Was hat die Menschen am Nationalsozialismus so fasziniert?

6 Antworten

Du musst verstehen dass sich Deutschland zur Zeit des Aufstiegs Hitlers in einer miserablen Lage befand (reparationszahlungen, Börsencrash...)

Hitler versprach jobs für alle -> und plötzlich hatten alle wieder arbeit

Hitler versprach die Streichung der Reparationszahlungen -> und plötzlich waren die "weg"

Hitler versprach Deutschland schneller als jedes andere Land aus der Weltwirtschaftskrise herauszuholen -> und plötzlich ging es den deutschen wieder besser während andere Länder noch immer "kriselten"

Anstatt dass die untere Mittelklasse vor Obdachlosigkeit angst haben musste, sahen sie plötzlich hunderte Prestigeprojekte aus dem Boden schießen, das KdF Programm ermöglichte selbst dem ärmsten Bauarbeiter Ferien.

Wenn du all das in so kurzer Zeit siehst, und alle Zeitungen plötzlich nur noch positiv über das neue Regime berichten, dann wirst du geblendet.

Kritik gibt es kaum (die die kritisieren landen in Gefängnissen) und dass das alles nur auf immer größer werdende Schulden bezahlt wird wussten die Bürger damals auch nicht (Zensur und so du weißt schon)

Dass alles bewirkt dass du Hitler wie ein Lemming folgst, ihn zu deinem Propheten machst und ohne nachzudenken stets Partei für ihn ergreifst

Denk dir das Beispiel einfach durch und ersetze Hitler mit einem Verbrecher wie Pablo Escobar:

Stell dir vor dir geht es nicht gut du bist arm und verschuldet. Plötzlich kommt Pablo zu dir und gibt dir Arbeit, er streicht alle deine Schilden und baut in deiner armen Stadt prächtige Häuser. Während es den Leuten in der Nachbarstadt noch immer schlecht geht kannst du dir dank Pablo schon Urlaub leisten, und lebst auf einem guten Niveau -> du würdest, obwohl du genau weißt dass Pablo Escobar ein Verbrecher ist, zu ihm halten.


Für "Herrenmenschen" ist es immer schön, Privilegien zu haben, den Eindruck zu haben, dass man etwas "besseres" ist, andere unterdrücken zu können, andere auszuplündern, andere als Sklaven für sich schuften zu lassen... Das fanden damals die Deutschen, die keiner verfolgten Minderheit angehörten ganz toll... Besonders die Jungen... und natürlich besonders die, die sich bereichern konnten... Oder die, die etwas zu befehlen hatten... Und natürlich auch die, die wieder Arbeit fanden...

Manche Deutsche fande es sogar lustig, ungestraft andere Menschen zu ermorden...

Wie immer in der Politik von Faszination keine Spur man hat ihn (Hitler) gewählt weil er die Lösung für einen Blumenstrauss an Problemen versprochen hat. Und es war klar das er nicht nur aufschwätzt sondern handelt. Und nach der Machtergreifung war Faszination oberste Staatspflicht..........sonst verschwindest im KZ


earnest  03.06.2020, 16:52

Nur zur Klarstellung: Hitler wurde nicht zum Kanzler gewählt, sondern vom Reichspräsidenten zum Kanzler ernannt.

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Man könnte die ästhetisch schönen Propagandafilme a la Riefenstahl als Denkanstoß verwenden.

Auch das Radio, den sogenannten Volksempfänger, der ein "Muss" in jeden Deutschen Haushalt war. Man war jetzt ein Teil des Volkskörpers wurde einem jeden Tag suggeriert und schließlich glaubte man scheinbar selber diesen Unsinn.

Die Alternative zum Nationalsozialismus war auch nicht gerade so rosig. Der stetig wachsende Kommunismus mit den Schreckensszenario von Enteignungen und Dauerstreiks und einem drohenden Bürgerkrieg wie in Russland.

Da glaubte man halt lieber der schönen neuen Welt unter einem starken Mann, einem Führer, einen Kaiserähnlichen Figur, die Jahrhundertelang funktioniert hat.

Schau' dir doch mal den Film 'Die Welle' an.

Dort sind Parallelen zum Nationalsozialismus zu finden.