Was ist der unterschied zwischen einem Schaltplan und Verdrahtunsplan?

6 Antworten

Ein Schaltplan zeigt allgemein, wie einzelne Bauteile zu einer bestimmten Schaltung verbunden sind - Wie du es wohl auch aus dem Physikunterricht kennen müsstest. Hier steht im Vordergrund, den Zusammenhang der einzelnen Teile (Widerstände usw.) möglichst übersichtlich wiederzugeben. Dabei werden idr. allgemeine Normsymbole verwendet, die vom Aussehen her nur selten den tatsächlich verwendeten Bauelementen ähneln. Diese Pläne sind dazu gedacht, eine Schaltung allgemein in ihrer Funktion darzustellen, damit man sie nachvollziehen und verstehen kann. Beispiel: Schaltung eines Dimmers allgemein. Dieser Plan dient dazu, zu verstehen, wie ein Dimmer generell funktioniert.

Der Verdrahtungsplan ist dagegen derjenige, der beim Kauf eines ganz bestimmen Dimmers von einem bestimmten Hersteller dabei ist: Hier ist der Dimmer dann auch so dargestellt, wie er auch in echt aussieht: Ein eckiger Kasten mit einem runden Knopf zum Drehen und den vorhandenen Anschlussklemmen. Auf dem Verdrahtungsplan ist dann abgebildet, welche Ader du auf welche Klemme legen musst, damit er am Ende richtig funktioniert. Dabei sind oftmals verschiedene Anschlusspläne für verschiedene Situationen dabei (z.B. Dimmer als Ausschalter und Dimmer als Wechselschalter). Dabei ist es dann völlig egal, ob du die Funktionsweise eines Dimmers verstehst oder nicht - Darum geht es nicht. Es geht ausschließlich darum, dass du das gekaufte Produkt korrekt anschließt. Die Innereien des Dimmers sind deshalb auch gar nicht nicht detailliert dargestellt wie bei einem Schaltplan. Dieser Plan dient in erster Linie als Leitfaden für einen Elektriker, der den Dimmer beim Kunden einbauen soll.

Bei einem Dimmer, wo es letztlich immer das gleiche ist, braucht man so einen Plan zwar nicht unbedingt (der ist eher für den Laien gedacht, der sich im Baumarkt einen Dimmer kauft und ihn selber einbauen will, ohne dabei das Haus abzufackeln), aber es gibt auch weitaus komplizierteren Baugruppen, wo das nicht mehr so intuitiv ist. Beispiel: Wechselsprechanlage, Rufanlagen, irgendwelche Steuerungen etc. Da sind dann auch gleich mehrere Baugruppen dargestellt, die dann im "Malen-nach-Zahlen"-Prinzip gemäß dem Verdrahtungsplan miteinander zu verdrahten sind.

Woher ich das weiß:Hobby

Der Vertrahtungsplan zeigt, wie Kabel verbunden werden.

Der Schaltplan ist viel detaillierter.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe ein technisches Fach studiert.

Im Prinzip ist beides das gleiche. Beim Schaltplan spielt jedoch die elektrische/elektronische Funktion der Bauelemente die Hauptrolle, beim Verdrahtungsplan die Führung der Leitungen. Das Nebensächliche wird im jeweiligen Plan schematisch angedeutet.

Klingelanlage eines Mehrfamilienhauses in einem Schaltplan: Du findest jeden einzelnen Taster, jedes Mikrofon, jeden Lautsprecher, Widerstand. Kondensator, Transistor ... da drin. Die Leitungen zwischen den Sprechanlagen und dem Türöffner sind nur nur ein Strich. Details überflüssig. Das ist für die Leute, die die Technik dahinter entwickeln oder einfach nur verstehen wollen.
Der Verdrahtungsplan dagegen stellt dagegen die Leitungen zwischen den einzelnen Sprechanlagen und dem Türöffner dar. Die gesamte Elektrik/Elektronik in einer der Sprechanlagen wird einfach mit einem Rechteck dargestellt, an dem die Leitungen enden. Installateure bevorzugen diese Darstellung, denn die beschäftigen sich nicht damit, was in den Geräten drin ist.

Oder Stell Dir einen Elektroherd vor. Dem Installateur ist es völlig schnurz, wie das Ding innen aussieht. Er muss aber wissen, welchen Draht er draußen an welchen Kontakt anklemmt. Am Klemmfeld ist für ihn Schluss. Für den Ingenieur ist auf der anderen Seite des Klemmfelds Schluss. Die Stromzufuhr hat einfach zu funktionieren.

Als Bastler (Entwickler und Installateur in Personalunion) bevorzuge ich den ausführlichen Schaltplan. Da muss außer mir auch niemand Durchblick haben.

Ist einfach eine Sache der Arbeitsteilung, jeder hat den für Ihn wichtigen Plan, an der Schnittstelle ist dann Schluss, um das dahinter liegende hat sich der Kollege zu kümmern.

Fies wird es beim sogenannten ausführlichen Schaltplan. Der beinhaltet ALLES als ob es die Schnittstellen nicht gäbe und keine damit verbundene Arbeitsteilung. Bei einer Klingelanlage oder einem Kochfeld mag das noch gehen. Sobald es aber komplizierter wird, ist es schon fast unmöglich, das ganze in brauchbarer Form auf Papier zu bringen.

Der Schaltplan gibt Auskunft über die Bauelemente und deren elektrischer Verbindung untereinander.

Der Verdrahtungsplan betrifft die mechanische Seite. Das sind die Drahtstärken, Leiterfarben und die Drahtführung. Wenn das klar ist entsteht der sog. Kabelbaum mit Leiterenden, die bei der Fertigung anzuschließen sind.

Auf dem Schaltplan, auch Stromlaufplan genannt, wird möglichst übersichtlich veranschaulicht, welche Wege der Strom nimmt.

Der Verdrahtungsplan hingegen ist praxisorientiert. Er berücksichtigt mechanische Anschluss-Komponenten, welche beim Schaltplan überflüssig sind.