Hi,
Ich bin 15 Jahre alt und reite seit ich 10 bin. Meine Mutter ist selbst eine begeisterte Reiterin und hat mich ein bisschen in diese Richtung gepusht. Sie hat mir Reitstunden gezahlt und ist irgendwann auf die Idee gekommen mir ein eigenes Pferd zu kaufen. Ich war zwölf - natürlich war ich begeistert! Ehrlich gesagt habe ich es mir mehr so in Richtung Ostwind vorgestellt, aber so ist es dann natürlich nicht geworden.
Tatsächlich hat sich das Pferd, das wir gekauft haben als ziemlich schwierig herausgestellt, weshalb es sich so ergeben hat dass wir Pferde getauscht haben. Ihr altes Pferd, ein 25-jähriger Menerquino-Wallach, ist jetzt also mein "Pflegepferd" und ich liebe ihn über alles. Aber gleichzeitig wünsche ich mir jeden Tag ich könnte die Zeit zurück drehen und verhindern, dass meine Mutter das neue Pferd kauft.
Es ist einfach zu viel Verantwortung, zu viel Druck. Ich bin völlig überfordert damit, Schule, Hobbies, Freunde und mein Pferd unter einen Hut zu bringen.
Ich liebe es, daheim zu sitzen und einfach den ganzen Nachmittag zu schreiben oder zu lesen. Doch das kann ich schon lange nicht mehr machen - zumindest nicht ohne schlechtes Gewissen.
Ich weiß, ich sollte dankbar sein für das was ich habe, denn ein eigenes Pferd ist echt keine Selbstverständlichkeit, aber ich bin so unglücklich. Ich hasse es, zum Stall zu gehen.
Das ist jedesmal wieder purer Stress. Nervige Erwachsene (eigentlich nur eine, die mich absolut nicht leiden kann) und ein Mädchen, das STÄNDIG etwas mit mir machen will. Nur habe ich da einfach keine Lust zu. Sie ist so rechthaberisch! Wie ein typisches Einzelkind halt. Und wenn sie einen einmal in der Mangel hat wird man sie nicht mehr los. Ich versuche, ihr so gut es geht aus dem Weg zu gehen, was aber ziemlich schwierig ist da sie förmlich auf dem Stall lebt (sie ist zehn).
Es ist nicht so, dass ich gar keinen Spaß am Stall habe. Ich reite super gerne aus, longiere oder mache Zirkuskunststücke. Wenn es nach mir ginge würde ich das jeden Tag machen! Aber das geht leider nicht. Ich muss mindestens zweimal die Woche, wenn nicht sogar öfter, Dressur Reiten. Und, naja ... ich hasse es einfach. Ich kann nicht zählen wie oft mir auf dem Pferd schon die Tränen gekommen sind.
Ich habe keine Lust mehr.
Es kostet so viel Überwindung mich jedes Mal aufzuraffen, zum Stall zu gehen. Aber mit meiner Mutter kann ich nicht darüber reden. Sie würde mich nie verstehen. Ihr bedeutet Reiten ja alles.
Was soll ich tun?
Ich fühle mich so schlecht! Ich will mich gut um mein Pferd kümmern, denn das hat es verdient, aber ich bin einfach maßlos überfordert.
Kennt noch jemand diese Erfahrung oder bin ich die einzige, die sich so anstellt?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!
LG,
Das ist er übrigens ❤️