Was hat man aus den Goldzähnen der Juden gemacht?

5 Antworten

Das ist ein heftig düsteres Thema, das du angeschnitten hast. Aber das Zahngold und jegliche andere Schmuckgegenstände der Opfer des Nationalismus und des Faschismus wurde eingeschmolzen, gebunkert und gegen Kriegsende verkauft oder vernichtet. Das weiü man nicht genau, allerdings ging auch ein nennenswerter Teil davon auf Abwegen und ist von den Aufsehern und anderen Nazis während und nach dem Krieg auf dem Schwarzmarkt verkauft.

die Deutschen haben alles geraubt, was sie nur rauben konnten und alles zu Geld gemacht, was sie nur zu Geld machen konnten. Ihre Geldgier kannte keine Grenzen...

Die Kleider wollten die Deutschen weiter verkaufen, meist an Deutsche in Deutschland (z.B. Hamburg), also befahlen die Deutschen den Menschen, die ermordet werden sollten, sich vorher auszuziehen. Nicht nur in dem Fall, wo der Mord in Räumen wie Gaskammern stattfand, auch dann, wenn die Deutschen ihre Opfer durch Massen-Erschiessungen ermordeten auch im Winter.

Sehr früh beraubten die Deutschen die Juden auch durch "Gesetze" oder "Erlasse", indem sie einfach verfügten, dass Juden keine Autos oder Radios oder Fahrräder oder Wintermäntel haben durften, und sie abgeben mussten, oder indem sie einfach eine "Strafsteuer" verfügten, wie die von 1 Milliarde RM am 10.11.1938. 

Den Deutschen war nichts heilig, nicht einmal die Ruhe der Toten, deshalb zogen sie den Toten nach dem Tod auch noch die Goldzähne.

Die Haare wollten sie auch verwenden, für Filz u.ä., deshalb wurden alle ihre Gefangenen bei Ankunft kahl rasiert.

Und sogar die Asche der Toten verwendeten sie tw. noch zur Herstellung von Baumaterial. 


Saturnknight  04.06.2017, 20:43

Darf ich fragen, warum du so oft "die Deutschen" sagst?

Es waren mit Sicherheit nicht alle Deutschen, die so was gemacht haben, sondern die Nazis.

Mein Urgroßvater beispielsweise hat sich mit dem örtlichen Gau-Leiter (einem überzeugten Nazi) angelegt, weil der versuchte Urgroßvaters Sohn (also mein Großonkel) zum Volkssturm einzuziehen. Er drohte dem Gau-Leiter sogar damit, ihn die Treppe runterzuwerfen, und ihn zu verprügeln, wenn er nicht abhauen würde.

Oder was ist mit den ganzen Deutschen, die Juden heimlich versteckt haben und damit ihr eigenes Leben riskierten?

Außerdem: viele der Juden die in den KZs starben, waren ja auch Deutsche.

Und umgekehrt gab es auch überzeugte Nazis, die für das 3. Reich arbeiteten, ohne Deutsche zu sein. Es gab sogar eine ganze SS Division die nur aus Moslems bestand ...

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Estellegk  04.06.2017, 20:46
@Saturnknight

Ich habe nicht gesagt "alle Deutschen". Ich habe gesagt "die Deutschen". Es war die gewählte Regierung der Deutschen, die Deutschland zu Eroberungskriegen in ganz Europa führte und deren offizielle Politik darin bestand, Juden zu berauben und zu ermorden, Männer, Frauen, Kinder (1 Million Kinder).

So haben sich "die" Deutschen damals dargestellt.

Da kann ich auch nichts dafür.

Gefällt dir das nicht? Dann schreibe einen Beschwerdebrief an die Verantwortlichen.

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Saturnknight  04.06.2017, 21:10
@Estellegk

Ich habe nicht gesagt "alle Deutschen". Ich habe gesagt "die Deutschen". Es war die gewählte Regierung der Deutschen, die Deutschland zu Eroberungskriegen in ganz Europa führte und deren offizielle Politik darin bestand, Juden zu berauben und zu ermorden, Männer, Frauen, Kinder (1 Million Kinder).

Und warum sagst du dann nicht "Die Regierung des dritten Reichs"? Oder "Die Nazis"? Oder die Befehlshaber? Und wie ich ja schon sagte: es gab auch Täter aus anderen Ländern, die man als Nazis bezeichnen kann, aber nicht als Deutsche.

Und wie bereits gesagt (auch wenn du darauf nicht eingehst): die Juden, die in Deutschland lebten waren auch Deutsche. Und die Leute in Deutschland, die Juden versteckten waren auch Deutsche. Und die Leute, die aktiv gegen die Nazis kämpften (wie z. B. die "Weiße Rose" waren auch Deutsche.

