Was ist genauer und warum (Messkolben, Pyknometer, Vollpipette, Messzylinder)?

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Auf jedem volumetrischen Meßgerät (in diesem Fall ein 100 ml Meßkolben) steht Folgendes drauf: Der Hersteller (Brand), Die Meßtemperatur (20° C), die Genauigkeitsklasse (A), ob das Gerät für Inhalt (In) oder Ausfluß kalibriert ist, der Nenninhalt (100 ml), die Fehlergrenze (+/- 0,1 ml) und ob das Gerät der Norm entspricht (DIN).

Unter den genannten Geräten hat das Pyknometer die höchste Präzision für den Volumeninhalt. Ich habe gerade eines der Fa. Brand, Marke Blaubrand, mit 101,269 cm³ (In) bei 20° C nach ISO 3507 vor mir stehen.

Übrigen: "Geeicht" sind Meßgeräte grundsätzlich nur dann, wenn sie einen amtlichen Eichstempel des Eichamts und ein gültiges Eichzertifikat (gilt immer nur für eine begrenzte Zeit) besitzen. Ansonsten sind sie nur "kalibriert", wenn das Meßergebnis auf gültige nationale oder internationale "Normale" zurückgeführt werden kann.

Also die Vollpipette ist auf jeden fall am genauesten soweit ich weiß. Danach kommt der Messzylinder und Messkolben und Pyknometer dürften ungefähr gleich genau bzw. ungenau sein.

Eine wirklich Begründung die ich dir mit Quellen belegen kann habe ich leider auch nicht, aber ein "Messgerät" ist fast immer genauer je weniger verschiedene Skaleneinheiten es hat. Eine Vollpipette kann ja z.B. immer nur ein bestimmtes Volumen messen, wodurch man diese auch sehr exakt darauf eichen kann. Ein Messzylinder ist zwar auch in der Regel gut geeicht, aber dadurch, dass du viele Skaleneinheiten ungefähr gleich gut abbilden musst/willst geht das eben auf die Genauigkeit. 

Ich hoffe ich konnte es dir halbwegs erklären, aber eine bessere Begründung kann ich gerade leider nicht liefern.


SimonRileyGhost 
Beitragsersteller
 06.12.2016, 20:19

Vielen Dank, hat mir wirklich etwas weitergeholfen. ^^

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Die Ganuigkeit dieser Volumenmeßgeräte wird vorrangig durch deren Duchmesser in dem sich die abzulesende Wassersäule befindet bestimmt und von Deinem visuellen Auflösungsvermögen.

Angenommen, Du kannst gerade noch einen Höhenunterschied des Füllstandes von 0,1 mm mit den Augen wahrnehmen und der Durchmesser der Wassersäule mit dem abzulesenden Miniskus beträgt 20 mm, dann beträgt der Ablesefehler

π * d * h = π * 20 mm * 0,1 mm = 2 mm³ = 0,002 cm³

Je kleiner der Durchmesser, desto kleiner der Fehler.

Beim Pyknometer ist es noch ein wenig anders. Zu einem Pyknometer gehört immer ein passender, durchnummerierter Stopfen mit sehr schlanker Bohrung. Das auf das Pyknometer gedruckte Volumen ist nur eine recht genaue Größenordnung und muß durch ausumillilitern mit Wasser bekannter Temperatur und damit bekannter Dichte verifiziert werden.