Was hat es mit den CEE Stromkabeln auf sich?
Ich arbeite hier und da stellenweise mit CEE Steckern in der Schule bspw. bei Bühnen mit Motoren etc.
Ich weiß dass die meisten CEE Stecker 16A oder 32A haben und über 3 Phasen verfügen. Meine Fragen wären:
-Was sind diese 3 Phasen? Was bedeutet das?
und
-Wo genau liegt der Unterschied zwischen 32A und 16A, außer dass die verschieden Stark sind?
-Warum wird Starkstrom auch Drehstrom genannt?
2 Antworten
Wir haben Wechselstrom (die Spannung ändert sich also Sinusförmig).
Unser Stromnetz basiert allerdings nicht auf einem Leiter mit Wechselstrom sondern drei Leitern. Auf jedem ist eine sinusförmige Spannung, deren Verlauf allerdings um 120° zueinander verschoben ist. Diese drei Leiter haben also eine Phasenlage von 120 Grad zueinander. Damit erklärt sich der Begriffe "Phasen" und "Drehstrom" glaub ich von selbst.
Damit hast du zwischen den "Phasen" eine Spannung von 400 Volt (wenn du bei einem Leiter am positiven Peak des Sinus bist, bist du bei den anderen im negativen Spannungsbereich, damit höhere Spannung). Wenn man nur eine der drei Phasen raus nimmt und gegen Erde (also "neutral) vergleicht, dann hat man nur 230V. Das ist dann das was man aus dem Haushalt kennt.
Bei den CEE-Steckern hingegen hat man nicht nur eine der drei Phasen, sondern eben alle drei.
32A und 16A sagt nur aus für wie viel maximalen Strom diese ausgelegt sind. Bei 32A kannst du eben doppelt so viel Strom abzapfen wie bei 16A bevor die Sicherung auslöst.
Na, sagen wir die Spannung bei einem Leiter ist bei +325V (also bei der höchsten Amplitude der Sinuskurve, sin(90°)=1). Dann ist zum selben Zeitpunkt die andere Sinuskurve welche um 120Grad verschoben ist bei -163V (sin(210°)=-0.5). Die Differenz beträgt also 324V+162V=486V.
Aber es sind doch 3 Phasen. Wo bleibt in der Rechnung die 3. Phase? Und ich dachte es kommen 400 Volt raus und nicht 486.
Ich hab es dir jetzt halt nur mit zwei erzählt. Die dritte Phase ist doch genau analog. Wie gesagt, Phasenlage von 120°. Das heißt die dritte Phase hat dann eben 210°+120°=330° und sin(330°)=-0,5, genau wie bei der zeiten.
Das ist eine Momentaufnahme, die genau für den Zeitpunkt (eine Phase bei 90, die anderen bei 210 und 330) gilt. Die Spannung ist aber zeitabhängig und nicht konstat (ist ja Wechselspannung bzw. Drehstrom -> sinus). Daher gibt man den Effektivwert an, das ist einfach gesagt, die Spannung die über die Zeit gemittelt anliegt (bzw. die mittlere Leistung bei einem bekannten Widerstand). Daher wird auch von 230V gesprochen, obwohl das Maximum einer Phase bei 325V liegt.
Das ist alles nicht kompliziert oder schwer, aber per Text hier in den Rahmen kaum sinnvoll und wirklich nachvollziehbar zu erklären wenn man kein Vorwissen hat, fürchte ich.
Okay vielen Dank für die Erklärung und die Bemühung!
Sieh dir mal das Video der anderen Antwort an (vl. noch ein paar ähnliche), mit ein paar Bildern wird es, denke ich, deutlich klarer. Oft kann man sich unter nackten Zahlen wie 120Grad Phasenlage nicht viel vorstellen, obwohl es bei einem Bild sofort ersichtlich ist.
Schau dir mal das Video an.
Ich hab das jetzt angeshen und auch soweit verstannden. Warum sind dann in den CEE Leitungen 5 Kontakte zu sehen, wenn es doch nur 3 Phasen sind?
Wie kann man eine höhere Spannung kriegen wenn 2 Phasen im negativ sind und eine am positiven Peak? Peak meint die Amplitude der Sinuskurve?
Wie genau ist das zu verstehen: