Was ist Euer Eindruck von Journalisten und Zeitungen momentan?

Nach meinen Beobachtungen sind eigen recherchierte Angelegenheiten eher die Ausnahme als die Regel.

Der Journalismus ist im Prinzip zu einer Copy-Paste-Maschine verkommen, bei der unkritisch von Nachrichtenagenturen & Co Texte einfach übernommen, im besten Fall, leicht abgewandelt werden.

Manche sind gut, manche weniger. Man sollte seine Quellen einfach aus mehreren Medien ziehen.

Ich persönlich bin mit den Medien, die ich konsumiere, recht zufrieden. Ich lese nichts was mit Klatschpresse zu tun hat wie Bild oder (teilweise) Spiegel und fokussiere mich überwiegend auf politische Inhalte. Und die finden sich auf verschiedensten Portalen.

In Deutschland gibt es nach wie vor eine sehr breit aufgestellte Medienlandschaft. Allerdings stehen Verlage aufgrund stark rückläufiger Anzeigenumsätze und Zeitungsverkäufe finanziell sehr unter Druck, was durch digitale Geschäftsmodelle bislang nicht in ausreichendem Maße kompensiert werden kann.
Das gefährdet die Vielfalt und vor allem den lokalen Journalismus.
Darüber hinaus sind Journalisten seit einigen Jahren verstärkt Anfeindungen und physischer Gewalt ausgesetzt. Auch dies betrifft sehr stark den Lokaljournalismus. Hier erlegen sich Journalistinnen und Journalisten Selbstzensur auf, um sich und ihre Familien zu schützen. Eine bedenkliche Entwicklung. Denn damit siegen demokratiefeindliche Kräfte.

Fremdschämen?

Ich bin aus einem Gebiet mit vielfältiger Zeitungslandschaft und echter Konkurrenz in einen Ein-Zeitungs-Kreis gezogen.
Hier lässt sich der Niedergang der Medienbranche eindrucksvoll beobachten.

Millionenschwere Anzeigenkampagnen der Bundesregierung, wie z.B. die Corona-Impfaufrufe, haben eine ungesunde Regierungsnähe geschaffen.