Was ist die größte Schwäche der menschlichen Psyche?
Ich persönlich finde die Tendenz zu Loyalität gegenüber eigenen, früheren Entscheidungen schlimm. Die meisten Menschen beharren lieber auf einer Fehlentscheidung als einen Fehler zuzugeben. Aus Fehler wird per Trotz Überzeugung.
Erst wenn man sich so richtig zofft, wird der tolle Ex schlagartig zum ekelhaften Mistkerl befördert.
Man sieht es bei Leuten, die Trump oder Putin treu bleiben. Egal, was die machen, es wird gerechtfertigt oder nicht geglaubt und eher die Gegenseite infrage gestellt.
Man sieht es bei Leuten, die ein langweiliges Buch gekauft haben. Die Bewertungen sind immer toll! Und frag mal jemanden, ob er sein Autokauf bereut!!! Niemand. Alle höchst zufrieden. Das Beste von allen ist das eigene. Und sollte es eine Dreckschleuder sein, dann ist der Klimawandel erfunden und man kauft sich noch dazu einen Anti-Greta-Aufkleber. Grade!
Auf diese Sturheit bauen städtische Energieversorger und Parteien gleichermaßen.
Das war nur meine Meinung; wo seht ihr die Schwachstellen?3 Antworten
wenn man von den Beispielen absieht, bin ich durchaus mit Dir einig. Es gilt nicht nur für Menschen; sondern auch für Institutionen, wie bestimmte Regierungen oder die katholischen Kirche.
Ich bemängle nichts; habe nur geschrieben, dass ich nicht einverstanden bin. Ich habe zum Beispiel einige Leute gehört, die ihr Autokauf bereuen (zB schlechte Service) und die anti-Greta-kleber haben wenig mit dem Autokauf zu tun, eher mit einer Grundhaltung.
Aber nochmals; ich möchte nicht bemängeln. Mir geht es um die prinzipielle Aussage im Text zu Deiner Frage.
Okay, beim schlechten Service wird doch aber auch das Auto verteidigt. Am besten wäre ja eins, was nie in die Werkstatt muss. - Von schlechtem Service kann ich übrigens ein Lied singen, aber beim Auto muss ich differenzieren ... das kann man so pauschal nicht sagen ...
Im Grunde gebe ich dir recht. Das, was du beschreibst, ist ein Problem. Aber ich würde das nicht so verallgemeinern und es nicht eine generelle Schwäche der menschlichen Psyche nennen. Es ist eine Charakterschwäche von Einzelnen, die von erstaunlichem Mangel an Selbstreflexionsfähigkeit zeugt.
Kann man schon verallgemeinern, sonst hätte es nicht so riesige Effekte. Guck dir die Trumpwähler an, wie viele das sind. Und all die alten Leute, die niemals ihren Energieversorger wechseln würden, weil "die ja eh alle gleich sind". Und dann über 700 Euro Nachzahlung jammern.
Die PR-Industrie lebt von diesem BIAS.
ich wette, ab morgen guckst du dir deine Mitmenschen anders an, wenn sie etwas behaupten :-)
Mir ist die Situation nicht unbekannt, es gibt zu viele völlig ignorante Leute - keine Frage. Aber es gibt auch genauso viele (selbst-) reflektierte Menschen, die psychisch und kognitiv in der Lage sind, ihre Meinungen gemäß ihrer Erfahrungen bzw. ihres Informationsstandes entsprechend anzupassen.
Noch eine Ergänzung: ich glaube, dass die Leute, wie du sie schilderst z.B die Trumpanhänger, Klinawandelleugner und Verschwörungsschwurbler sind Menschen, die mental und kognitiv schwach aufgestellt sind. Man darf an ihrem Weltbild nicht rütteln, denn neue Informationen können sie nicht einordnen. Und das führt zur Leugnung der herrschenden Verhältnisse - egal ob politisch gesehen oder im Privatleben.
Gelernt und nie in Zweifel gezogen - eine Art Religion und teilweise wird das verteidigt wie bei Fundamentalisten. Die Frage ist m.E., warum Menschen das einmal gelernte nicht in Frage stellen koennen wenn
a) die eigenen Wahrnehmungen dagegen sprechen und
b) man sich ueberlegt, dass der status quo nie die letzte Weisheit war sondern sich alles weiterentwickelt.
Aha. Was ist an den Beispielen zu bemängeln?