So haben sich "die" Deutschen damals dargestellt.

Das mag sein. Aber wir leben nicht im "damals" sondern im heute.

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Estellegk  04.06.2017, 23:38
@Saturnknight

"Und warum sagst du dann nicht "Die Regierung des dritten Reichs"? Oder "Die Nazis"? Oder die Befehlshaber?" 

Weil mich diese Sprachregelung stört. Ich weiss, es ist das, was sich insbesondere in Deutschland eingebürgert hat.

Aber betrachte die Angelegenheit mal aus der Perspektive eines polnischen Bauern, der ruhig sein Leben lebt, und auf einmal kommen die Deutschen und machen ihm alles kaputt, deportieren ihn von seinem Hof, weil sie "Lebensraum" für die deutsche "Herrenrasse" schaffen wollen, geben den Hof einem Deutschen, während er zur Zwangsarbeit irgendwohin geschickt wird, wenn er Glück hat, wenn er Pech hat wird er gleich erschossen.

Die, die ihm alles kaputt machen, das war nicht "die Deutsche Regierung", das waren "die Deutschen", die Vertreter, die die Deutschen dort hingeschickt haben: deutsche Soldaten (Wehrmacht), ein deutscher "Gauleiter", deutsche Zivilisten, die dort angesiedelt wurden, die deutsche Minderheit die schon dort wohnte.

Und ähnlich ging es mit dem Völkermord an den juden, Sinti, Roma auch: da kamen barbarische Horden aus dem Ausland, aus Deutschland, in ein Land, treiben alle Juden zusammen und ermorden sie in kürzester Zeit. Das war nicht die Regierung. Da haben viele mitgeholfen.

Stimmt, es haben auch Handlanger aus der lokalen Zivilbevölkerung mitgeholfen, aber die Initiative, die Idee, der Befehl kam von den Deutschen.

warum findest du es also nicht gerechtfertigt, dass man das kind beim Namen nennt und "die Deutschen" sagt?

Und: warum plötzlich so empfindlich?

Das Problem liegt bei der deutschen Bevölkerung 1933-45, nicht bei jenen, die heute "die Deutschen" sagen.

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Bodesurry  05.06.2017, 13:18
@Saturnknight

Es waren immerhin 8,5 Millionen eingeschriebene Nazis am Ende des Krieges. Die Sympathisanten, siehe Wahlen, erreichten eine noch viel grössere Zahl.  

Nur die Nazis hätten nie so viele Juden verhaften und verfolgen können. Geschützt wurden sie nur von sehr wenigen Menschen. Die überwiegende Mehrheit stand hinter den Gesetzen gegen die Juden. 

http://forge.fh-potsdam.de/~SWABD/gesetze.htm

Du hast recht, wenn Du schreibst, dass es im Ausland auch sehr viele Judenhasser und -verfolger gab. Die meisten davon mit katholischen Polen. 

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Das Gold wurde eingeschmolzen. Dann erkennt man auch nicht mehr, woher es kam. Es wäre also theoretisch möglich, daß Teile von dem Gold, das heute im Umlauf ist, mal Zahngold eines KZ Opfers war.

Was die Haut angeht: ich hab mal was gelesen, daß es mal Lampenschirme gab, die aus menschlicher Haut gemacht wurden. Das war dann aber keine Serienproduktion, sondern Einzelanfertigungen. Ich weiß auch nicht, ob es das wirklich gab, oder ob es nur ein Mythos ist. Ich hab aber auch mal gehört, daß es eine Sammlung gegeben haben soll, von Tätowierungen bei KZ Opfern - aber halt nicht wie man es so kennt als Foto, sondern die Haut selbst wurde abgezogen und konserviert.

Was die Häuser angeht - da durften dann Nich-Juden einziehen. Ähnlich wie bei jüdischen Firmen. Die Besitzer kamen ins KZ, und die Firmen wurden von Nazis übernommen.

Aber nur mal so nebenbei: der Mann hieß Hitler, nicht Hittler. Einmal falsch schreiben würde ich noch verstehen, aber 2mal?

und warum haben die Soldaten diese Befehle ausgeführt? Die müssen doch selbst mal nachdenken, dass man sowas nicht macht. gegen andere Soldaten kämpfen ok, aber man bringt doch keine untschuldigen Zivilisten um

Also erstmal: das waren in den wenigsten Fälle normale Soldaten. Das waren eher Mitglieder von der SA und der SS. Gerade die bei der SS waren oft selbst fanatische Nazis, die waren von dem was sie taten überzeugt.

Außerdem darf man nicht vergessen, daß es damals eine andere Zeit war. Die Erziehung war damals anders als heute. Sich gegen die Obrigkeit zu stellen war damals noch was ganz anderes als heute. Außerdem hatten manche wohl auch Angst vor den Vorgesetzten. Hätten sie sich geweigert, dann wären sie vielleicht selbst ins KZ gekommen. Es gab ja auch viele KZ Häftlinge, die nicht jüdisch waren.


Dorfmofa1983  06.06.2017, 16:43

Die Story mit der Haut und den Lampen ist wahr , allerdings war beides höchst selten und heute gibt es nur noch wenige davon.

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Estellegk  04.06.2017, 20:42

Neuere Forschung hat gezeigt, dass die These des "Befehlsnotstandes" unhaltbar ist.

Die Mörder haben freiwillig gemordet oder Beihilfe zum Mord geleistet.

Sie dachten, sie tun das richtige.

Und es waren nicht nur SS oder SA, es gab auch Militärpolizisten, die absolut nicht unter den Nazis erzogen wurden, und die trotzdem willig Massenmord-Aktionen ausführten.

Manchmal gab es sogar Freiwillige, die einfach mal probieren wollten, wie das ist, wenn man jemanden erschiesst.

HJ, 16-jährige Jungen, zogen durch das Warschauer Ghetto und schossen willkürlich auf Leute dort. Das war alles ganz freiwillig.

Nur heute lügen sich die Deutschen gerne in die Tasche und behaupten, das sei alles unter Zwang geschehen. Das war auch die Verteidigungsstrategie der wenigen Täter, die vor Gericht gestellt wurden "Ich kann ja gar nichts dafür, ich musste...". Das stimmt nicht.

Man hat das mittlerweile wirklich gründlich erforscht und kann diesen Mythos widerlegen.

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Bodesurry  05.06.2017, 13:10
@Estellegk

Ich würde Dir gerne recht in allen Punkten recht geben. Biografien, die ich über diese Zeit gelesen habe, zeigen aber ein differenzierteres  Bild. Es gab sicher zahlreiche willige Vollstrecker. Es gab viele (die meisten?)  die durch die Propaganda zum Hass auf Juden erzogen wurden und keine Schuldgefühle hatten. Es gab aber auch immer wieder Soldaten oder Offiziere die in einen Gewissens-Notstand kamen. Die mit "Glück" oder Erfindungsgeist  nicht in Erschiessungskommandos kamen. Die es einfach nicht wagten, sich den Befehlen zu widersetzen. 

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http://forge.fh-potsdam.de/~SWABD/gesetze.htm

Wie Du dem Link entnehmen kannst, geschah die Hetze gegen die Juden auf ganz perfide Art. In den Medien wurde je länger je mehr ein negatives Bild der Juden gezeigt, dass die Menschen immer mehr beeinflusste. 

Neben armen Juden gab es auch einige sehr reiche Firmenbesitzer. Das erregte den Neid und die Missgunst in der Bevölkerung. 

Es ist sehr sehr  unwahrscheinlich, dass dein Goldschmuck aus dem Gold der  Zähne der Ermordeten stammt. Völlig auszuschließen allerdings auch nicht. 

Ja, das mit der Haut habe ich auch gelesen. 

Für die Kleider der getöteten Menschen gab es viele Arten der Weiterverwendung. Zum Teil wurden sie weitergegeben und zum Teil weiterverarbeitet.

Die besten Häuser wurden von der Nazi-Elite oder Sympathisanten übernommen. In Berlin und an anderen Orten zerstört, um andere Gebäude, Strassen oder Firmen zu errichten. 

Wie hätten sich die Juden auch wehren sollen. Es hätte sie fast niemand unterstützt. Soldaten oder Polizisten, die sich den Befehlen widersetzten, wurden erschossen, kamen in die KZs oder mussten an umkämpfte Frontabschnitte. In Kiew haben deutsche Truppen 33'000 Frauen, Männer und Kinder ermordet. 

In Deutschland werden die Juden nicht mehr ermordet, aber außerhalb von Europa immer wieder.  Der Judenhass nimmt jedoch auch in Europa immer mehr zu. 

Als Christ macht mir der Holocaust sehr zu schaffen. 


Sternfunzel  09.06.2017, 16:31

ja, das ist auch etwas , was mich sehr beschäftigt-  auch wie schnell man  heute untereinander Hass schürt unter Verschiedenen Lehren von Christen. 

 Mich stimmt es sehr traurig, weil ich weiß , das war niemals der Wille Gottes.  Hass, Wut ,  was fehlt da im Glauben zu Gott?

Vertrauen.  

Niemand hat das Recht  , Menschen aufgrund ihres Glaubens zu ermorden, Hinzurichten, zu Mobben , oder zu versuchen aus der Gesellschaft zu vertreiben.

Ich sehe als  Gläubige Christin, den Menschen.  

Liebe Grüße

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