Was denkt ihre über die traditionelle Familienmodell?

12 Antworten

Sofern das funktioniert, alle zufrieden sind und es vom Geld her einigermaßen klappt, ist es gar nicht schlecht und sicher für alle Beteiligten eine ordentliche Lösung. Leider ist auch die Kinderbetreuung vielerorts nicht so gut, dass man sich auf sie verlassen kann - selbst in Verdichtungsräumen liegt viel im Argen.

Früher bzw. in meiner Generation (bin Jahrgang '90, fast die ganze Grundschulklasse wuchs so auf, dass die Mutter daheim war - von ein, zwei Scheidungskindern abgesehen, wo halt Geld fließen musste) hat es doch ebenfalls offensichtlich gut geklappt und das sicher auch deswegen, weil nicht zu jeder Saison ein Urlaub fällig war, nicht alle drei Jahre ein fetter Neuwagen gekauft werden musste und nicht jedes Kind exklusive Markenklamotten und Unterhaltungselektronik haben musste und nach der Schule Geld verdient wurde, das dann zum Teil auch in den Haushalt der Familie floss, anstatt dass die Eltern noch ein zehnjähriges Studium haben finanzieren müssen ... ich kenne Familien, in denen offen nur aus dem Grund beide arbeiten, damit die Kinder gleich Autos haben wenn sie 18 sind, ausgehen können und mit anderen "mithalten" können. Sorry, das kann's irgendwo nicht sein, das zeugt meiner Meinung nach nicht von großartigem Selbstwertgefühl, aber lassen wir das.

Wir würden es, wenn wir Kinder hätten, wahrscheinlich genauso machen und meine Freundin würde auch zuhause bleiben, solange die Kinder klein sind und ihre Mam brauchen (wir haben da schon ganz ofen drüber geredet) - weil es irgendwie nicht sein kann, wenn die Kinder von Erziehern, Gouvernanten und Lehrern und anschließend im Hort oder Jugendhaus oder von der Straße großgezogen werden. Solche Kinder können nicht immer eine richtige Bindung zu den Eltern aufbauen und haben darunter im späteren Lebensverlauf erst richtig zu leiden oder werden einfach auffällig, weil ihnen was fehlt. Wir sind da auch der selben Meinung.

Ich verurteile allgemein niemanden, aber ich habe weniger Verständnis für Paare, die ihre Kinder nach wenigen Wochen schon abgeben und dann sofort wieder arbeiten - zumal die meisten, die so leben, es gar nicht nötig hätten und finanziell schon gleich gar nicht. Da habe ich dann tatsächlich nur eine recht geringe Toleranz: Wer für seine Kinder keine Zeit hat bzw. sich die Zeit aus welchen Gründen nicht nimmt, bei dem frage ich mich, warum er dann welche in die Welt setzt. Ausnahmen bestätigen zumindest in meinem Umfeld diesbezüglich leider die Regel!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn die Familie glücklich mit dem Modell ist und niemanden damit auf der Tasche liegt: Jedem das Seine ;)

Für mich wäre es nichts und für die allermeisten Familien ist dieses Modell allein finaziell nicht mehr möglich. Meistens müssen beide Beteiligten eben arbeiten gehen. Der nicht arbeitende Partner stürzt sich halt meist auch direkt in die Altersarmut hinein

Grundsätzlich muss ich auch sagen, dass ich Familien mit sehr vielen Kindern kritisch gegenüber eingestellt bin (Überbevölkerung, Blockierung von Wohnraum, ich denke nicht dass jedem Kind dieselbe Aufmerksamkeit zuteil werden kann u.ä. )

Habe selbst im Familienkreis so eine Konstellation (7 Kinder) und es leben eher so alle neben sich her und die Älteren müssen sich um die Jüngeren kümmern usw. Die Mutter hat neben dem Haushalt + immer neuen Schwangerschaften (und einer Hausrenovierung) null Zeit für die Kinder


Loka95  27.09.2020, 15:42

Da bin ich absolut deiner Meinung! 👌

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In der DDR soll die Kinderbetreuung und die Frauenarbeit „vorbildlich“ gewesen sein,das greift aber viel zu kurz,zum einen war die „Vollbeschäftigung“ absurd politisch unterstützt,(eine Freundin war Waschmaschinenverkäuferin,es gab eine einzige,kam jemand,hieß es, Kauf sie oder geh,das war der ganze Job. Oder Blumenläden ohne Blumen usw. usw. ).
Die Kinderbetreuung hatte,(wie im dritten Reich),nur das Ziel, die Eltern/Kind-Bindung zu lösen und durch die Fixierung der Kinder auf den Staat zu ersetzen,um die politischen Ziele tief in die Seele der Kinder zu pflanzen.

All das war nicht fortschrittlich,sondern nur massive Manipulation der Menschen. Allerdings ist es auch unmoralisch,Frauen an Karriere zu hindern,den Druck aufzubauen,nur eine Mutter sei eine vollwertige Frau. Es wäre doch schön,jeder könnte nach seiner Façon selig werden,auch mit dem klassischen Familienmodell. Meine Mutter durfte zu meiner Grundschulzeit Heimarbeit machen,zu ihr nach Hause zu kommen,ist mir bis heute eine liebevolle Erinnerung. In der Realschule waren mein Bruder und ich dann „Schlüsselkinder“,aber wir hatten genug gelernt,um bis zur Ankunft der Eltern unsere Sachen zu machen. Vielleicht kommen wir ja langsam darauf,wie wertvoll eine intakte Familue ist,für Kinder doch das beste Fundament fürs Leben.

Wenn es ihnen so gefällt, ist das doch in Ordnung. Deswegen verurteile ich niemanden.

Ich fürchte nur, dass die Mutter dann im Alter Nachteile bei der Rente hat oder der Vater geht oder gar verstirbt.

Für mich wäre das nie was gewesen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – seit vielen Jahren glücklich vergeben

Weswegen sollte man diese Konstellation verurteilen? Kindererziehung ist auch ein Job, dazu meist ein unbezahlter. Du kannst natürlich auch arbeiten gehen und Fremde dafür bezahlen dein Kind zu erziehen. :-)

Allerdings muss der eine Verdiener in der Familie schon gut Gehalt bekommen, damit die Familie über die Runden kommt.