Was haltet ihr von Nonbinary/nichtbinäre Menschen?
Heutzutage wollen ja viele mit "es"/them/they betitelt werden. Also Nonbinary/nichtbinär.
Mir ist aufgefallen das viele Jugendliche besonders auf Social Media Plattformen wie Twitter, Instagram oder Tiktok richtig ausrasten und aggressiv werden, wenn man die mit "sie" oder "er" bezeichnet, weil man halt nicht vorher auf das Profil geht und erstmal rum guckt, bevor man ein kommentar schreibt sondern eher danach geht, weil auf dem Profilbild ein Junge oder Mädchen ist.
Mittlerweile werden auch schon Witze über solche Menschen gemacht wie z.B. Videos wo jemand läuft mit der Beschreibung "wie ich vor der lgbtq+ Community weglaufen, weil ich zu dem Mädchen mit blauen Haaren "sie" gesagt habe anstatt OfficeJet Pro 8210". Natürlich fühlen sich dadurch einige getriggert und werden wieder beleidigend.
Daher würde ich gerne wissen was ihr von nichtbinären Menschen haltet und generell von der ganzen Situation.
Ich finde es zum Teil ein wenig nervig, weil einige es einfach viel zu ernst nehmen und wegen jeder Kleinigkeit an die Decke gehen.
17 Antworten
Gewohnheiten prägen und Toleranz zu üben kann man wohl beiden Seiten empfehlen.
Ich würde jetzt hier wohl nicht auf die obige Frage antworten, wenn mir nicht gestern auf für mich unerkennbare Weise so etwas passiert wäre.
Ich hatte ein Paket für einen Hausbewohner, den ich seit 10 Jahren kenne, angenommen. Als der Mann kam um sein Paket abzuholen, bemerkte ich, dass ein weiblicher Vorname auf dem Paket stand. Ich gab ihm das Paket und sagte dazu: Ach, das Paket ist wohl für ihre Tochter (ich wußte, dass er eine Tochter hatte)? Der Mann erklärte mir daraufhin, dass das Paket für ihn wäre unde er seit einem halben Jahr eine Frau wäre. Ich entschuldigte mich mit dem Hinweis, dass ich dies nicht habe wissen können. Er schilderte mir dann seine Schwierigkeiten mit den rechtlichen Gegebenheiten und die Schwierigkeiten mit seiner Tochter. "Wie ist das für ein Mädchen sagen zu müssen mein Vater ist jetzt eine Frau?" Er sagte mir, dass er diesen Schritt aus einer Art innerem Zwang heraus getan hätte und er schon froh wäre, wenn das in dieser Form von der Gesellschaft akzeptiert werden könnte. Dass die Menschen auf Grund seines immer noch sehr männlichen Aussehens ihn immer noch als Mann ansprechen ist für ihn ein eher nebensächliches Problem.
Gruß von Littlethought.
Es sind Menschen, die es verdient haben von der Gesellschaft akzeptiert und respektiert zu werden.
Und selbst wenn man sie mit falschen Pronomen anspricht, dann sollte man das hinnehmen, dass man unüberlegt gehandelt hat, und einfach die richtigen Pronomen benutzen. Aber da muss man erstmal ne Diskussion vom Zaun brechen, das man das ja nicht wissen konnte bla bla bla. Jetzt weißt du es, also sei ruhig und hab etwas mehr Respekt.
Ich bin genderfluid, identifiziere mich meistens mit she/her. Aber ich erwarte, wenn ich mich mit he/him identifziere oder anderen Pronomen, dass das respektiert und eingehalten wird. Und das ist auch mein gutes Recht, genauso wie das Recht von allen anderen Menschen.
Und wer sich darüber lustig macht, dem gönne ich nur, dass Karma zuschlägt und sich dann über denjenigen lustig gemacht wird :) damit die Person weiß, wie es sich anfühlt, nicht ernstgenommen und respektiert zu werden.
Weil es ja auch so ist.
Es sollte 2020, fast 2021 normal sein, dass man vorher mal sein Hirn einschaltet und nachschaut. Und wenn nichts drinnen steht, kannst du entweder versuchen genderneutral zu schreiben oder du fragst direkt nach den Pronomen oder du gehst das Risiko ein jemanden zu misgendern 🤷♀️
It could be that easy if people would be less lazy and ignorant.
