Was heißt zur gefälligen Kenntnisnahme?

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Es ist eine antiquarisch-bürokratische Ausdrucksweise. Das "gefällige" kannst du getrost überlesen. Es reicht, wenn da steht zur Kenntnisnahme.


Ilsebil  13.10.2013, 09:19

Danke für den Stern :-)

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In der Behördensprache (im Rahmen der sog. Verfügungstechnik) ist dieser Ausdruck keinesfalls veraltet. Sofern der Vorgesetzte dem ihm untergeordneten Beamten etwas zur Kenntnisnahme weiterleitet, ist es in der Regel mit dem bloßen Hinweis "z.K." (zur Kenntnisnahme) versehen. Umgekehrt jedoch -- also von dem Untergebenen zum Vorgesetzten -- gilt dies als unhöflich. Deshalb ist es dann richtigerweise mit "z.g.K.", also "zur gefälligen Kenntnisnahme", zu vermerken. Jedenfalls in höheren Verwaltungen wird auch heute noch darauf geachtet.

"Gefällig" ist also letztlich eine Höflichkeits-Klausel, ähnlich wie "Bitte".

Heute ist es meist nur üblich, etwas zur Kenntnisnahme mitzuteilen. Früher wurde etwas zur gefälligen Kenntnisnahme mitgeteilt - ich gehe also davon aus, dass der (ältere ?) Verfasser dieser Nachricht sich etwas altmodisch ausdrückt.

Das heisst, dass dieses Schreiben von einer sehr älteren Person verfasst wurde.

Der Begriff „gefällige Kenntnisnahme“ ist sehr veraltet und wird oft in Schreiben von Rechtsanwälten verwendet. Er liest sich recht eigenartig, da auf den ersten Blick unklar ist, ob man aus Gefälligkeit das Schriftstück lesen soll oder ob es einem gefallen soll. Beide Bedeutungen ist verkehrt. Das Adjektiv „gefällig“ wird hierbei lediglich als Füllwort verwendet. Es bedeutet keineswegs, dass darum gebeten wird, dass dem Empfänger das Schriftstück gefallen oder er es lesen soll, um dem Verfasser einen Gefallen zu tun. Der Empfänger soll Kenntnis nehmen. Damit wird er aufgefordert, das beiliegende Schriftstück zu lesen. Er soll lediglich den Inhalt erfassen.