"Christliche" Sekten?

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Es gibt verschiedene Unterschiede, die aber nicht immer alle zutreffen. Einer ist zb. die Absonderung und Isolation von der Aussenwelt (Mitglieder der Holic-Gruppe zb. brechen zb. jeglichen Kontakt zu Familie und Freunden komplett ab, notwendige Gespräche mit der Aussenwelt wie Arbeitskollegen werden auf das aller nötigste beschränkt), starker Missionierungseifer, erheben Anspruch auf die absolute und alleinige Wahrheit (Zweifel oder Kritik sind gar nicht akzeptiert), die Gruppe entscheidet, wer Mitglied wird und wer ausgeschlossen wird (unfreiwilliger Ausschluss aus einer christlichen Kirche, die keine Sekte ist, kommt kaum vor), das Leben wird komplett zu 100% auf die Glaubensgemeinschaft ausgerichtet und alle Lebensbereiche inkl. Ehe, Familie... dem untergeordnet usw.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eine Sekte im umgangssprachlichen Sinn: eine religiöse Gruppierung, die Emotionen und Fantasie der Menschen anregt- Und geheimnisvolle Umtriebe, gepaart mit Erlösungs- oder Verschwörungsfantasien; autoritär-charismatische Führergestalten, die radikale Disziplin und Unterwerfung fordern; eine selbst gewählte Distanz zur Öffentlichkeit.

So versteht man eine Sekte im landläufigen Sinne, als Gruppierung, mit der man sich als moderner, demokratisch gesinnter, religiös mündiger Mensch besser nicht einlässt.

So versteht man eine Sekte im landläufigen Sinne, als Gruppierung, mit der man sich als moderner, demokratisch gesinnter, religiös mündiger Mensch besser nicht einlässt. Fällt in den Medien der Begriff Sekte, dann oft in der Bedeutung: Hier geben sich Menschen einem Irrglauben hin, der sie selbst und andere in Gefahr bringt und die Freiheitsrechte grob verletzt. Es ist ein Begriff mit klar negativer Bedeutung.

Auch die Kirchen benutzen diesen Begriff. Die lutherischen Kirchen in Deutschland veröffentlichen in regelmäßigen Abständen neue Auflagen ihres "Handbuchs Religiöse Gemeinschaften", in dem sie auch Sekten auflisten, darunter die Neuapostolische Kirche, die Zeugen Jehovas und die (anthroposophische) Christengemeinschaft.

Ganz anders als im umgangssprachlichen Sinn bezeichnet hier eine Sekte konfessionelle Unterschiede. Es geht um Differenzen in der Lehre, zum Beispiel im Verständnis des Evangeliums. Die Kirchen legen Wert darauf, dass sie das Wort rein deskriptiv, nicht wertend benutzen.

Christliche Sekten zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie ihren Glauben als den wahren ansehen. Ökumenische Beziehungen sind hier und auch bei Freikirchen aber trotzdem üblich. Bei religiösen Sondergemeinschaften ist das hingegen nicht der Fall.

Unterscheidung Sekte, Freikirche und Sondergemeinschaft

Sekten sind meist Abspaltungen von größeren Glaubensgemeinschaften. Die Mitglieder sind meist davon überzeugt, dass ihr Glaube der einzig richtige Weg zur Erlösung sei.

Freikirchen sind solche, die sich von der Volkskirche abgrenzen. Außerdem wird "frei" verschieden aufgefasst. So kann es als freiwillige Zugehörigkeit, unabhängige Organisation und auch frei von Kirchensteuern gemeint sein.

Religiöse Sondergemeinschaften zeichnen sich durch Sonderlehren aus. Außerdem sondern sie sich auch von anderen christlichen Kirchen ab, da diese nach ihnen nicht die wahre christliche Lehre vertreten. Deshalb lehnen sie auch ökumenische Beziehungen ab.

----> Entstanden sind diese Gemeinschaften vor dem Hintergrund tiefer Glaubenszweifel und Glaubensfragen religiös Suchender, die wir heute als die Gründer der Gemeinschaften wiederfinden. Keine dieser traditionellen Sondergemeinschaften ist entstanden, weil jemand völlig unvermittelt eine "Sekte“ hätte gründen wollen: Bevor Joseph Smith zum Gründer der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ (Mormonen) wurde, rief er Gott in verzweifelten Gebeten an, welche Kirche denn nun die richtige sei.

