Was ist dran an dem Gerücht, dass manche Unternehmen Studenten dazu drängen, das Studium abzubrechen?
Im Studium hört man ja so manche Gerüchte. Viele sind dummes Geschwätz, einige wenige sind am Ende wahr.
Vor einiger Zeit ist mir das Gerücht zu Ohren gekommen, dass manche Studenten während des Studiums ein seltsames Angebot bekommen. Sie sollen ihr fast abgeschlossenes Studium abbrechen und stattdessen direkt in einem Unternehmen anfangen. Es wird suggeriert, dass man dadurch abkürzen kann und der Fachkräftemangel wird als Grund genannt, warum man soetwas anbietet. Es würde für alle Beteiligten einfacher werden und man müsste als Student mit keinen Einbußen rechnen.
Nun habe ich von mehreren Leuten gehört, die angeblich solche Angebote aus den Betrieben angenommen haben. Alle diese Leute waren plötzlich weg von der Uni. Einer hat direkt einen Job bei einer Luxusautomarke bekommen, obwohl ich sicher bin, dass er sein Studium noch nicht fertig hatte*1.
Nun frage ich mich ernsthaft, ob an der Sache was dran ist, ob wirklich Leute wegen lukrativer Jobs auf ihren Uni-Abschluss pfeifen und nicht merken, wie stark sie sich damit vom Unternehmen abhängig machen.
Ich hielt es anfangs für Humbug (eigentlich immer noch). Doch irgendwie kommen immer mehr Indizien auf.
Also gibt es sowas? Hat jemand solche Praktiken erlebt oder kann es jemand widerlegen?
*1 Er studiert auch nicht dual oder ähnliches. Ich habe ihn, seitdem er so plötzlich verschwunden ist, nie wieder an der Uni gesehen und auch meine Kommilitonen nicht.
4 Antworten
Ich kann mir da 2 Szenarien vorstellen.
- Da hat jemand kurz vor knapp "kalte Füße" bekommen oder wusste sicher, er schafft es nicht und bricht ab. Das fiel der Person leicht, weil er schnell was Gutes gefunden hat. Und allen anderen "verkauft" er es, wie von dir beschrieben.
- Ja, es gibt Betriebe die alles und jeden abwerben, weil sie richtig verzweifelt Leute suchen. Kurzfristig ist das ein gutes Angebot. Die Frage ist, ob es das auch langfristig ist. Ohne "Brief und Siegel" ist es dann ein Problem bei einem Wechsel oder wenn der Arbeitsmarkt sich wieder dreht.
Also, meiner Meinung nach würde das zu dem oben beschriebenen Typen passen. Ehrlich gesagt, mochte ich ihn nie, weil er ein ziemlicher Angeber ist und nicht gerade zu den fleißigen Leuten gehört. Er kommt aus einer reichen Familie, die entsprechende Beziehungen hat. Eventuell hat er dadurch so einen Deal bekommen. Dann wäre die Sache ein Einzelfall.
Die anderen Studenten, von denen ich das gehört habe, waren nicht von der Sorte, dass sie sich auf sowas einlassen würden. Also ist das dann wahrscheinlich der unwahre Teil an dem Gerücht.
Danke für die Antwort
Manche Studenten haben auch ihre letzte Prüfung zum wiederholten Male vergeigt und wurden deshalb exmatrikuliert. Da ist es doch einfachen zu sagen, die haben mich schon vor dem Abschluss eingestellt. Wer gibt schon versagen zu.
Manche haben schon einen Bachelor, der Masterstudiengang war eventuell nur zur Überbrückung gedacht bis ein Jobangebot kommt.
Wenn das Unternehmen den Studenten an das Unternehmen binden möchte, dann kann man ja auch Werkstudentenverträge abschließen. So ist das bei uns auch im Unternehmen.
Wiur hatten auch eine Jungbauleiterin im Traineeprogramm, die hatte behauptet ihren Abschluss (Papierdokument kommt später) zu haben und dann war es doch nicht so. Gelogen wird oft und gerne.
Unser Studium ist auch eine nicht bologna-konforme Sonderform:
- Dauer 10 Semester 300 LP mit Abschluss, der dem Master komplett gleichgestellt ist.
- Kein Bachelor als Zwischenstufe
- Dafür dynamischer Übergang vom Bachelor zum Masterteil
Oder kurz: Wenn man vorzeitig abhaut, hat man nichts in der Hand.
Kenne ich nicht. Kenne nur das Prinzip bei dem man als Werkstudent in nem Unternehmen arbeitet und nach dem Abschluss direkt loslegt ohne viel hin und her. Schon vor dem Abschluss macht man da schon regelrecht was aus.
Kann sein dass es solche Leute gibt welche du beschreibst, das könnten Studenten sein die sowieso einige Klausuren verhauen haben und Wissen dass nichts mehr geht...dann lohnt es sich für beide Parteien
Das mit den Werkstudenten kenne ich auch. Eine Kommilitonin von mir meinte, man müsse beim Werkstudium aufpassen, dass man nicht auf die oben beschriebene Art bedrängt wird. Deshalb hat sie angeblich ihren Betrieb sehr kritisch ausgewählt.
Aber das sind halt alles diese typischen "Friend of a friend storys".
Ja schlimm wenn man so naiv ist & sich überreden lässt. Ich hoff ma der Duchschnittsstudent im 4. oder 5. Semester des Bachelors ist nicht so drauf
Habe ich auch schon gehört.
Das solle angeblich dazu dienen, den Studenten weniger zahlen zu müssen. Ein Gehalt kann schon verlockend sein, wenn man Student ist. Mit Abschluss könnte es (muss aber nicht) höher sein.
Gibt aber auch Unternehmen, die während des Studiums anwerben, aber ok damit sind, wenn die Studis noch ihren Abschluss machen wollen. Und dann direkt im Unternehmen einsteigen.
Was du sagst (mit dem Gehalt), haben mir neulich auch meine Eltern erzählt und wenn der Betrieb später mal pleite geht, steht man ohne Abschluss da bzw. kann man nicht so einfach mal den Betrieb wechseln.
Angeblich wäre "den Abschluss noch fertig machen zu lassen" für viele Unternehmen und Studenten zu lästig.
Also, dass besagter Typ, den ich oben als Beispiel genommen habe, auch wirklich im Unternehmen angestellt ist, weiß ich sicher. So angeberisch, wie er ist, hatte er die entsprechenden Dokumente im Whatsapp-Status.....