Was denkt Ihr, hätte der VW ID3 mehr Erfolg gehabt wenn er E-Golf genannt worden wäre und auch wie ein Golf aussehen würde?
Meiner Meinung nach ist sein Design jedenfalls komplett nichtssagend und austauschbar Oder ist er einfach nur viel zu teuer, in China wird er für umgerechnet weniger als 16.000 Euro verkauft, siehe hier:
https://www.autobild.de/artikel/vw-id3-volkswagen-elektroauto-china-schleuderpreis-22856555.html
Und hat ZUDEM ein miserables Infotainment-System, und dass er keinen noch so leichten Anhänger ziehen darf schränkt seinen Einsatzzweck zudem maximal ein?
5 Antworten
Reine Spekulation der Regenbogenpresse und in der Rückschau kann man herrlich über alle möglichen Dinge diskutieren.
Nein, ich glaube nicht, dass Optik oder Name hier eine große Rolle spielen würde. Das sind für mich die Dinge, die man in Umfragen wohl durchaus so herauslesen könnte, bei der realen Auswahlentscheidung dann aber am Ende kaum eine Rolle spielen.
Das Chinaargument kommt oft, aber ich kenne persönlich keine Person, die ein Auto nicht kauft, weil es in China einen anderen Preis hat.
Ich bin in der Anhängerbranche nicht so fit, aber auf der Autobahn sehe ich selten einen Golf mit einem Anhänger, Radträger schon, die gibt es auch für den ID.3. Vermutlich hat die Zielgruppe Anhängerfahrer andere Zugfahrzeuge im Zugriff, reine Spekulation.
Infotainment, hm, das kann ich nicht ganz nachvollziehen, ja, es gab zu Beginn Herausforderungen, die hatte aber jeder Hersteller. Ich gebe ein Beispiel, Tesla hatte bspw. letztes Jahr über 30 Softwareupdates um Dinge in die Richtung zu bringen, in die sich funktionieren sollten. OTA ist hier Vorteil und Schrecken zugleich.
Mich wundert eher, warum die Dinge wie der traumhafte Wendekreis, gepaart mit Handlichkeit, super Raumangebot, fantastische Assistenten so wenig Relevanz haben. Denn hier trennt sich Spreu von Weizen und erklärt teilweise einen Mehrpreis.
Ja kann schon sein, dass ein id Golf besser ankommen würde.
Der id3 hat aber meiner Meinung nach viel mehr Probleme als den Namen.
Erstens der hohe Preis. Die Bedienung ist, naja reden wir nicht drüber. Man hat sich von Anderen einiges abgeguckt. Aber leider das, was bei Anderen auch ungünstig war. Die Lenkradtasten sind unmöglich. Der Minimonitor in der Mitte ist nicht mehr zeitgemäß. Und dazu der hohe Preis.
Aber auch die Technik an sich. Über 100KW Ladeleistung habe ich noch nie gesehen. Andere sind da deutlich besser. 30-40 min Schnellladung ist nicht mehr angemessen. Andere laden mehr als doppelt so schnell. Auch wegen des hohen Verbrauches, ist der Reichweitengewinn vergleichweise gering. Und das zu einem nicht marktüblichen Preis.
Die Chinesen wollen Blink Blink und so weiter. Da muss deutlich mehr kommen, als die lächerliche Ambientbeleuchtung. Und mit der Software kann man auch keinen Asiaten aus dem Wald locken.
Und dann wäre da noch der zu hohe Preis. Ich meine um die 40k bei vernünftiger Ausstattung für einen kompakten "Volkswagen" sind Wucher.
Inzwischen wurden die Preise nach unten angepasst und das Fahrzeug etwas verbessert. Ob das reicht, wage ich zu bezweifeln. Der id3 ist nunmal verkorkst. Da hilft das Facelift jetzt vermutlich nicht mehr weiter.
Zum Glück ist man bei VW wieder zur Vernunft gekommen. Eigentlich wollte man den Golf zugunsten des ID 3 sterben lassen. Doch jetzt wird es genau umgekehrt, der ID 3 wird ersatzlos eingestellt und der Golf darf als ID Golf weiterleben. War auch sehr riskant den Erfolgs- und Traditionsnamen Golf aufzugeben. Toyota ist ja damit auch ganz schön auf die Schnauze geflogen, als man grundlos den Erfolgsnamen Corolla aufgab und durch Auris ersetzte. Der Corolla ist wieder da. Auch der erfolglose Carina Nachfolger Avensis ist Geschichte, als Ersatz hat Toyota den Camry wieder nach Deutschland geholt.
Meiner Meinung nach wollte VW mit der ID-Serie gleichzeitig zu viel und hat den Wechsel zum E-Antrieb zu halbherzig vollzogen. Man hat nicht nur "E-first" gepredigt und "V-first" gelebt, sondern auch ein komplett neues, unausgereiftes Infotainmentsystem eingeführt – und das gleich für eine ganze Serie.
Der Name „ID“ ist inzwischen so gut wie verbrannt.
Der frühere E-Golf, der meiner Erinnerung nach schon etwa 2014 auf den Markt kam, war zu seiner Zeit ein hervorragendes Elektroauto. Ich hatte selbst drei Jahre lang einen davon in meinem Firmenfuhrpark. Meine Geschäftspartnerin ist ihn hauptsächlich gefahren. Danach wechselte sie zu einem ID.4, der objektiv gesehen das schlechtere Auto war. Er verbrauchte mehr Strom und hatte ständig Elektronikprobleme.
Mehr Erfolg hätte VW, unabhängig vom Design, vermutlich gehabt, wenn sie die vorhandenen Modelle konsequent und ernsthaft für die elektrische Zukunft weiterentwickelt hätten.
Der kleine Bruder des E-Golf, der E-Up, bekam beim Facelift einen schnelleren Bordlader und einen fast doppelt so großen Akku. Er war bis zu seiner Einstellung im letzten Jahr ein Erfolg. VW konnte die Nachfrage trotz des verhältnismäßig hohen Preises nie vollständig bedienen. Der E-Golf hingegen musste sich weiterhin mit einem 2-Phasen-Bordlader zufriedengeben und erhielt nur ein paar PS mehr sowie einen minimal größeren Akku. Schließlich wurde der Preis noch gesenkt, bevor das Modell eingestellt wurde. Einen Neuen E-Golf gab es dann nicht mehr.
Ich denke, VW wäre mit einem kontinuierlich weiterentwickelten E-Golf, einem guten E-Polo und einem überzeugenden E-Passat erfolgreicher gewesen. Ein ausgereiftes Infotainmentsystem mit Over-the-Air-Updates wäre sicher das Tüpfelchen auf dem i gewesen, hätte aber keinesfalls zwingend schon 2020 bei den Kunden verfügbar sein müssen.
Nein, die Ladetechnik und der Innenraum hätten die selben Probleme verursacht.
notting
deutschland ist seit 20-30 jahren kein nennenswerter absatzmarkt für vw. der gewinn bzw die kohle wird in china gemacht. und ich denke mal, dass der id3 in china besser wäre als ein normaler, deutscher standard e golf.
der id3 war neu, futuristisch. darauf stehen die chinesischen kunden. für deutschland ist das natürlich nichts, finde den id3 auch horror mäßig albern und hässlich
Das Problem ist wenn ein Auto austauschbar aussieht wie ein China-Auto, ohne erkennbaren Marken-Wiedererkennungswert