Was ist eigentlich Depression?
"Ich hab Depressionen", das hört man mittlerweile sehr oft, aber was sind eigentlich Depressionen, was hilft dagegen und wie kann man sie los werden?
Guten Abend allerseits,
Heute war wieder einer dieser Tage wo ich keinen Sinn mehr sah.
Ich habe wirklich lange überlegt ob ich einmal etwas darüber schreibe, weil ich zum einen große Angst habe das ich falsch liege oder ich einfach " im Film " bin.
Einer dieser Tage, wenn ich so darüber nachdenke dann sehe ich da eigentlich gar kein Problem, immer hin sieht und hört man es überall, ich hatte heute auch einen scheiß Tag, ich weiß nicht weiter, ich hab Depressionen.
Aber irgendwie ist es dann doch nicht nur ein Tag bei mir. Immer wieder erwische ich mich dabei wie ich erneut darüber nachdenke, wozu mache ich das hier alles ( also Leben im generellen ), wäre es nicht besser einfach zu sterben, loszulassen, einfach alles schwarz. Keine Gedanken mehr, keine Angst vor dem was kommt, schließlich bin ich nicht mehr ( so stell ich mir zumindest den Tod vor ).
Diese Denkeinstellung plagt mich nun schon seit mehr als 10 Jahren, damals, auf dem Weg zur Schule, stellte ich mir vor " Wenn ich mich jetzt vors Auto stelle wäre doch alles vorbei? ". Zuhause überlege ich auch immer wieder, wäre Erhängen eine Option? oder doch Springen, der Zug? Dabei weiß ich doch eigentlich das ich dafür zu große ANgst vor den Schmerzen habe und dann ist da auch noch die Chance das ich noch zu inkompetent bin und ich es überlebe. Eine schmerzfreie Alternative wäre natürlich auch da, die allseitsbekannten Schlaftabletten, aber ich wüsste nicht welche, kann man jede nehmen oder sind manche zu schwach? Fragen die ich mir immer wieder stelle und dann doch wieder aufhöre durch die Angst zu Versagen.
Tatsächlich habe ich trotz dieser langen Zeit nur selten darüber nachgedacht warum ich eigentlich keinen Sinn mehr sehe, eigentlich ist mein Leben gut, ich habe eine Familie die sich für mich interessiert , eine Freundin die immer für mich da ist und auch im Studium läuft es.
Allerdings weiß auch niemand von diesen Gedanken, ich meine, wenn ich es ihnen erzählen würde, was würden sie denken?
Eigentlich weiß ich ja..., man sollte offen und ehrlich sagen das man ein Problem hat, aber habe ich überhaupt eins?
Ich denke mir dabei, ja natürlich ist es irgendwo nicht normal sowas tagtäglich zu denken, dann sehe/höre ich aber von Person X,Y,Z... Ja er/sie hat Depressionen und die kriegt man ja auch nicht so schnell, jeder hat mal sowas, da ist nichts schlimmes bei. Somit hat sich die Offenheit dann wieder geklärt. Wenn ich so darüber schreibe scheint es mir als ob ich Angst habe das es nur ein Schrei nach Aufmerksamkeit ist, damals in der Schule hat man öfter davon gehört wie jemand einen " Suizid" versucht hat und am nächsten Tag direkt wieder in der Schule war und jedem erzählt hat wie schlimm es doch war. Jeder geht mit Problem auf seine Weise um, schon klar, aber da wurde es mir noch unangenehmer, Leute haben schnell angefangen zu sagen " Der/Die macht das nur für Aufmerksamkeit."
Dabei will ich das genaue Gegenteil, Einsamkeit ist mir viel lieber, da kann ich zumindest allein mit meinen Gedanken sein.
Somit bin ich wieder da, allein mit meinen Gedanken zu sterben ohne wirklich zu wissen warum, ich will es niemanden sagen und diesen Text hier will ich eigentlich auch nicht schreiben, aber nach so einer langen Zeit des "nicht-besser-werdens" weiß ich nicht weiter. Den Schlussstrich ziehen, fast unmöglich, die Angst des Schmerzes vor dem Tod, die hinterbliebenden die nicht wissen wieso und vorallem die Frage ob es das Wert sein würde.
Trotzdem habe ich immer wieder das Gefühl, " denke ich eigentlich wirklich so?".
Als Kind wurde ich mit dem Glauben erzogen das ich ein "Schauspieler" bin, mir wurde beim Weinen " eingetrichtert" - " hör auf zu schauspielern", "ich versuche bloß zu manipulieren und ich meine nichts ernst, es gibt keinen Grund für mich traurig zu sein."
Das wird für die meisten wahrscheinlich sehr banal klingen, oder andere haben auch sowas zu hören bekommen, für mich ist es aber nie so wirklich in Vergessenheit geraten. Diese Einstellung " Bin ich geistig Gesund? Rede ich mir das nur alles ein für Mitleid oder Aufmerksamkeit?" vielleicht fühle ich mich mittlerweile auch so wohl dabei so zu denken weil ich es im großteil meiner 22 Jahre getan habe.
Um zum Punkt zu kommen, ( Danke an all diejenigen die sich diesen Text durchlesen werden und eine Entschuldigung für etwaige Rechtschreib/Grammatik-Fehler )
Dramatisiere ich hier nur ein normales Leben mit Problemen wie sie jeder hat oder ist das sowas wie Depression?
2 Antworten
Also, zu deinem Text Hochachtung,
Ich versuche mich mal kurz zu fassen, ich bin Ende 2022 in eine Klinik gegangen weil es mir derart schlecht ging, kaum gegessen, Suizid Gedanken, Drogen, Alkohol, und was noch alles dazu kam, aber auch schon davor hatte ich mega Problem, ich habe so viele Narben von SV an meinem Körper die werden täglich mein Leben verfolgen.
Ich kann dir sagen such dir jemanden professionellen zum reden, als ich damals in der Klinik war hat sich mein Leben um 360° gedreht.
Klar geht das alles nicht von jetzt auf gleich du musst sehr viel Geduld mitbringen und dich darauf einlassen. Aber du bekommst Hilfe und die solltest du annehmen.
Als 2 Tipp den ich dir Geben kann der mir auch geholfen hat. Ernährung: lebe gesund, kein fast food oder Softdrinks oder sonst was, setz auf gute Lebensmittel mit guten Standards.
Bitte such dir professionelle Hilfe, das ist sehr wichtig, und kann dein ganzes leben ändern.
Du bist 22 Jahre alt, und giltst damit als erwachsen. Das bedeutet, Du kannst Dinge, die Dir wichtig sind, selbst bestimmen.
Geh zu Deinem Hausarzt und spreche mit ihm, wie es Dir geht, und was Du fühlst.
Es tut weh, wenn man sich nicht gesehen sieht, egal ob als Kind, Jugendlicher oder Erwachsener. Und Deine Mutter hat Deine Bedürfnisse als Kind kleingeredet und ignoriert.
Aber jetzt bist Du selbst in der Lage, Dich um das zu kümmern, was Du brauchst.
Alles Gute für Dich
Giwalato