Was ist eure Meinung zu Asexuellen, Antisexuellen und Nonlibidoisten? Und zählen diese für euch zu LGBT?

2 Antworten

Zu Asexuellen:

Dabei handelt es sich einfach nur noch um einen vollkommen schwammigen, abstrakten, nichtssagenden und lächerlichen Begriff. Wer sich heutzutage als "asexuell" outet, kann nach gängiger Definition von tatsächlich a-/nichtsexuell bis einschließlich hypersexuell komplett alles sein. Auch kann man keine sexuelle Anziehung verspüren oder auch doch. Wie eine "asexuelle" Person tatdächlich empfindet, kann man an diesem Begriff allein also längst nicht mehr erahnen. Davon hängt es meines Erachtens auch ab, ob "Asexuelle" zu LGBTQ+ gehören oder nicht. So genannte "Asexuelle" mit sexuellen Geschlechtspräferenzen zu Personen des jeweils anderen biologischen Geschlechts würde ich grundsätzlich nicht unter LGBTQ+ einordnen.

Zu Antisexuellen:

Dabei handelt es sich um Menschen, die generell alles Sexuelle ablehnen und als schädlich oder ähnliches erachten und nicht selten auch andere Menschen zu manipulieren versuchen. Die Gründe dafür können beispielsweise schlechte Erfahrungen mit Sexualität (etwa sexuelle Gewalt) oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ideologie (etwa einer Religion) sein. Es ist folglich keine sexuelle Orientierung, sondern eine Meinung und hat mit LGBTQ+ definitiv nichts zu tun. Im Gegenteil, Antisexuelle dürften LGBTQ+ aufgrund der Freizügigkeit vieler queerer Personen sogar eher ablehnen. Mit einer solchen Haltung kann ich nichts anfangen. Wer - unabhängig von LGBTQ+ - so ein massives Problem mit Sexualität grundsätzlich hat, den finde ich einfach nur bedauernswert.

Zu Nonlibidoisten:

Per Definition würde ich unter diesen Begriff fallen, da ich tatsächlich keinerlei Bedürfnis und Wunsch nach sexueller Befriedigung in jeglicher Form wahrnehme. Meine eigene Einstellung zu meinem Sexualempfinden ist, dass ich dieses nur dann hervorhebe, wenn es auch wirklich relevant ist. Da ich das Sexualleben anderer Leute nicht aufgedrängt bekommen möchte, mache ich das umgekehrt ebenfalls nicht; zumal ich einfach nicht der Typ bin, der deswegen irgendwie "stolz" ist oder sich sonst was darauf einbildet. Darum stecke ich mich auch in keine Schublade mehr. Ja, mich hat es genauso jede Menge Überwindung gekostet, dies so zu akzeptieren. Es gab in der Vergangenheit häufig Situationen, in denen ich mich dafür selber hasste und wie die Leute um mich herum einfach "normal" sein wollte. Ich bin aber nun mal, wie ich bin; dafür kann ich nichts. Heute weiß ich, dass das auch völlig in Ordnung so ist, egal was andere Leute davon halten. Nur sehe ich auch keinen Grund dafür, sie damit unnötig zu behelligen. Ob andere Personen mich als Teil von LGBTQ+ sehen, ist mir egal. Ich selber labele mich wie gesagt aber nicht (mehr).

Menschen sind nun mal verschieden. Wir sind eben nicht genormt wie tausend Blatt Druckerpapier. Niemand verdient es, wegen seiner (nicht vorhandenen) sexuellen Ausrichtung irgendwie bevorzugt oder benachteiligt zu werden, solange damit nicht das Wohlergehen anderer Menschen beeinträchtigt wird!

Liebe Grüße.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Experte bzgl. Grau- & Asexualität; Ende 2012 eigenes Outing.

Biene1101  13.02.2024, 22:38

Ich liebe einfach deine Antworten! Viel überzeugender als die Antworten von diesen angeblichen Community "Experten"!

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Asexualität zählt auf jeden Fall zu lgbtq.

Soll jeder tun und lassen was er will, ich bin selber aromantisch


orangade 
Fragesteller
 13.02.2024, 07:28
Asexualität zählt auf jeden Fall zu lgbtq.

Wieso?

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