Was denkt ihr über Kleiderordnungen in Schulen?
Z.b keine Hotpants tiefe Ausschnitte usw.
8 Antworten
Wenn es nur um "sexy" Kleidung bei Mädchen geht, halte ich es für sexistisch. Geht es allgemein darum, Jugendlichen zu vermitteln, was angemessene Kleidung in Situationen wie der Schule oder später im Job ist und beziehen sich die Regeln somit auf beide Geschlechter, finde ich es okay und auch pädagogisch sinnvoll.
Von daher wäre es gar nicht so schlecht, wenn es irgendwas in Richtung Dresscode oder sogar Schuluniformen gäbe. Letztere müssen ja nicht zwingend aus Sakkos und Krawatten bestehen. Auch verschiedene Farben zur Auswahl wären ja kein Problem. Aber eben einfach eine vorgegebene Bandbreite aus Kleidungsstücken, die angemessen für den Schulalltag sind. Übrigens, sowas spart dann sogar echt Zeit am Morgen, weil man viel weniger darüber nachdenken muss, was man heute mal anziehen könnte (persönliche Erfahrung aus einem Job mit strengem Business-Dresscode ;)).
Auch eine lockere Kleiderordnung im Job beinhaltet, dass man nicht rumläuft, als wäre man vom Chillen am Sonntag auf der Couch direkt ohne Umweg über Dusche und Kleiderschank auf Arbeit getorkelt ;). Selbst wenn in einem Büro kein Dresscode herrscht, würde es nur äußerst fragwürdige Chefs begeistern, wenn ultra kurze Hotpants oder extrem tief ausgeschnittene Oberteile getragen werden würden. Und genau diese Mindeststandards von Angemessenheit kann ein Dresscode oder eine Schuluniform in der Schule halt durchaus beinhalten und vermitteln, gerade wenn die Schüler das nicht nur in seltenen Einzelfällen nicht von selbst auf die Reihe bekommen ;).
Aber wen stört es denn, wenn jemand eine Hotpants trägt..? Und die Personen, die es stört, die müssen doch auch darüber nachdenken, was sie daran so schlimm finden...
Also ich könnte es verstehen, wenn Studien aufzeigen, dass durch zu aufreizende Mitarbeiterinnen und zu hohem Sexualverhalten zwischen den Mitarbeiter/innen die Motivation an der Arbeit und die Leistungen zurück fallen würden.
Ansonsten sehe ich darin nur ein "wir wollen hier keinen weiteren Spaß dulden". Vor allem macht so ein Anblick ja nur so besonders, weil es als etwas besonderes bezeichnet wird.
Klar.. ich sehs auch nicht gerne, wenn Leute mit der Joggingshose in der Uni rumlaufen oder ihre Mützen aufbehalten... aber ich glaube eher, dass ich es einfach nicht mag, da mir eine andere Wertigkeit anerzogen worden ist.. wieso stört mich denn überhaupt dieser optische Anblick. Es kann mir doch völlig egal sein. Ich muss doch nicht die Äußerlichkeit so sehr priorisieren.. und sollte mehr Wert auf die persönlichen Eigenschaften legen, die die Person dann eventuell zeigt. Ich denke, dass wir manchmal viel zu sehr auf unsere Reize über die Augen bestimmen.. anstatt mehr auf andere Sinne zu reagieren.
Und ich finde, dass man auch nicht vergessen darf, wie viel Zeit Schüler/innen in der Schule verbringen und wie wenig da überhaupt noch für die Freizeit und dem Ausleben des eigenen Stiles übrig bleibt.
Natürlich sehe ich auch die Vorteile beim Tragen einer Schuluniform.. nur denke ich, dass diese Vorurteile Probleme vertuschen und die Symptome behandelt werden und nicht die Ursachen, wenn unterschiedliche Kleidungsstile zur Ausgrenzung führen.
Wenn das Ausleben der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Stils nur auf Kleidung basiert, finde ich das ziemlich schlimm und oberflächlich. Somit für mich eher ein Argument pro Kleiderordnung an Schulen ;).
Ansonsten ist schon sehr viel an dem Spruch "Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck" dran. Unser Hirn kategorisiert den ganzen Tag lang Eindrücke, damit wir nicht an totaler Reizüberflutung kaputt gehen. Entsprechend steckt jeder Mensch ganz unbewusst andere Menschen anhand des ersten Eindrucks in Schubladen. Und genau aus diesem Grund läuft man eben im Job, wo man ständig auf Vorgesetzte, Kunden, Lieferanten und Co. treffen könnte, von denen man in eine "gute" Schublade sortiert werden möchte, nicht rum, wie man gerade lustig ist, sondern achtet durchaus darauf, dass man passend zum Job gekleidet ist (von Sicherheitsaspekten ganz zu schweigen). Damit man vom Gegenüber eben überhaupt die Chance bekommt, mit den sonstigen Eigenschaften und Fähigkeiten, die man hat, zu glänzen.
