas an diesem system zu hinterfragen
Ich bin hingegen der Meinung, dass du im ersten Versuch an etwas gescheitert bist, und nun nicht verstehen kannst, wie es sein kann, dass andere nicht daran gescheitert sind. Und deshalb bastelst du dir deine eigene Weltanschauung zurecht, in der du „das Richtige“ tust und die anderen „willenlose Marionetten sind und sich nur aus reiner Doofheit mit etwas abfinden“.
ist doch bei weitem nicht genug um glücklich werden zu können
Für mich wäre das bisschen Bürgergeld, noch dazu geknüpft an die Bedingung, mich immer wieder mit diesem Amt auseinandersetzen zu müssen, zusammen mit dem Gefühl, nutzlos zu sein und anderen nur auf der Tasche zu liegen, weil ich nicht auf die Kette kriege, was meine Eltern und überhaupt schon sehr viele Leute verschiedener Epochen viele Jahrzehnte lang auf die Kette gekriegt haben, damit verbunden das Bewusstsein, dass meine Eltern für sich selbst und für mich sorgen konnten, ich dagegen nicht einmal für mich allein, geschweige denn für jemand anderes mitsorgen könnte, und nicht zuletzt die Perspektive, dass mein Leben auch die nächsten 50 Jahre immer gleich aussehen wird und ich keinerlei Aussicht habe auf irgendeine Verbesserung der Lebensverhältnisse oder Erfüllung irgendwelcher Träume, bei weitem nicht genug, um glücklich zu werden.
Es ist letztendlich die Frage, in welcher Rolle man sich selbst im Leben und in der Gesellschaft sieht. Möchte man die wildwachsende, starke Weide sein, die außer Sonne und zwischendurch mal Regen niemanden braucht, um groß zu werden, die sich im Wind wiegt, die aber eben auch mal einen Sturm aushält und dabei mal einen Zweig lassen muss? Oder möchte man die kleine empfindliche Mimose im Gewächshaus sein, die zwar total hübsch blüht, die aber darauf angewiesen ist, dass jeden Tag jemand kommt und guckt, dass sie von Wasser bis Boden-pH-Wert alles perfekt hat, und Gott bewahre wenn jemand mal versucht, die Mimose draußen bei nur 10 Grad einzupflanzen, da geht sie dann gleich ein.
Ich hoffe das mir irgend jemand einfach diese angst Nehmen kann.
Ob jemand das kann ist die eine Sache, aber warum sollte es nun überhaupt noch jemand wollen? Wie schon geschrieben, du verurteilst die Leute in deiner Frage ja genau dafür. Du sagst ja quasi, das sei quasi nur Einbildung, dass wir mit unserem Lebensweg glücklich geworden sind. Warum sollte ich zum Beispiel dir nun die Angst davor nehmen wollen? Entweder du findest meinen Lebensweg erstrebenswert, dann gebe ich dir gerne Tipps dazu, oder du guckst auf mich und meinen Lebensweg herunter, aber dann darfst du ruhig weiterhin Angst haben, ich nehme sie dir jedenfalls nicht.
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Na wenn es eine Frage sein sollte, dann hier meine Antwort: Ich lebe ein insgesamt glückliches Leben, an das ich immer einige Verbesserungswünsche habe, und so tun das die allermeisten. Es gibt immer irgendetwas, was besser sein könnte. Entweder man würde am liebsten weniger Stunden in der Woche arbeiten, oder man hätte gerne mehr Geld, oder Geld und Zeit stimmen, aber die Arbeit ist doof… Perfekt wird es niemals sein. Aber die gute Nachricht ist: als arbeitender Erwachsener hat man viel mehr Möglichkeiten, selbst etwas zu verbessern, als als jugendlicher Schüler oder als Arbeitsloser.
Der Sprung von der Schule ins Berufsleben ist einer der krassesten im Leben, weil da sehr viele neue, unbekannte Sachen auf einmal kommen. Es ist normal, ein bisschen Zeit zu brauchen, um sich daran zu gewöhnen. Man darf sich dabei nicht so schnell entmutigen lassen, wenn zum Beispiel sich die ersten paar Wochen irgendwie katastrophal anfühlen. Man muss aber auch ein wenig die Empfindlichkeit ablegen.
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So ist leider das Leben...
Und von nichts kommt auch nichts🤷🏼♂️
Aber probier dich vielleicht erstmal ran zu Tasten z.b. mit Arbeit bei jemand im Garten, Gassi gehen...etc.
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Hey, die Angst wird dir hier niemand einfach nehmen können. Ich kann dir nur sagen, dass ich während des Abiturs ebenfalls enorm unter Druck stand und ein Jahr vorher von der Schule gegangen bin. Die erst beste Ausbildung angefangen habe, diese ebenfalls wegen solcher Ängste beendet habe und schlussendlich eine als Kauffrau für Groß und Außenhandelsmanagenent abgeschlossen habe. Nun habe ich nen ganz guten Job und werde mich trotzdem noch mal umorientieren. Ich habe auch keine Angst mehr und mein Lebenslauf ist auch niemandem negativ aufgefallen. Mach ein FSJ oder BFD mit wenig Stunden und gegen Entlohnung oder Such dir einen 20 std Job als Aushilfe du kannst dir noch etwas Zeit nehmen, wenn du willst. Aber mach nicht nichts …da kommt man vielleicht schlecht von los und Geld wird irgendwann auch knapp:)
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Nicht zu arbeiten und zu Hause herumzusitzen, kann doch keine Perspektive sein. Und wir wollen dich auch später nicht mit unseren Steuern finanzieren. Warum machst Du nicht erst mal ein freiwilliges Berufspraktikum in einem Bereich, der dich eventuell interessieren könnte. Da musst Du nicht sehr viel arbeiten und kannst dich langsam an ein geregeltes Berufsleben gewöhnen.
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mache nix.
Dann ändere das :)
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Sind sie glücklicher seit dem sie arbeiten also wie sieht ihr leben jetzt aus ist es besser geworden? Weil ich habe immer noch eine schreckliche angst das sich alles verändert.
Mir ging es nie darum dich in irgenteiner art und weise zu verletzen, falls ich dies getan habe tut mir das wirklich leid. Ich habe nunmal nicht die Erfahrung und das habe ich auch in diesem text erwähnt, das system mag funktionieren klar, aber mir ging es ganz einfach darum ob die menschen in diesem system wirklich zufrieden sind das hat nix mit verurteilung zu tuen das war einfach eine frage da ich gehofft habe antwort zu kriegen und zu erfahren ob das Arbeitsleben so schlimm ist wie ich es mir vorstelle oder ich mir zu viele gedanken mache. Ich bin noch nicht erwachsen deswegen versteh ich warscheinlich nicht das man ohne geld schlecht zurecht kommen würde ,wiederum hätte es mich bestimmt ein wenig weitergebracht wenn mir doch wenigstens eine kleine frage aus meinem Text beantwortet worden wäre, das hätte mich dann glaube ich mehr weiter gebracht. Wobei ich sagen muss diese Kritik auch bestimmt irgentwo mir geholfen hat.