Zum Urheber der Ernsten Bibelforscher (die späteren Zeugen Jehovas) wurde Charles T. Russell, ein in Glaubensfragen umherirrender junger Mann, der am moralischen Verfall seiner Zeit litt und nach Gottes Eingreifen Ausschau hielt.

Für das Entstehen kleinerer Religionsgemeinschaften können vier unterschiedliche Entstehungsbedingungen bzw. Hauptmotive genannt werden:

Die Sehnsucht nach der Urgemeinde oder der "sündlosen“ Gemeinde

Konkret terminierte Endzeitspekulationen

Erneuerung kultischer Handlungen

individuelle Glaubensereignisse, die wiederum wie folgt differenziert werden können: - Visionen bzw. Offenbarungen (Joseph Smith - Mormonen; Erika Bertschinger - Fiat Lux; Gabriele Wittek - Universelles Leben; San Myung Mun - Mun-Bewegung); - wundersame Heilungen - Berufungen - innere Stimmen

Die meisten Sondergemeinschaften sind auf dem Boden des Christentums entstanden. Sie wollen Kirche, oft eine "erneuerte“ oder auch "wiederhergestellte“ Kirche sein. Sie berufen sich auf theologische Erkenntnisse, die entweder im Laufe der Kirchengeschichte "vergessen“ wurden oder auf neuen Botschaften Gottes (neue Offenbarungen) gründen.

Allen gemein ist der Anspruch, an die "reine“, die "richtige“, die "unverfälschte Urgemeinde“ wieder anknüpfen zu können.

Die traditionellen Sondergemeinschaften vermitteln ihren Mitgliedern ein Erwählungs- und Exklusivitätsverständnis. Heil und Rettung kann der Gläubige finden, weil er der "Schlusskirche Christi“ angehört (Neuapostolische Kirche), wenn er im "Predigtdienst und in gehorsamer Verbindung“ für und mit "Jehovas wahrer, einzigen sichtbaren Organisation“ steht (Zeugen Jehovas), weil er den neuen und als heilsnotwendig gedachten Tempelzeremonien beiwohnt (Mormonen), weil er sich im Kultus (der Christengemeinschaft) dem "gegenwärtigen Christus unmittelbar gegenüber“ fühlen darf.

Dieser Begriff Sekte so wird schnell klar, hat sehr unterschiedliche Bedeutungen.

Die ursprüngliche reicht in die Antike zurück. Abgeleitet aus dem lateinischen "sequi", "folgen", ist eine Sekte nichts anderes als eine Gefolgschaft. Sekten in diesem Sinn waren religiöse, philosophische oder politische Gruppen, die sich um einen Führer scharten. Nicht zuletzt war das Christentum selbst eine jüdische Sekte, die der "Nazarener".

Auch der entsprechende griechische Begriff für Sekte - "hairesis", die "Häresie", wörtlich "Denkweise, Wahl" - bezeichnet zunächst nur eine philosophische oder religiöse Schule, ohne sie einer pauschalen Abwertung zu unterziehen. In der Apostelgeschichte des Neuen Testaments werden so zum Beispiel wichtige jüdische Religionsparteien als häretisch bezeichnet: die der Pharisäer und der Sadduzäer.

Es wäre besser, ganz auf das Wort Sekte zu verzichten

Zwar hält sich in der Soziologie und in der Konfessionskunde der Begriff der Sekte noch etwas, aber er verliert an Bedeutung. Es gibt sicherlich bessere Wege zu beschreiben, wie religiöse Gruppen in Spannung und Widerspruch zu ihrer Umwelt stehen. Der Begriff der Sekte wird sich wohl nie ganz aus dem Gestrüpp moralischer Werturteile befreien.

Und noch so nebenbei, aber nicht unwichtig:

Risiken und Folgen eines Beitritts

Süchtige Abhängigkeit von der Gruppe, der Lehre, bzw. dem Führer und damit Verlust der Selbständigkeit.

Gefahren in der Identitätsentwicklung des Menschen (Unterwerfung unter eine fremde Autorität. Ablehnung der Wirklichkeit - Flucht. Keine Festigung des Charakters und der Persönlichkeit).

