Was ist Hospitalismus?

7 Antworten

https://de.wikipedia.org/wiki/Hospitalismus

Was kann man da nicht verstehen? In einfachen Sätzen ist Hospitalismus eine psychische Störung, die durch Vernachlässigung und zu wenig äußeren Reizen entstehen kann. Die sich zeigenden Symptome können unterschiedlich aussehen. Siehe dazu Wiki...

Unter Hospitalismus versteht man in der Psychologie ganz allgemein die Mängel und Leiden sowie körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen, die durch die Unterbringung eines Individuums in einer Institution wie einem Krankenhaus oder einem Heim aus der damit verbunden Kontaktarmut entstehen. Auch eine lieblose Betreuung durch überforderte oder bindungsunfähige Eltern kann zum Hospitalismus-Syndrom führen.

Das Phänomen des psychischen Hospitalismus wurde von René Spitz geprägt, der Heimkinder,  in den großen Findelhäusern beobachtete und die Auswirkungen einer psychischer Verwahrlosung bzw. des Fehlens mütterlichen Zuwendung erstmals dokumentierte. Er beobachtete vor allem Säuglinge, die nach dem dritten Lebensmonat von der Mutter getrennt worden waren, und in der Folge unter einwandfreien Ernährungsbedingungen und guter physischer Pflege betreut wurden. Da jedoch jeder Betreuungsperson bis zu fünfzehn Kinder anvertraut worden waren, konnten die Kinder nur sehr wenig individuelle Zuwendung und körperlichen Kontakt erhalten, den sie für eine normale Entwicklung benötigt hätten. Spitz schloss daraus, dass die Kinder zwar die allernötigsten Überlebensbedürfnisse erfüllt bekamen, aber auf jegliche emotionale Zuwendung verzichten mussten, wodurch soziale, sensorische und emotionale Defizite bei den  Kindern entstanden. Vor allem zeigte sich bei den Kindern eine verlangsamte Motorik, eine passive Grundstimmung bis hin zur Apathie, Regressionen in frühere Entwicklungsstadien, eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten, aber auch Störungen der Wahrnehmung und beim Lernen.

Die schwerste Form des Hospitalismus wird als Kaspar-Hauser-Syndrom, nach einem Kind, das viele Jahre lang in einem dunklen Verlies bei Wasser und Brot eingesperrt verbracht hatte. Kaspar Hauser war verstört und kaum fähig zu sprechen. In einem solchen extremen Fall führen vollständiger Reizentzug und Misshandlungen zu einer erheblichen Einschränkung der körperlichen und geistigen Entwicklung sowie zu extremer Ängstlichkeit.

http://lexikon.stangl.eu/5541/hospitalismus/


murksi1  21.09.2015, 08:30

Es ist gut, dass du die Quelle angibst, aber ich würde aus Urheberrechtsgründen nie einen so langen Text einfach kopieren! Das kann unter Umständen teuer werden!

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Wenn jemand z.B. wegen Depressionen in eine Klink kommt und dort bleiben möchte, um nicht wieder in "die freie Wildbahn" zu müssen, weil er sich an das Leben in der Klinik gewöhnt hat. Weils eben einfacher ist. Deswegen muss er irgendwann da raus, weil er sonst alleine in eben dieser freien Wildbahn nicht mehr klarkommen würde.


Dahika  20.09.2015, 12:12

Der Kommentar ist grundfalsch. Sechs, setzen!

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derfiesefriese  20.09.2015, 14:26
@derfiesefriese

Zitat. " Um Hospitalisierungsgefährdung zu vermeiden, enlließen wir Herrn XY am ..zunächst aus unserer tagesklinischen Behandlung,..." Zitat Ende.


Erzähl Du mir bitte nichts von grundlegend falsch, ok?

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Ganz einfach, Hospitalismus ist, dass man sich schon so an Kliniksaufenthalte gewöhnt oder davon abhängig gemacht hat (oder sich aufgegeben hat), dass die Gefahr besteht, ohne Klinik und deren Betreuung allein nicht mehr auf die Beine zu kommen.


GroupieNo1  20.09.2015, 12:26

Wie kommt man auf so einen Quatsch?

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sunshine063  20.09.2015, 12:34
@GroupieNo1

Ist leider kein Quatsch und sehr schlimm. Dahinter steckt oft Fehlbehandlung, liegen gelasssen sein, Isolation, Hoffnungslosigkeit, Depression, schwere psychische Schäden.

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Dahika  20.09.2015, 12:13

ebenfalls sechs, setzen für eine grundfalsche antwort.

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sunshine063  20.09.2015, 12:32
@Dahika

Sehe ich leider nicht so. Es sind ganz sicher psychische Folgen von Isolation, mangelnder Aufmerksamkeit usw.  Die Betroffenen schaffen es nicht wieder auf die eigenen Füße zu kommen und sind abhängig von anderen und oftmals über Jahre oder Jahrzente immer wieder unter Betreuung in Kliniken oder psychischen Einrichtungen.

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Man hat das Phänomen an Heimkindern, Waisenkindern gut untersucht. Anfang des 20. Jahrhunderts. Früher dachte man, es reicht, wenn man Kinder körperlich gut behandelt und ernährt. Die Säuglinge lagen in den Kliniken und Heimen mehr oder weniger seelisch unversorgt herum. Es fiel auf , dass sie dann spezifische Symptome entwickelten. Eins davon ist ein rhythmisches Schaukeln, Kopf anschlagen, etc... Die Kinder versuchen auf die Art, sich selbst Reize in einer reizarmen Umgebung zu setzen.
Unternimmt man nichts, wenn man dies beobachtet, kommt es zu ernsthaften oft irreversiblen seelischen Störungen.
Die Affenexperiemente von Marlowe sind berühmt in dem Zusammenhang.

Seitdem man das weiß, ist es Eltern erlaubt, es wird gewünscht, dass diese ihre Kind im Krankenhaus intensiv betreuen, damit es nicht zu Hospitalismusphänomenen und nachfolgend Probleme bei der Bindungsfähigkeit kommt.


etc...etc...etc....  Über Hospitalismus, Bindungstheorie sind ganze Bibliotheken geschrieben worden.


ein weltberühmtes, sehr frühes Experiment hat der Staufenkaiser Friedrich gemacht. Er wollte wissen, ob die Ursprache Hebraisch sei. Er hat darum Babies von Ammen großziehen lassen, die sie fütterten und pflegten. Aber sie durften nie mit ihnen sprechen, spielen, lächeln. Friedrich hat allerdings nie erfahren, welche Sprache den Menschen angeboren ist, da die Kinder ALLE starben.