Was ist der Unterschied zwischen einer christlichen Religionsgemeinschaft und einer christlichen Sekte? Und wer setzt den Standard fest?

Eine christliche Sekte ist ein Teil des Ganzen, der sich für das Ganze hält oder als das einzig Wahre versteht.

Es gibt Sekten, die sich Priestertum anmaßen und Priester als Heilsvermitler ansehen (in Israel vermittelten die Priester einst Heil und Segen), obwohl es gemäß der Bibel heute keine Priester gibt. Der einzige Mittler zwischen Gott und Menschen ist Jesus Christus (1 Tim 2,5).

Sekten sinnen über das hinaus, was in der Bibel geschrieben steht (1 Kor 4,6; Röm 12,3), fügen etwas hinzu, weil sie ignorieren, dass der Apostel Paulus das Wort Gottes "vervollständigt" hat (Kol 1,25).

Andere Sekten halten an Traditionen fest, obwohl sie wissen müssten, dass nach dem Tod des Paulus "schwere Wölfe" (Apg 20,29) in die Gemeinde eindrangen, deren verdrehte Aussagen heute noch vertreten werden.

Andere Sekten wiederum stellen sich unter das Israel gegebene Gesetz des Mose, obwohl wir frei vom Gesetz sind (Röm 2,14; Gal 3,10-14; Gal 3,23-29).

Manche Sekten leben nicht im Glauben, sondern in einer Religion, also einem Kult mit Ritualen (gegen Kol 2,16-23).

Andere pflegen sogar spiritistische Erscheinungen und verachten das durch Paulus ausgesprochen Wort Christi: "Wir wandeln hier durch Glauben und nicht durch Wahrnehmung" (2 Kor 5,7).

Wieder andere wenden sich sogar Toten zu, was verboten ist (5 Mose 18,11; Jesaja 8,19).

Andere vermischen das uns, der Leibesgemeinde (Eph 1,22.23), gegebene "Evangelium der Unbeschnittenheit" (Gal 2,7) mit dem Israel gegebenen Evangelium der Beschneidung (wir haben andere Segnungen und Verheißungen als das Volk Israel), machen also einen Mischmasch aus dem Wort Gottes und sind damit den Kriegslisten des Satans (Eph 6,11), des "Durcheinanderwerfers", erlegen, weil sie die gesamte uns von Gott bereitgelegte Waffenrüstung nicht angelegt haben (Eph 6,10-17).

Sekten? -- "Haltet euch fern von allem, was böse aussieht!" (1 Thess 5,22).

Man halte sich allein an die Schrift und verachte den Apostel Paulus nicht, man halte fest, dass wir allein durch Glauben gerechtfertigt (Röm 3,28; 4,3; 4,23-25; 5,9; Gal 3,6), für gerecht erklärt, von aller Schuld freigesprochen sind, und allein in der Gnade Gottes mit Ihm versöhnt sind (Röm 5,10). Wer zu der von Jesus Christus für uns gewirkten Rettung selber noch etwas hinzutun will, achtet Christus gering.

Der Begriff ist ziemlich Wischiwaschi und hängt davon ab, wen man fragt.

Statt »Sekte« wird in der christlichen Theologie heute eher »religiöse Sondergemeinschaft« verwendet. Das sind Gemeinschaften, die sich aus ihrer Sicht durch Sonderlehren abheben: Oft praktizieren sie Absonderung, lehnen ökumenische Beziehungen ab und verbreiten eine stark abweichende Theologie.

Umgangssprachlich wird mit Sekte eine kleinere Religionsgemeinschaft bezeichnet, die als problematisch angesehen wird:

Im landläufigen Sprachgebrauch werden als Sekten oft religiöse Gruppen bezeichnet, die in irgendeiner Weise als gefährlich oder problematisch angesehen werden ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Sekte

Falls es nur um Abspaltung geht, dann ist auch das Christentum eine Sekte, und zwar eine jüdische Sekte, die sich vom Judentum abgespalten hat.

An Hand dieser Standarts kann man es feststellen:

• Struktur der Organisation: Gruppe mit straff hierarchischer und doktrinärer Struktur
• Autoritäre Führung: Führergestalt mit prophetischen oder guruhafter Ansprüchen
• Offenheit der Gruppe: Isolation und starke Abgrenzung der Gruppe nach aussen
• Leistungen für die Gruppe: überteuerte Kursangebote oder Kosten für Lehrmaterial, Fronarbeit
• Welt- und Menschenbild: Einteilung der Welt in Gut und Böse, Schwarz-Weiss-Denken
• Absolutheitsanspruch: ausschliessender Glaube an die absolute Wahrheit des eigenen Systems, der eigenen Lehre, des eigenen Weges, der eigenen Methoden
• Erlösungs- oder Heilsversprechen:  «Universalrezepte» für sämtliche Probleme sowie irreale Machbarkeitsvorstellungen
• Elitebewusstsein: Die Mitglieder der Gruppe verstehen sich als auserwählt, als spirituell weiterentwickelte Elite der Menschheit, als „Speerspitze“ des Wissens.
• Endzeiterwartung: Gruppe erwartet Endzeit, Weltuntergang
• Informationspolitik nach Aussen: keine offene Informationspolitik, irreführende Propaganda
• Informationspolitik nach Innen: Selektion von Information bis hin zu bewusster Desinformation innerhalb der Gruppe
• Umgang mit Kritik: Kritikverbot innerhalb der Gruppe; Bekämpfung von KritikerInnen ausserhalb
• Milieukontrolle: Kontrolle und Überwachung aller Lebensbereiche
• Rücksichtlose Methoden: getarnte oder irreführende Anwerbung, Indoktrination, Einsatz von bewusstseinsverändernden Methoden
• Gedanken- und Gefühlskontrolle: durch Erzeugung eines schlechten Gewissens und von Angst wird das Mitglied manipuliert; durch exzessives Praktizieren von Entspannungstechniken und Meditation werden Gedanken und Gefühle kontrollierbar und manchmal sogar ein “innerer Führer” eingeführt, der das eigene Gewissen ersetzt

 https://www.infosekta.ch/was-ist-eine-sekte/sektenmerkmale/

Da kannst Du leicht feststellen, dass eine Kirche oder sonstige Institution nicht als Sekte gesehen wird, aber trotzdem einzelne Merkmale aufweist. Zum Beispiel autoritäre Führung.

jede Religionsgemeinschaft/Sekte sieht sich selbst als Religionsgemeinschaft, und die andren als Sekten.

Es gibt eine klare Definition von Sekten.

Mit „Sekte“ wird meist eine Glaubensgemeinschaft bezeichnet, die sich von einer größeren Gemeinschaft (man sagt auch „Mutterreligion“) abgespalten hat. Oft glauben die Mitglieder einer Sekte, den besseren oder einzig richtigen Weg zum Heil oder zur Erlösung gefunden zu haben.

Sekte | bpb.de