Was ist ein Ebenbild Gottes?

21 Antworten

Laut Bibel schuf Gott den Mensch nach seinem Ebenbild.

Natürlich weiß niemand, was das genau bedeutet. Es muss eine Gottähnlichkeit sein, und dazu gibt es mehrere Theorien.

Zum einen redet man von der Seele des Menschen, die unsterblich ist und nicht an den Leib gebunden. Man nennt sie auch einen "Funken Gottes" in uns.

Zum anderen hat der Mensch Verstand, um über sich, Gott und die Welt nachzudenken, sich selbst Prinzipien zu geben und sich daran halten zu können. Wer sich dann in Harmonie zur Liebe Gottes mit sich, Gott und den anderen Menschen zu leben bemüht und seinen Verstand einsetzt, um den Maßstab der Liebe richtig anzuwenden, der ist auch ein Ebenbild Gottes.

"Ebenbild" heißt aber in keiner Weise, Gott ebenbürtig zu sein, sondern nur in gewisser Weise (s.o.) sein (schwaches) Abbild. Geschöpf bleibt Geschöpf.   

Grüß Dich Loveyna!

Schon wieder der selbe Technikfehler - ÄTZEND!

Das führt nämlich zu eklatanten Widersprüchen:

http://saekulare-humanisten.de/wp/wp-content/documents/theodizee_braunschweiger_land.pdf


Somit wäre Gott eben nicht vollkommen und existiert nicht als das, was man ihm an Eigenschaften zuspricht.
Nicht Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, sondern der Mensch war es, der ihn sich nach seinem Ebenbilde schuf!

Wenn wir aber davon ausgehen, das es eine schöpferische Kraft im Universum gibt, die alles werden, sichentwickeln, und vergehen lässt, dann ist diese Kraft auch verantwortlich dafür, das etwas ist und nicht nichts. Es ist dann keine Person und kein Wesen, sondern ein geheimnisvolle Kraft, die man nicht beschreiben und nur erleben kann. Dieses Erleben ist das Gefühl von Ergriffenheit im Angesicht der Welt.

Da wir selbst aber auch schöpferisch tätig sind, in allen Arten der Kunst und in der Liebe, tragen wir Menschen dieses Göttliche als ein Ausdruck dieser Kraft in uns. Wir wären dann zwar göttlich aber nicht Gott selbst, da wir uns nicht selbst zu verdanken haben. Und wir wären dann nur eine Erscheinung von vielen und ein Teil aller Vielfalt im Sein, mit der sich diese schöpferische Kraft selbst verwirklicht.

Insofern und nur dann sind wir ein Abbild kein Ebenbild "Gottes" (keine Person), nämlich im Sinne von Göttlichkeit, wie die Materie, Tiere und Pflanzen und ganz sicher auch Leben, das irgendwo im All auf fremden Planeten existieren könnte (was sehr wahrscheinlich ist), sowie auch alle anderen Erscheinungen im Universum. Und dazu gehören auch die Gefühle! Sie wären ja nicht, wenn kein Sein existiert. Sie sind ja ebenso geworden wie alles was ist.

Herzlichen Gruß

Rüdiger


Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung

In antiker Zeit gab es Standbilder der verschiedenen Götter. Diese Standbilder dachte man als Stellvertreter des jeweiligen Gottes auf Erden. Da hier die Gottheit künstlich vermittelt wird, nämlich durch ein menschliches Kunstwerk, nannte Hegel solche Religionstypen "Kunstreligionen".

Dennoch kann man sich über dieses Stellvertretermotiv auch dem Gedanken nähern, dass der Mensch das Ebenbild oder Abbild Gottes sei:   Gottes Stellvertreter auf Erden zu sein ist die Gabe und Aufgabe des Menschen.

Ebenbild bedeutet: Nach dem Bild Gottes geschaffen.

Das bedeutet, dass der Mensch im Wesen wie Gott ist. Also, der Mensch hat Gefühle, weil Gott Gefühle hat. Menschen können zornig, liebevoll, friedvoll, eifersüchtig.... sein, weil Gott genauso ist. Dadurch, dass der Mensch Ebenbild Gottes ist, unterscheidet er sich wesentlich von Tieren, denn die Tiere sind nicht  nach seinem Ebenbild schaffen. Auch, dass wir Menschen einen freien Willen haben, dass wir entscheiden können, ist Teil Gottes, weil wir nach seinem Bild geschaffen sind.

Ich hoffe, ich konnte dir weiter helfen :-)


mulano  15.01.2017, 18:30

Tiere sind dann gefühllose Maschinen oder wie?
So ein Blödsinn.

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SchlunzSchmidt  15.01.2017, 19:13
@mulano

das habe ich ja nicht behauptet. Ich sagte, ein wesentlicher Unterschied besteht im Freien Willen, den die Tiere nicht haben. Außerdem können Tiere beispielsweise nicht eifersüchtig sein, oder besonders liebevoll oder sonstiges. Das Handeln der Tiere entsteht aus Trieben und Instinkten, nicht aber aus steuerbaren Gefühlen. Im wesentlichen Unterschied zum Menschen.

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RudolfFischer  16.01.2017, 19:26
@SchlunzSchmidt

Der Unterschied zum Menschen ist geringer als man lange angenommen hat. Bei Tieren hat man durchaus Eifersucht (bei Hunden häufig), Hinterlist, Reue, Schadenfreude und andere Gefühle nachweisen können. Ferner planvolles Handeln, auch in Zusammenarbeit mit seinesgleichen, das Durchfüttern Verletzter ... Man kann nur staunen.

Der Mensch tut wenig, sich davon abzuheben. Über Gott und die Welt nachdenken? Feindesliebe? Da muss man schon suchen ...

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Renaissancekünstler konnten sich und andere als Ebenbilder Gottes darstellen. Die hatten das  gerade entdeckt, das war damals Mode.