Übrigens, ich hab von Jobs mit wirklich strengem Dresscode bis hin zu meinem jetzigen auf einem Bauernhof so ziemlich alle Abstufungen "mitgemacht". Und mir bricht weder ein Zacken aus der Krone, wenn ich mir den Blazer über die Bluse werfe, noch jetzt, wenn ich halt die schlammigen Booties mit der winddichten, regenabweisenden Jacke morgens anziehe ;). Und ja, ich hab trotzdem - oder gerade deswegen? - eine nicht zu übersehende, ausgeprägte, starke Persönlichkeit :).
Natürlich basiert es nicht nur auf die Kleidung.. sondern auch vieles mehr...
Und natürlich bearbeiten wir auch vieles aufgrund dessen, was wir sehen.. aber wir werden ja auch nur darauf trainiert, alles irgendwie zu bewerten, was wir sehen.. schon allein durch Werbungen, wie Dinge dargestellt werden, damit unsere Gehirnströme so gut wie möglich stimuliert werden.
Und gerade im Beruf würde ich es wichtig finden, wenn einem bewusst wird, dass Kleidung eben nicht Leute machen und man bisschen mehr hinter die Facetten schaut und sich bewusst macht, wie schnell man Menschen kategorisiert.
Man könnte aber auch sagen, dass es durchaus ein wichtiger Charakterzug für einen Mitarbeiter ist, sich in bestehende Regeln und Strukturen - wie z.B. die übliche Kleidung - einfinden und -fügen zu können. Schließlich arbeitet man in den meisten Jobs mit anderen Menschen zusammen. Da ist immer Kompromissbereitschaft und der Sprung über den eigenen Schatten gefragt, damit es nicht ständig sinnlos knallt. Und wenn jemand sich dann bereits bei einem so lapidaren Thema wie der Kleidung unbedingt "abheben" muss, was droht bei diesem Mitarbeiter sonst noch an Ärger und Stress?
Dennoch stellt sich mir da die Frage wie relevant da denn die Kleidung sein soll. Für mich ist es so unnötig wie eine Frauenquote. Entweder ist die Person aufgrund seiner persönlichen Eigenschaften für den Job geeignet oder nicht.
Man zeigt ja auch nicht nur durch das Anpassen der Kleidung, dass man sich den Strukturen der Institution fügen kann, sondern durch ganz andere Dinge.
Kompromissbereitschaft ist wohl auch von so viel mehr Faktoren, die für mich höher gewichtet sind, abhängig, als von der Kleidung.
Und ärger und Stress ist wohl auf dem Arbeitsplatz das schlimmste, was überhaupt passieren kann.. nur aufgrund eines lapidalen Themas.
Nein, sicher nicht NUR durch die Kleidung. Aber eben AUCH.
Passende Kleidung ist sicher nicht der absolut ultimativ entscheidende Faktor und ja, sie sagt nur sehr bedingt etwas über die Eignung eines Menschen für einen Job aus. Aber es ist halt einer von den Punkten, die sehr schnell für ein Aussortieren bei Bewerbungen oder das Abspringen von potentiellen Kunden sorgt, wenn man ihn nicht beachtet. So wie Rechtschreibfehler, Eselsohren oder Formatierungsfehler in Bewerbungen, ein chaotisches, schmutziges Büro oder eine nicht wirrklich ansprechende Website. Alles nichts, was letztendlich wirklich Aussagekraft über die Kompetenz von Menschen oder Unternehmen hat, aber eben beim Gegenüber so schlecht ankommt, dass lieber Abstand genommen wird.
Damit muss man sich einfach abfinden, wenn man in's Arbeitsleben eintritt. Das ist auch nichts, was sich in naher Zukunft jemals ändern wird, denn wie gesagt, erster Eindruck und so. Und dieses Abfinden anstatt dagegen zu rebellieren, weil es letztendlich eben ein sinnlos kräftezehrender, letztendlich recht überflüssiger Kampf ist, das kann man Schülern durchaus frühzeitig vermitteln, damit sie ihre Energie eben auf sinnvollere Aspekte verwenden. Übrigens ganz im Gegenteil zu Diskriminierung von Menschen aufgrund von Faktoren, die sie nicht so leicht ändern können wie die Kleidung, z.B. aufgrund des Geschlechts ;).
