Was ist der Viervölkerstaat im Imperialismus und welche Probleme hatte dieser Staat?

2 Antworten

Bestes Beispiel ist Österreich-Ungarn und Widerstand der Bevölkerung gegen die österreichische Fremdherrschaft. Sowohl Ungarn als auch Polen und Italiener haben versucht die Fremdherrschaft der Österreicher durch bewaffneten Ausstände abzuschütteln. Ungarische Revolution 1848/1849 – Wikipedia, Krakauer Aufstand – Wikipedia, Österreichischer Feldzug gegen das Herzogtum Warschau 1809 …, Italienische Unabhängigkeitskriege – Wikipedia

Als Österreich aus imperialistischen Gründen in Bosnien-Herzegowina einmarschierte gab es auch dort erheblichen militärischen Widerstand.

Es gab erheblichen Widerstand gegen die Österreicher, beim Einmarsch in Bosnien-Herzegowina. Wiki: Im Okkupationsfeldzug von 1878 besetzte Österreich-Ungarn Bosnien und Herzegowina. Dabei kam es zum bewaffneten Widerstand vor allem durch die muslimische Bevölkerung. Zwischen dem 29. Juli und 20. Oktober 1878 wurde das Gebiet, das eine gemischte Bevölkerung (1.142.000 Einwohner) von orthodoxen Serben (43 %), katholischen Kroaten (18 %) und Muslimen (39 %) aufwies, militärisch erobert. Die Okkupation traf wider Erwarten, auf ernsthaften militärischen Widerstand. Dieser kam vor allem von der zuvor dominierenden moslemischen Mittelschicht, aber teilweise auch von der serbisch-orthodoxen Bevölkerung, die schon die letzten zwei Jahre in einem bewaffneten Aufstand gegen die Osmanen gekämpft hatte. Diese Gruppe kämpfte für einen Anschluss Bosniens an Serbien. Durch diese massive Gegenwehr musste der militärische Kraftaufwand der k.u.k. Armee mehrfach erhöht werden. Es kam zu einem erheblichen Widerstand von Partisanen, vor allem von muslimischen Kämpfern...Der Häuserkampf in der bosnischen Hauptstadt, die damals 50.000 Einwohner hatte, forderte durch die Guerillataktik der Verteidiger zahlreiche Opfer...Die aufständischen Bosnier zogen sich nach der Einnahme von Sarajevo in die umliegenden Berge zurück und leisteten mittels Guerillataktik noch wochenlang Widerstand. Außerdem logen die Österreicher, denn als die Osmanen protestierten, bekamen sie von Außenminister Gyula Andrássy in einer geheimen Abmachung zugesichert, die Regierung in Wien sei bereit, diese Okkupation „als provisorische zu betrachten.“ Österreicher gebärdeten sich dann, mit deutscher Rückendeckung, imperialistisch und annektierte 1908 Bosnien-Herzegowina endgültig. Wenigstens etwas im imperialen Gehabe.

