Was ist aktives zuhören?

8 Antworten

das ist eine Zuhörtechnik, mit der man die sachlichen und emotionalen Aussagen des Gegenübers in seinem Sinne erfassen soll, um Unklarheiten zu vermeiden.

Durch Wiederholen der sachlichen Aussage des Gegenübers in eigenen Worten, das sog. Paraphrasieren oder durch Wiederholen der emotionalen Aussage des Gegenübers in eigenen Worten, das sog. Verbalisieren.

D.h. nur mit dem Kopf nicken und so tun, als ob man aufmerksam sei, wäre kein aktives Zuhören.

Bsp. Paraphrasieren:

Schülerin Maria sagt zu ihrem Lehrer: "ich fühle mich krank, ich habe nicht gelernt und ich weiß gar nicht, wie ich die Bioklausur bei Frau ... schaffen soll, ich glaube ich schaff das nicht." Der Lehrer sagt zu seiner Biokollegin "Maria kommt wahrscheinlich nicht zur Bioklausur."

Am Tag der Klausur kommt Maria aber doch und weist alles von sich. Sie wäre auf jeden Fall immer gekommen, wie man das denken könne, dass sie nicht komme.

Der Lehrer hätte im Gespräch durch aktives Zuhören sich rückversichern können, indem er gefragt hätte "du wirst also nicht an der Klausur teilnehmen?" (wiederholen der vermuteten sachlichen Aussage). Dann hätte sie "ja" oder "nein" gesagt und er hätte nicht falsch liegen können, weil er das, was sie ihm eigentlich sagen wollte, richtig verstanden hätte.

Bsp. Verbalisieren: Elternteil am Elternsprechtag: "Ich werde mich nicht nochmal mit Ihnen herumschlagen, Herr ... ! Antwort des Lehrers: Sie sind doch im Unrecht, Herr/Frau ... ! Antwort des Lehrer mir Verbalisieren: "Es tut Ihnen leid, dass sie sich geäußert haben und nun sind Sie verletzt?" (wiederholen der vermuteten emotionalen Aussage).

Das eine ist sich gegenseitig Kontra an den Kopf werfen, das andere versucht die emotionale Aussage des Gegenübers durch Wiederholung zu verorten. Wenn er/sie sich darauf einlassen sollte, könnte man den Streitpunkt eventuell sogar beilegen, weil man sich gegenseitig inhaltlich besser versteht. Während bei dem ersten oft nichts herauskommt.

LG

Ein Beispiel:

Du erzählst mir , deine Freundin ist sehr krank und sie will keine Hilfe.

Das kann ich jetzt mit : ah ok einfach abtun.

Oder ich frage aktiv nach: wie fühlst du dich dabei? Macht dir das Angst? Verstehe ich das richtig, dass das dich belastet? U.s.w...

Also , auf den Fragesteller eingehen, nicht unbedingt auf die Aussage.

Man geht das von der sachlichen Ebene auf die gefühlsmäßig.

Der Begriff kommt aus der humanistischen Gesprächstherapie nach Carl Rogers.

Dazu gehören: Empathie, Kongruenz und Akzeptanz.

  • Empathie: sich in den Klienten hineinversetzen und seine Gefühle wahrnehmen.
  • Kongruenz: Übereinstimmungen suchen, keine Bewertungen vornehmen.
  • Akzeptanz: Den Klienten positiv betrachten, er darf mir nicht unsympathisch sein.

Aktives Zuhören bedeutet:

  • Mit ganzem Herzen, Verstand und Mitgefühl zuhören und niemals unterbrechen und Pausen ertragen.
  • Aktiv bedeutet das Gehörte zu bestätigen, indem man das Gesagte sinngemäß, aber reduziert widergibt, um sich zu vergewissern, ob man verstanden hat.
  • Außerdem kann ein empathischer Therapeut die Gefühle, Ängste, Wünsche etc. aus dem Gesagten herauslesen und (aktiv) "spiegeln" ...
  • Oder er fragt den Klienten öfters, welche Gefühle es bei ihm auslöst.

Sophua hat dafür ein gutes Beispiel gebracht.

(Mit dem Klienten und dem Therapeuten meinte ich natürlich beide Geschlechter!)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Heilpraktiker (eingeschränkt auf Psychotherapie)
  • Augenkontakt aufnehmen
  • Nicken ... dass man versteht
  • Nachfragen stellen
  • Ausreden lassen und dann selbst Meinung äußern

Wenn man dem gegenüber achtsam und bewusst zuhört und das Gesagte vollkommen versteht ohne es zu bewerten.