Was, denkt ihr, ist besser: Lockere Erziehung oder eine strenge Erziehung?
Mich würden eure Meinungen interessieren.
Denkt ihr, eine lockere oder eine strenge Erziehung ist besser für ein Kind?
Ich beispielsweise bin in einer serbisch/bosnischen Familie aufgewachsen, bei uns war das meiste locker, bis auf das Thema Partnerin/Partner.
31 Stimmen
Definiere "locker" dann reden wir weiter.
Nicht pünktlich um 21:00 Uhr im Bett sein zu müssen, lange Fernsehen und gerne mal ne Cola exen😂
Das ist deine Definition von "lockerer Erziehung"???
Bein uns in Serbien würde man sagen "Lagaaano", was in der Erziehung so viel heisst, wie nicht aus allem ein grosses Fass aufzumachen.
18 Antworten
Ich glaube, das kann man so pauschal garnicht sagen. Kinder testen halt Grenzen aus und irgendwann kommt dann der Punkt, wo man sagen muss: so, jetzt ist Schluss.
Ich hab noch keine eigenen Kinder aber mehrere Patenkinder (mit denen man irgendwie mehr Zeit als anfangs gedacht verbringt, ich wusste nicht vorrauf ich mich da eingelassen habe, aber man wächst mit seinen Aufgaben😅, das macht aber auch Spaß) und die testen schon aus, was sie sich rausnehmen können. Meistens bin ich immer ruhig und erkläre denen warum jetzt irgendwas nicht geht (ich bin halt der nette Onkel und muss nicht so viel schimpfen, wie die Eltern). Ich sage denen das auch immer im ruhigen Ton: das wäre jetzt ne schlechte Idee, weil.... Und eigentlich klappt das ganz gut.
Sehr gut. "So, jetzt ist Schluss" ist streng (und ehrlich und hilfreich für alle), während die Zeit davor ganz locker ist (und schön und hilfreich für alle). Wenn streng und locker so Hand in Hand zusammenarbeiten, läuft es rund.
In gewissen Bereichen müssen die Eltern Grenzen setzen, die absolut nicht überschritten werden dürfen. Nämlich überall dort, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird. Kinder dürfen keine anderen Kinder schlagen. Sie dürfen anderen Kindern die Sachen nicht wegnehmen. Die Wünsche der anderen werden genauso oft berücksichtigt. Sie müssen auch mithelfen.
In anderen Bereichen, nämlich überall, wo sonst gar niemand betroffen ist, sollen sie die grösstmögliche Freiheit haben. Sie entscheiden mit über das Menü, wo die Ferien sind und in welche Wohnung man zieht. Wenn man die Wünsche der Kinder ernst nimmt, benehmen sie sich auch reif.
Von Handys und Fernsehen halte ich nicht viel. Meine Kinder durften bis 11 nur einmal pro Woche einen Film schauen und das Handy haben sie mit 13 gekriegt. Ich habe ihnen aber immer angeboten, ein Spiel mit ihnen zu spielen oder eine Geschichte zu erzählen, wenn sie fernsehen wollten. Das wollten sie dann auch regelmässig.
Ausserdem schaute ich, dass sie mindestens eine Stunde pro Tag draussen waren. Auch das hat sich bewährt.
Von Handys und Fernsehen halte ich nicht viel. Meine Kinder durften bis 11 nur einmal pro Woche einen Film schauen
Das klingt gut. Als ich in eine neue Wohnung zog, die keinen Fernsehempfang hatte, fand ich das prima! Denn das schadet mir ja nicht weniger als meinem Kind. So konnte ich es auch ganz konkret vorleben und nicht nur als Regel für das Kind aufstellen.
Ich hätte gern für "Anderes" gestimmt, doch dies gab es leider nicht.
Ich persönlich mag das Wort streng nicht. Mir gefällt "konsequent" besser.
Was Kinder brauchen ist ein möglichst klares Gerüst von Regeln in denen sich das Zusammenleben zu gestalten hat. Dabei sind die Kids sehr unterschiedlich und dem kann mit der "Enge" des Gerüstes begegnet werden.
Klar sein sollte immer allen Beteiligten, welche Konsequenzen das Nicht einhalten der Regeln hat und dann "funktioniert" Erziehung in der Regel auch.
Streng ist mir zu nichtssagend als Wort.
LG
Das Wort Streng hat in der Kindererziehung einen negativen Beigeschmack. Deshalb hab ich mich für locker entschieden. Die Wahrheit ist aber, dass ich für einen Mittelweg bin. Streng weil Grenzen sein müssen und locker weil diese nicht mit Gewalt aufgezeigt werden sollten.
Ich hatte eine Erziehung ohne Grenzen und folgen bei Fehlern (man hat mich einfach so machen lassen, als wäre nichts gewesen), das war nicht immer das beste für mich und ich musste später erst lernen, mit anderen Leuten respektvoller umzugehen.
Damit das Kind genauso fühlt wie ich die ganze Zeit. Es kann nicht sein dass man Kinder auch noch belohnt, wenn sie Scheiße bauen