Das war die Bosnischen Annexionskrise. Nach Wiki: Als Bosnische Annexionskrise bezeichnet man die Krise, welche auf die Annexion der bis dahin völkerrechtlich zum Osmanischen Reich gehörigen Gebiete von Bosnien und Herzegowina durch Österreich-Ungarn im Jahr 1908 folgte. Im Verlauf der Krise 1908 schlug Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf mehrmals vor, bei der Gelegenheit auch Serbien zu erobern. Montenegro sollte ebenfalls ausgeschaltet werden oder wenigstens eine „Einengung“ erfahren. Die Südslawen sollten einen Komplex im Rahmen der Monarchie bilden und dem Habsburgerreich, wie Bayern dem Deutschen Reich, untergeordnet werden. Weiter strebte er damals die Gewinnung Albaniens, des westlichen Mazedoniens und Montenegros an, mit dem strategischen Ziel, Saloniki als österreichische Bastion an der Ägäis zu etablieren. Sein imperialistisches Ziel war die Vereinigung aller West- und Südslawen unter österreichischer Herrschaft, was er mit der missionarischen Idee einer Stärkung der christlichen Kultur rechtfertigte.“ Diese Pläne wurden zwar von Außenminister Alois Lexa von Aehrenthal damals noch zurückgewiesen. 1914 sollten sie dann doch verwirklicht werden. Da Österreich Appetit bekommen hatte nach der Annexion Bosnien-Herzegowinas, nutzte Österreich den Tot Franz Ferdinands, als Vorwand um auch Serbien zu Schlucken, was die Serben auch in Bosnien-H. zur Räson bringen sollte. Deshalb das unannehmbare Ultimatum an Serbin. Die Serben sollten befriedet werden. Als die Serben eigentlich das Ultimatum erfüllten meinte Wilhelm „Damit ist jeder Kriegsgrund entfallen.“ Doch Österreich wollte auch ohne Kriegsgrund Krieg. Die Österreicher dachten dabei an einen begrenzten Krieg gegen die Serben, wollten natürlich keinen Weltkrieg, meinten Russland würde stillhalten. Russland stand aber zu seinem Bündnispartner Serbien. Frankreich zu seinem Bündnis mit Russland. Beide wurden aber von Deutschland angriffen, wie Belgien. Österreich und Deutschland entfachte ein Flächenbrand. Deutschland war mit verantwortlich, weil Österreich sich ohne Bündnisgarantie nicht getraut hätte Bosnien-H. zu besetzen, geschweige Serbien anzugreifen. Also der 1. Weltkrieg begann im Endeffekt, als Österreich, mit deutscher Rückendeckung, Bosnien-H. besetzte. Ohne österreichischen Imperialismus, mit deutscher Rückendeckung, kein Weltkrieg. Das Pulverfass war Österreich und Deutschland nicht der Balkan wie gerne behauptet.

Am Anschlag waren auch Nichtserben beteiligt. Die hatten schon damals die Idee von Jugoslawien (Südslawien).

In einer normalen Suchmaschine wirst du zu Vielvölkerstaat umgeleitet.

Aber Google schafft es, auch für die ungewöhnliche Variante Viervölkerstaat 136 zu finden. Schnell siehst du, dass es durchaus nicht nur einen 4-Völkerstaat gibt, sondern mehrere. Auch Belgien kann man dazu rechnen und den "Staat" eines Computerspiels.

Der Ausdruck ist freilich so sinnlos wie der 5-, 6-, 7-, ....136-Völkerstaat. Er wird nur gebraucht, weil er so ähnlich klingt wie Vielvölkerstaat.

Aber auch der Begriff Vielvölkerstaat ist, wie die Wikipedia zu Recht feststellt: keine analytische Kategorie.

Mehr dazu in der Wikipedia:

"Der Begriff des Vielvölkerstaates wird in der Regel im Sinne einer illustrierenden Bezeichnung gebraucht, nicht als analytische Kategorie. So gibt es weder einheitliche Kriterien, unter welchen Voraussetzungen von einem Vielvölkerstaat gesprochen werden kann, noch werden damit theoretische Konsequenzen verbunden. Als Epitheton (Beiwort) wird der Begriff regelmäßig im Zusammenhang mit Österreich-Ungarn, der Sowjetunion, dem Osmanischen Reich und Jugoslawien sowie in jüngster Zeit für die VR China[2]Indien[3]Russland[4] und auch Ländern wie Iran[5] oder Südafrika[6] gebraucht. Die Schweiz mit wenigen Ethnien und als Muster für den liberalen Nationalitätenstaat[7] verstand sich bisweilen als Modell für einen Mehrvölkerstaat, also für einen Föderalismus über ethnischesprachliche und religiöse Zugehörigkeiten hinweg, mit der Aufgabe des Austarierens der Mitsprache von Ständen und Bürgern. Länder wie MalaysiaLibanon oder auch Belgien können ebenfalls als Mehrvölkerstaaten angesehen werden, wenngleich sie nur bedingt mit der Schweiz vergleichbar sind. Der Begriff Mehrvölkerstaat wird jedoch nur selten verwendet, da meist (auch synonym) die Vokabel Vielvölkerstaaten Verwendung findet.[8][9] Explizit als Vielvölkerstaat bezeichnet sich seit 2009 der Plurinationale Staat Bolivien, der die zahlreichen indigenen Völker, welche innerhalb seines Staatsgebiets leben, offiziell als Nationen anerkennt."