Sollte es wohl. Nenn mir einen Grund, wieso es nonbinary Menschen oder Menschen mit anderen Geschlechtsidentitäten nicht verdient hätten mit den richtigen Pronomen angesprochen zu werden. Es gibt keinen plausiblen Grund dafür, außer die Faulheit von Menschen, die nie drunter leiden mussten von der Gesellschaft nicht respektiert und misgendered zu werden.
Du kannst mir nicht erzählen das du jedesmal auf das Profil gehst.
Es gibt Menschen die mit der ganzen nicht-binäre Sache nicht vertraut sind oder nichts darüber wissen, schließlich lernt man darüber nichts in der Schule und wenn man sich sonst nicht dafür interessiert, weiß man es nunmal nicht.
Deswegen dann an die Decke zu gehen und eine Entschuldigung nicht zu akzeptieren ist total lächerlich. Besonders von solchen Menschen, die selbst akzeptiert werden wollen aber nicht einmal eine Entschuldigung akzeptieren können. Dann kann man echt nicht mehr erwarten das man diese Person auch nur ansatzweise ernst nimmt und akzeptiert. Respektlosigkeit sollte keinen Respekt erwarten.
Fehler passieren nunmal, daran kann man nichts ändern. Lieber sollte man in Kenntnis nehmen das eine Person neues dazu gelernt hat und diesen Fehler wahrscheinlich nicht mehr begeht.
Dann solltest du aberauch respektieren, dass manche mit dem Genderkonzept nicht so vertraut sind oder das zu unpraktisch finden das richtige Pronomen herauszufinden.
Ich würde so oder so nicht extra auf dem Profil nachschauen oder nach dem Gender fragen. Und dass man mir daraus einen Strick drehen will ist für mich nicht nachvollziehbar.
Für jemanden, der von der Gesellschaft respektiert wird und diese Problematik nicht hat ist es natürlich nicht nachvollziehbar. Aber nonbinary Menschen etc gehören auch zu dieser Gesellschaft und verdienen es mit ihren richtigen Pronomen angesprochen zu werden. Und mal kurz auf ein Profil zu schauen oder mal nach zu fragen ist kein Beinbruch und was man davon hat? Man macht einen Menschen glücklich, in dem man zeigt, dass man kurz nachgedacht hat und seinen Respekt und Akzeptanz gegenüber der Person zum Ausdruck bringt.
Selbst wenn 99% der Non-Binary-Personen sich so verhalten würden, wie du es beschreibst, würde ich das verbleibende eine Prozent immernoch akzeptieren. Ich schließe von einer lauten Teilgruppe nicht auf die ganze Gruppe.
Ich halte daher nichts schlechteres von Non-Binary-Personen, wenn einzelne Menschen sich schlecht verhalten, zumal ich außerhalb des Internets noch nie solches Verhalten erlebt habe.
Wenn ich nicht bemerke, dass sich die Menschen nur aus Jux oder um Aufmerksamkeit zu bekommen als Non-Binary bezeichnen, gehe ich davon aus, dass sie das tun, um Unwohlsein zu verhindern. Und dagegen möchte ich natürlich nicht ankämpfen.
Um die Frage zu beantworten bin ich zu alt (uuuuralt), 60+.
Aber wenns irgendwelche Probleme mit der Anrede gibt am einfachsten "Siezen" ganz ohne Geschlechtsbezug. Würde ich machen.
.
Finde das ist ein sehr interessanter Ansatz und gleichzeitg eine elegante Lösung.
Ich tu mich da manchmal auch etwas schwer, aber kann Freunde von mir fragen, die sich da besser auskennen und mich aufklären.
Ich glaube, wenn man die falschen Pronomen gewählt hat und die Person dann verärgert reagiert, dann einfach entschuldigen und nicht weiter drauf eingehen.
Meistens liegt es nicht an denen, die es nicht wussten, sondern an denen, die es betrifft. Die werden total nachtragend und kommen mit dem Argument "hättest vorher ja mal nachschauen können" etc.