Was ist der Unterschied zwischen positiv und negativ gerichteter Selektion?

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Grob gesagt kann man folgendes für die beiden Selektionsarten sagen:

1. Positive Selektion: Eine Mutation führt zu einer Verbesserung der Überlebens- und Vermehrungswahrscheinlichkeit. Individuen mit dieser Mutation haben, unter dem gegebenen Selektionsdruck einen Vorteil gegenüber den "normalen" Individuen und der Anteil der Mutanten wird sich im Laufe der Zeit erhöhen, sofern die Selektionsbedingungen sich nicht verändern.

2. Negative Selektion. Es gibt viel mehr Mutationen, die eher schädlich für die betroffenen Individuen sind. Da diese Individuen unter den gegebenen Umweltbedingungen einen Nachteil gegenüber der normalen Population hat werden sie sich schlechter oder gar nicht vermehren können. Das heißt, sie werden aussterben.

Positive Selektion bedeutet eine Merkmalsausprägung, die das Merkmal verstärkt. Zum Beispiel Giraffen, die einen immer längeren Hals bekommen und so die höher liegenden Blätter zu erreichen, oder Hasen mit längeren Beinen, die einen Selektionsvorteil haben, da sie schneller vor Räubern weglaufen können.

Negative Selektion heißt also, dass es vorteilig für Organismen ist, eine möglichst geringe Merkmalsausprägung zu besitzen. So bildeten sich die Beine eines urzeitlichen Landlebewesens zurück und es entstand der Wal. Dieser hat heute keine Beine, sondern nur im Skelett Anlagen für solche Beine, da es nicht vorteilhaft war, Beine zu besitzen, wenn man die gesamte Zeit im Wasser schwamm.