Aus meiner Erfahrung im Elternforum kann ich sagen, dass das Projekt Schuluniform bei den Schülern sehr gut ankam, 98% der Schüler haben dafür gestimmt.
Poloshirt, T- Shirt, Sweatshirt, Jacke mit und ohne Kapuze mit Schullogo in den Farben blau und bordeau.
Markenware zu äusserst gutem Preis
Teile und Farbe frei wählbar
dazu eigene blaue Jeans
Leider ist die Einführung der Schuluniform an den Eltern gescheitert.
Die Argumente, wir lassen uns nicht vorschreiben mimimi....
Die Eltern wollen ihren Kindern also vorschreiben, dass sie sich als Eltern nichts vorschreiben lassen ;)? Hach, Elternforen sind irgendwie immer wieder auf so ne tragische Art witzig ;).
Moin!
Ich fände Schuluniformen sinnvoll, um Schüler vor fiesem Mobbing und Ausschluss aus der Gemeinschaft zu bewahren, dem sie z.B. nur deswegen ausgeliefert sind, weil die Eltern leider kein Geld für ständig teure Markenklamotten etc. haben.
So könnten sich die Schüler eher nach den wesentlich wichtigeren inneren Werten und simplen Gemeinsamkeiten richten. Dementsprechend würden dadurch wahrscheinlich wohl auch Freundschaften zwischen Leuten entstehen, die in einer Gesellschaft wie derzeit (also voller prahlender Blender und arroganter Wichtigtuer) keinesfalls auch nur denkbar wären.
wölfin
Wenn es für Jungs und Mädchen gilt, irgendwie noch okay. Diese Ordnungen zum Beispiel „Mädchen dürfen keine Sschulterfreien T-Shirts tragen“, mit der Begründung: „Das lenkt männliche Schüler vom Unterricht ab.“ finde ich nicht okay. Warum sollten Schülerinnen zurückstecken müssen, nur weil sich Männer nicht in den Griff bekommen?
Wenn es so etwas nicht gibt, finde ich es meist okay, wenn es Schulkleiderordnung gibt.
Besuche mal ein paar Schulstunden. Es ist unmöglich wie viel Zeit verpufft wenn Mädchen wie Jungs erst ihre Kleidung richten müssen , wenn sie an die Tafel gerufen werden etc. und Mädchen wie Jungs den Weg zur Tafel als Laufsteg gestalten.
Kommt das Problem dazu, dass Lehrer nun mal ihre Schüler anschauen müssen. Ständig haben wir Theater weil wieder ein Lehrer in den Ausschnitt gesehen haben soll.
Lehrer und Lehrerinnen haben zwangsläufig unfreiwillig Aussicht in Ausschnitt und Poritze.
So blöd es klingt, Lehrer haben gebeten, dass man sie schützt. Sie weigerten sich an Pulte der Schüler zu gehen.
Wir haben es an unserer Schule so gelöst, dass Schüler die unpassend gekleidet erscheinen, ein riesiges Shirt in Pink mit blauem Aufdruck XXL über der eigenen Kleidung tragen müssen.
Selbstredend haben sich einige Schüler einen Spass daraus gemach die Shirts zu tragen. Das stört aber niemanden.
Alles was hier geschrieben wird ist meiner Meinung nach Bullshit. Nur weil Rüdiger 50 sich nicht zusammenreißen kann wenn Steffi 13 ihre Schultern oder Bauch zeigt ist nicht Steffis Problem, sondern das von Rüdiger. Die Vorbereitung auf Job und Zukunft ist auch längst nicht mehr Zeitgemäß. Nur weil jemand einen Anzug trägt ist er nicht seriöser als jemand der eine Jogginghose trägt oder eine Frau die Hotpants und Croptop trägt. Das sind einfach nur gesellschaftliche Konstrukte welche in der Vergangenheit aufgebaut wurden. Der Mobbing Aspekt trifft nur bedingt zu, da viele Studien zeigen das zwar Mobbing aufgrund von Kleidung nachlässt, aber dafür jegliche andere Form keineswegs eingeschränkt und eher sogar gestärkt wird.
Ich würde es aber schwierig finden bestimmen zu wollen, was die nächste Generationen als "angemessene Kleidung im Beruf" zu empfinden haben.. Es kann doch den Beruf selbst auch ziemlich auflockern, wenn die Kleiderordnung nicht so strikt ist.
Wobei sich ja auch sicherlich niemand seinen Job nach der Kleidung aussuchen wird.. zumindest habe ich nie jemanden kennen gelernt, der gerne bei der Bank arbeiten würde, aber mit der Kleidung nicht klar kommt..