Was haltet ihr vom Entgendern?
Das Prinzip von Hermes Phettberg ist es für alle Wörter am Ende ein Y zu verwenden. Damit werden die Wörter Neutral und jeder wird dadurch angesprochen. Z.B. Arzty, Kellny oder Fahry. Wie findet ihr das?
Beispielsatz: Die Schüly der Realschule XY hassen Mathe.
76 Stimmen
30 Antworten
Klingt gar nicht soooo schlecht finde ich. Wenn ich höre, wie im Radio mit -innen gegendert wird, lassen die die Pause oft einfach weg und dann klingt es als würden sie nur über Frauen reden. Auch irgendwie nicht sinn der Sache
Du übersiehst da eine Sache.
Wenn man so gendert, dass es klingt als würde nur ein Geschlecht angesprochen werden, nämlich Frauen - dann kann man diese ganze Sprachverbiegung doch auch gleich bleiben lassen und beim generischen Maskulinum bleiben, oder nicht?
Wenn man so gendert, dass es klingt als würde nur ein Geschlecht angesprochen werden
... dann spricht man es falsch aus. Das generische Maskulinum ist aber System, kein individueller Anwendungsfehler.
Das generische Maskulinum ist auch nur rein sprachlich und bezieht sich nicht auf das Geschlecht der gemeinten Personen. Wenn jemand das generische Maskulinum benutzt um ausschließlich Männer zu bezeichnen oder wenn jemand das generische Maskulinum so versteht, als wären nur Männer gemeint, dann ist das ebenfalls ein individueller Anwendungsfehler.
Es gibt diverse Studien, dass das gen. Maskulinum durchaus zur Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen beiträgt. So z.B. eine Studie der Unis Mannheim und Kiel, welche feststellte, dass Menschen, welche Berufsbezeichnungen in gen. M. hörten, zuerst an Männer und meist gar nicht an Frauen denken (Quelle: Quarks). "Das generische Maskulinum ist nicht generisch, es erzeugt vor allem männliche Bilder im Kopf. Und somit, so die Kritik, stellt es die Welt nicht so divers dar, wie sie heute ist."
Das ist schon eher eine sinnvolle Argumentation!
Aber bei den Berufsbezeichnungen in der Studie wurden dann nicht Informatiker, Bauarbeiter, Ingenieur , Handwerker, Berufskraftfahrer oder Soldat genommen oder? Da wäre es nämlich ganz natürlich, dass Menschen bei diesen Berufsbezeichnungen zuerst an Männer denken...
Ich zitiere wieder aus Quarks:
"Dieser Male-Bias – also dass Wörter im generischen Maskulinum eher männliche Bilder im Kopf erzeugen – gilt nicht nur für Berufe, die stereotyp männlich besetzt sind, wie etwa Physiker. Selbst bei stereotyp weiblich besetzten Berufen wie Kosmetiker, Kassierer oder Tänzer denken Leute in Experimenten eher an Männer."
Alles klar!
Trotzdem erscheint mir Kosmetiky oder Kassiery irgendwie als eine bessere Möglichkeit zu gendern. Es klingt zwar erstmal lustig, und irgendwie niedlich... aber das finde ich besser als wenn etwas einfach nur komisch und befremdlich wirkt. Besser etwas nehmen, was ganz weit weg von der sprachlich männlichen und der weiblichen Form ist. Denn wenn man sich schon eine neue Art zu sprechen ausdenkt, mit der man die Gesellschaft und die Sprache revolutionieren will, dann sollte man sich schon überlegen was dabei raus kommt, wenn die Menschen das Wort falsch oder "schludrig" aussprechen. Und wenn ich dann ein Interview mit einem Mann sehe, wo dieser sich und andere als "Wählerinnen" bezeichnen, ist mein erster Gedanke: "Ah, und wie lang identifizierst du dich schon als Frau?"
Und ohne Sonderzeichen mitten im Wort.
Denn wenn man sich schon eine neue Art zu sprechen ausdenkt
Es ist ja keine neue Art an sich, sondern lediglich eine Überlegung, wie man das lange "Kassiererinnen und Kassierer" alltagstauglich verpacken kann. Und da ist "Kassierer*innen" mit einer kurzen Lücke meiner Meinung nach die beste Möglichkeit und demnach auch die, welche ich in meinem Alltag nutze.
dann sollte man sich schon überlegen was dabei raus kommt, wenn die Menschen das Wort falsch oder "schludrig" aussprechen
Das wiederum halte ich für Korinthenkackerei. Man kann nicht alle x-tausend Möglichkeiten durchgehen, wie (mit Verlaub) dämlich sich manche Menschen anstellen können, nur um im Versuch, Sprache idiotensicher zu machen, aufzugeben, weil es eine Sisyphusarbeit ist. Stattdessen fehlt meiner Meinung nach immer wieder mal die Gelassenheit, auf gewisse Dinge einfach mal keinen Wert zu legen, sondern sie erst einmal einzuführen und auf Reaktionen zu reagieren.
Hört sich blöd an, ist aber die alltagstauglichste Variante.
Diese gejammerer ständig. Selbst, wenn man (-in) nicht mehr benutzt heulen einige schon rum. Wenn ich sage: "Die Schüler finden den Präsenzunterricht nicht angebracht", da brauch ich kein (-innen) noch hinsetzen. Ist doch klar das hier alle gemeint sind, sowohl männliche und weibliche Schüler.
Für minderwertigkeitskomplexgeplagte Feminisitinnen ist das eben NICHT klar. Statt zu gendern sollten die sich besser im Beruf hervortun, um dort "ihren Mann zu stehen", dann wären sie glaubwürdiger als mit ihrer lächerlichen Weinerlichkeit.
Die Leute hier und generell die Mehrheit ist einfach zu engstirnig, um etwas Neues in die Sprache reinzubringen. Dabei vergessen sie, dass Sprache etwas wandelndes ist, was sich schon immer über die Zeit verändert. Und wenn es dann Wörter gibt, die alle miteinbeziehen, ist es was Gutes und minimaler Aufwand.
Die Sprache wandelt sich aber langsam und von selber und nicht durch aberwitzige Vorschläge von außen.
Mag sein aber Menschen können sich schnell an Neues gewöhnen also wieso meckert man rum? Man muss es ja nicht zwangsläufig benutzen
Ich glaube es wäre zur Vermeidung ständiger neuer Gendervorschläge am sinnvollsten, die Nationalsprache in Englisch zu ändern.
Same wir haben so viele unnötige Regeln die es im englischen nicht gibt.
Genauso schlimm wie *, Binnen- I, Unterstrich und Ähnliches. Ich nutze die männliche und weibliche Form. Das sollte ausreichen.
Das selbe Problem gibt es beim generischen Maskulinum. Komisch, wie können Frauen sich nur aufregen, dass es klingt, als würde nur über Männer gesprochen werden?