Was für Vorteile hat es dumm zu sein?

11 Antworten

Erstens hat die Evolution keinen Sinn. Sie passiert einfach. Im übrigens "interessiert " sich die Evolution nicht für das Individuum, sondern nur für die Spezies.

Aber es ist (oder war) sinnvoll für die Menschen, dass wir soziale Wesen sind. Aufeinander bezogen, aufeinander angewiesen, hilfsbereit, etc... Sonst wären wir vermutlich schon in der afrikanischen Savanne ums Leben gekommen. Und Teil des sozialen Wesens ist es auch, dass man Schwächeren hilft, dass man sie akzeptiert und mitleben lässt. Und auch "Dumme" können sich  am Überlebenskampf eines Stammes beteiligen. Sie werden dann zwar keine Häuptlinge, keine Medizinfrauen oder Anführer der Jagd, aber sie können helfen, die Beute heimzuschleppen, Hütten zu bauen, Gräben zu graben, etc...

ich selbst habe einen leicht geistig behinderten "Freund." Ich freue mich jedesmal, wenn er mich im Pferdestall besuchen kommt. Erstens ist er ein netter Kerl und zweitens ist er hilfsbereit. Er schiebt die Schubkarre über die riesige Weide, wo ich die Pferdeäppel einsammeln muss. Er erleichtert mich daher jede Menge Arbeit.



Evolution bedeutet nicht, dass diverse bzw. neue Eigenschaften immer vorteilhaft sind. Das ist leider ein allgemeines Missverständnis.

Evolution funktioniert grob zusammengefasst so, dass die Eigenschaften erhalten bleiben, welche ausreichende überlebende Nachkommen mit der selben oder ähnlichen Eigenschaften hervorbringt und diese diese Eigenschaften weitervererben können.

Um das mal etwas weniger abstrakt an einem Beispiel zu erläutern:
Angenommen ein Mensch kommt mit drei Beinen zur Welt, wobei das dritte Bein sehr hinderlich ist. Nichtsdestotrotz schafft er es über ein Dutzend Nachkommen zu zeugen. Diese Nachkommen haben alle das dritte Bein geerbt und pflanzen sich wieder fort. Und so weiter und so fort. Das Wachstum ist exponentiell und irgendwann dominieren dreibeinige Menschen vielleicht den Planeten (sehr unwahrscheinlich, aber das ist ja nur ein plumpes Beispiel).
Das dritte Bein ist vollkommen überflüssig. Trotzdem bleibt es erhalten, weil einfach genügend Nachkommen gezeugt wurden.

Nichtsdestotrotz sind viele evolutionäre Entwicklungen vorteilhaft. Und diese haben sich zum Teil bis heute gehalten, da sie vor vielen Jahrtausenden mal dafür gesorgt haben, dass einfach viel mehr Lebewesen mit diesen Vorteilen überleben konnten. Und dadurch konnte auch der Nachwuchs überleben und so die Kette fortsetzen. Und wer überlebt und genug Nachkommen zeugt, der sorgt dafür, dass diverse Eigenschaften erhalten bleiben..

Es ist heutzutage nicht wichtig fürs Überleben, ob jemand "dumm" oder klug ist. Zum f*cken braucht es kein Hirn. :-°
Und statistisch betrachtet zeugen ungebildete Menschen öfter mehr Nachkommen als gebildete. Eine traurige Entwicklung. Der Film Idiocracy greift diesen Umstand auf. Schau dir den mal an, kann ich nur empfehlen. ;)

Der Vorteil dumm zu sein besteht darin, dass man keine Ahnung davon hat. Intelligente Menschen jedoch haben eine Ahnung davon, wie dumm die Dummen sind, und versuchen diese Dummheit meistens irgendwie zu beseitigen, zu vermindern oder womöglich sogar noch zu akzeptieren, was alles sehr mühsam, nervend, und Kräftezehrend ist. Dumm zu sein ist also wesentlich Ressourcenschohnender. Da wir in Zukunft unbedingt Ressourcenschohnender umgehen müssen, um auf der Erde überleben zu können, sind dumme Menschen klar im Vorteil, und weisen den intelligenten Menschen den Weg in eine bessere Zukunft. 

Warum bringt das nur Nachteile?

Wenn alle hochintelligent wären und alle einen Prof.- oder Dr.-Titel tragen würden, wollte keiner die Straße kehren, Müllwerker, Friedhofsgärtner oder Kanalarbeiter werden wollen.

Willst du im Dreck ersticken? Deine Angehörigen und Nachbarn selbst beerdigen und die Fußgängerzonen in den Großstädten vom Hundekot, Erbrochenem oder Drogenspritzen befreien?

Du siehst also, die Evolution hat an alles gedacht!

Wenn sich nun ein intelligenter Mensch wünscht, dass es keine dummen Menschen mehr geben sollte, ist er eigentlich dümmer als er glaubt!


LupusTerre  15.07.2017, 02:08

Das ist aber eher ein lösbares Problem des gesellschaftlichen Systems und kein evolutionärer Umstand.

Darüber hinaus können auch Akademiker Idioten sein. Man sollte Bildung nicht mit Intelligenz gleichsetzen. Das sind völlig verschiedene Dinge.

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Knastduscher  15.07.2017, 02:37
@LupusTerre

Ich muss eingestehen, dass ich gerade deinem letzten Satz AUCH NICHT WIDERsprechen kann, weil der AUCH WAHR ist!

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Dummheit hat sich über Jahrtausende gehalten und konnte anscheinend nicht evolutionär ausselektiert werden.

Meine Interpretation dazu ist: Eine Population benötigt einen bestimmten Anteil von "dummen" Individuen, um damit irgendwie ihren Fortbestand zu sichern.

Man muss das auch nicht nur pro Individuum, sondern die Population im Ganzen anschauen. Es ist dabei eine statistische Größe. Tatsache ist, dass diejenigen, die "dümmer" sind mehr Nachkommen zeugen. Sie achten weniger auf Verhütung, machen sich weniger Gedanken über Lebensplanung etc. Sicherlich gibt es noch mehr Gründe. Das nur die, die mir als offensichtlich erscheinen.

Mehr Nachkommen zu zeugen ist ein Vorteil, weil damit der Genpool schneller an die aktuellen Umweltbedingungen angepasst wird. Die Gene permutieren stärker. Und das ist nunmal von Vorteil für die gesamte Spezie.

Dumme Menschen handeln schneller, weil sie sich nicht so viele Gedanken über ihr Handeln und die Konsequenzen machen. Tatsache ist, dass manchmal schnelle schlechte Entscheidungen besser sind als gute Entscheidungen, für die man lange braucht. Und das kommt am Ende auch den intelligenteren Individuen zugute, wenn man nicht so lange diskutieren muss sondern Dinge einfach "gemacht" werden.

Letzendlich sind Menschen soziale Wesen, die durch ihren Zusammenhalt ihre Stärken auf der evolutionären Bühne ausspielen. Und da haben intelligente und "dumme" Menschen ihren Anteil daran.