Verlust der Bindungs- und Verantwortungsfähigkeit gegenüber Familie und Freunden, Zerbrechen der familiären Bindungen.

Verkümmerung einer gesunden Emotionalität, Unfähigkeit zu emotionalen Bindungen.

Verlust der Berufs-, Arbeitsfähigkeit und Selbständigkeit.

Verachtung aller Nichtmitglieder als "Unwissende“ bzw. "Nicht Erwählte/ nicht Berufene“. Fanatismus.

Einengung der Persönlichkeit auf wenige Bereiche der Lebensmöglichkeit und Gestaltung bis in die intimsten und familiären Bereiche

Verlust eines realistischen Urteils- und Kritikvermögens

Misstrauen gegen alle Formen des rationalen, wissenschaftlichen Denkens

Verlust lebensnotwendiger finanzieller Mittel und Eigentumswerte

Süchtige Abhängigkeit von religiösen "Spitzenerlebnissen“

Vernachlässigung/Verbot einer zielführenden Behandlung von Krankheiten im extremfall bis zum Tod

Erschöpfungszustände durch extrem fordernde und überlastende Lebensführung sowie einseitige Ernährungsregeln

Quälende Angst-, Schuld- und Schamgefühle

Bei Abbruch: Ängste, hervorgerufen durch suggestive Drohungen; Erpressbarkeit wegen Kenntnis intimer biographischer Details durch die Gruppe. 

Selbstverständlich sind nicht alle Probleme bei allen Mitgliedern jeder Sondergruppe anzutreffen; aber schon das Vorhandensein einiger Stör- und Schadfaktoren können das Leben des Menschen und sein soziales Umfeld nachhaltig beeinträchtigen und schädigen.

LG

Was ist "echtes" Christentum, dafür halten sich bei uns die großen Konfessionen Katholisch und Reformierte, in anderen Ländern gibt es andere große wie die verschiedenen Orthodoxen in östlichen Ländern, in Äthiopien gibt es eine eigene Kirche, die Kopten in Ägypten und viele weitere.

Sekten sind Gruppen die sich irgendwann davon abgespalten haben und zwischenzeitlich auch groß geworden sein können, wie die Mormonen oder die Zeugen Jehovas. Manche davon folgen eigenen "Propheten" (z. B. die Mormonen) oder Gurus, andere sind Freikirchen als lockere Zusammenkünfte von Gläubigen, die mit den Glaubensinhalten der oben genannten großen Kirchen nicht übereinstimmen. Vor allem die im Lauf der Jahrhunderte angesammelten Dogmen werden abgelehnt, aber auch Verhalten und Handlungen (Gewalt gegen Andersdenkende, Machtstreben, Ansammlung von Reichtümern etc.), was als unchristlich = nicht vereinbar mit der Lehre von Jesus Christus gesehen wird.

Kennzeichen von Sekten ist, dass sie gegen die großen Kirchen sind, weil sie die Leute unbedingt selbst haben wollen. Sie kennzeichnen sich auch dadurch aus, dass sie sagen, dass sie biblisch und dge Großkirchen unbiblisch waeren, obwohl sie sich in ihren eugenen Lehren gegenseitig widersprechen und somit gar nicht biblisch sind, weil sich die Bibel nicht widerspricht. Diese Sekten benutzen nur das Wort "Bibel", um ihre Menschenlehren hinter ihr zu verstecken. So zum Beispiel sagen sie, es sei biblisch, dass Geschöpfe nicht alles sehen und hören können, obwohl die Bibel in Offb 6,12-16 und 5,13 das Gegenteil lehrt. Oder sie lehren, dass man nach der Bibel nur Gott ehren dürfe, obwohl die Bibel in 1 Petr 2,17 dem widerspricht.

Keine Ahnung ich denke ich kenne keine.
In den USA gibt es unzähliger "Propheten" die sich ihre eigene Kirche aufmachen, wohl weil da jeder gut dabei abräumen kann, bei uns gehen Geschenke und Spenden nicht so am Staat vorbei an Organisationen.

Letztlich wird nur Jesus der Gesalbte Gottes = Messias, Zeugnis geben wer ein Christ ist und wer in der Welt nur ein Heuchler darin gewesen ist!

Und nach Jesus Maßstab ist jeder ein Sektierer der nicht in seinem Wort bleibt!
" Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen." (Joh.14,23)