Was ist der unterschied zwischen einem steinpilz und einem steinchampignon?

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Von der Systematik her betrachtet gehört der Steinpilz in eine ganz andere Ordnung, nämlich zu den Dickröhrlingsartigen und in die Familie der Dickröhrlingsverwandten. Die Champignons bilden mit den Champignonartigen eine eigene Ordnung, in die man mit einigen Ausnahmen alles reingepackt hat, was Lamellen hat.

Der Steinchampignon selbst ist nur eine Zuchtform und wird als braunhütige Variation des weißen Zuchtchampignons gesehen, aber nicht als eigene Art. Abgesehen davon, daß Steinpilz und Steinchampignon beide sog. "Ständerpilze" sind und sich auch die Klasse teilen, sind Ordnung, Familie und Gattung unterschiedlich.

Steinpilze lassen sich übrigens nicht züchten, bestenfalls nur im Laborversuch, weil sie je nach Art (es gibt unterschiedliche Steinpilzarten) Eichen, Fichten oder Rotbuchen als Symbiosepartner brauchen.

Woher ich das weiß:Hobby – Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft f. Mykologie

juergenkrosta  25.11.2017, 11:46

Hallo Morchelmeister,

was die Steinpilzzucht anbelangt, bist du leider schlecht informiert. Steinpilzzucht erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie die Trüffelzucht. Das Mycel wird an das Feinwurzelsystem der  Jungpflanzen injiziert und diese dann mit ihrem Wurzelballen um- bzw. eingepflanzt.

Man hat damit erst vor ca. 6 Jahren begonnen und es ist deshalb noch nicht so bekannt, da die Symbiosebäume noch nicht das Alter erreicht haben, in dem das Steinpilzmycel fruktiziert.

Ich selber habe etliche infizierte Maronenbäume in einem Versuch hier bei mir im Spessart gepflanzt und werde in einigen Jahren ganz sicher die ersten Steinpilze ernten.

Die Wirtschaftlichkeit ist nur im Rahmen einer Permakultur gegeben, nicht alleine wegen der Pilze, da hier ja alles von der Natur abhängig ist (Niederschläge, Qualität etc.).

Steinpilze sind sozusagen ein Zusatznutzen. In erster Linie geht es bei den Maronenbäumen (Buchenart) um die Maronenernte sowie um den Holzzuwachs. Auch ist die Edelkastanie ein widerstandsfähiger Baum und kommt mit den Klimaveränderungen sehr gut zurecht.

Kalkböden sind ungeeignet wie auch zu nasse Standorte. Eher leicht saure Böden.

LG Jürgen

Morchelmeister  25.11.2017, 12:05
@juergenkrosta

Hallo Jürgen,

danke, daß du mich da auf den neuesten Stand gebracht hast. Das letzte was ich gehört habe, ist, daß mit Setzlingen verschiedener in Frage kommender Laubbäume experimentiert wird. Das ist aber auch schon Jahre her. Da wird sich in der nächsten Dekade mit sicherheit noch einiges tun.

Genauso kann ich Dich fragen - was ist der Unterschied zwischen einer Gurke und einer Zucchini. Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

als grobstes unterscheidungsmerklmal würde ich sagen : der steinpilz ist ein röhrling,der champignon ein blätterpilz