Was denkt ihr Atheisten wenn ihr so was Sieht/Liest?

Der Glaube an etwas? - (Menschen, Religion, Gott)

27 Antworten

Mein erster Gedanke dazu war: Nicht schon wieder.

Mein zweiter Gedanke war: Warum hat sich der Verantwortliche nicht zum Thema informiert, bevor er dieses Bild erstellt hat?

Mein dritter Gedanke war: In welcher Reihenfolge soll ich die Fehler richtigstellen?

Mein Ergebnis war: In der Reihenfolge, in der sie im Bild vorkommen. Das ist einfach, weil das Bild aus drei horizontalen Teilen besteht und in jedem ein grober Fehler vorkommt.

1. Hier wird nicht der Atheismus dargestellt. Atheismus ist der Nichtglaube an Götter bzw. die Überzeugung, dass es keine Götter gibt. Beide Definitionen enthalten jedenfalls keine Aussagen über die Entstehung von Menschen oder Legomännchen. Was dargestellt ist, ist ein plumper kreationistischer Diffamierungsversuch von Evolutionsbiologie und Atheismus, die hier kurzerhand in einen Topf geworfen werden, weil beides Feindbilder von fundamentalistischen Gläubigen sind.

2. Hier wird Evolution mit Zufall gleichgesetzt, was nicht unserem Forschungsstand entspricht. Einige der bestimmenden Faktoren der evolutionären Entwicklung, wie Mutation und Gendrift, sind nicht vorhersagbar (~ zufällig), aber die Selektion ist alles andere als willkürlich. Um zu erkennen, dass es sich bei dem Zufallsargument der Kreationisten um einen Stohmann handelt, muss man nicht mal ein Buch über Evolution aufschlagen, es reicht schon ein Blick auf den Titel von Darwins Abhandlung. Die deutsche Übersetzung lautet: Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampfe um’s Dasein. Der Titel lautet eben nicht: Über die Entstehung der Arten durch puren Zufall.

3. Auch der Vergleich zwischen Legomännchen und Menschen hinkt, wenn man bedenkt, dass die Evolutionstheorie die Entwicklung des Lebens beschreibt, aber Legomännchen nicht lebendig sind. Legomännchen können sich (anders als Lebewesen) nicht vermehren und haben (anders als Lebewesen) auch kein Erbgut, das mutieren könnte, deshalb kann man auch lange darauf warten, dass sie sich selbständig weiterentwickeln. Bei Lebewesen ist das aber nun mal etwas anderes.

Ich entschuldige mich, wenn das etwas unfreundlich rüberkam, aber für mich ist das die reinste Sisyphusarbeit.


Fantho  09.05.2016, 23:33

Du scheinst das mit dem Legomännchen nicht verstanden zu haben und hängst Dich auch noch in Deinen Gegenargumenten an einem solchen auf...

Die Deutung des Bildes wie folgt:

Das 'einfache' Legomännchen benötigt einen Schöpfer, während das komplexe und komplizierte Wesen namens 'Mensch' keinen Schöpfer, sondern aus Mutation und Selektion entstanden sein soll?

Korrekt, ein kreationistischer Gedanke...

Gruß Fantho

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Mark1616  10.05.2016, 09:32
@Fantho

Das 'einfache' Legomännchen benötigt einen Schöpfer, während das komplexe und komplizierte Wesen namens 'Mensch' keinen Schöpfer, sondern aus Mutation und Selektion entstanden sein soll?

Auch der Vergleich zwischen Legomännchen und Menschen hinkt, wenn man bedenkt, dass die Evolutionstheorie die Entwicklung des Lebens beschreibt, aber Legomännchen nicht lebendig sind. Legomännchen können sich (anders als Lebewesen) nicht vermehren und haben (anders als Lebewesen) auch kein Erbgut, das mutieren könnte, deshalb kann man auch lange darauf warten, dass sie sich selbständig weiterentwickeln. Bei Lebewesen ist das aber nun mal etwas anderes.

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Ja, wenn man es Kindern erklären will, reicht diese vereinfachte Darstellung.

Wobei "Schöpfer" schon stark als Synonym für Gott besetzt ist. Man würde beim Legomännchen eher vom Erfinder sprechen.

Und "Zufall" ist eigentlich auch schon wieder ein Wort für sich, über das man sich seitenweise austoben kann.

Evolutionäre Anpassungen sind Wechselwirkungen mit der Umwelt. Sie passieren nicht 100%ig zufällig. Sie sind so zufällig wie die Veränderungen in der Umwelt.


Suboptimierer  09.05.2016, 13:39

Also ich bin mir absolut sicher, dass das Bild nicht mit neutraler Intention kreiert wurde, sondern von einem Gläubigen, der Atheismus irgendwie lächerlich machen will.

Dabei ist Atheismus viel einfacher. Man muss nicht glauben, dass der Mensch durch Zufall entstanden ist. Es reicht, nicht zu glauben, dass es ein Gott war. Es könnten z. B. auch Aliens gewesen sein. Man ist als Atheist nicht auf den Zufall festgelegt.

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Wenn ich dieses Bild sehe, denke ich, dass da jemand witzig zu sein versucht.

Klar kann man über Religionen oder religiöse Spinner Witze machen ebenso wie über nichtgläubige Rationalisten. Aber worüber Witze auch gemacht werden, man darf ihnen stets eines abfordern:

Sie sollten witzig sein.

Zwar gibt es ja immer noch sowas wie "Majestätsbeleidigung" aber den Straftatbestand "Gotteslästerung" gibt's zum Glück bei uns nicht mehr, denn ein wirklicher Gott, so es ihn denn gäbe, kann von einem Krümel im Universum, wie wir Menschen es sind, ebenso wenig beleidigt oder geschmäht werden wie die Eiche vom scheuernden Wildschwein.

Mein Mitleid mit Menschen, die es vorziehen, lieber zu glauben als zu denken, kann dieses Bildchen jedoch kaum beeinflussen. Ich bin und bleibe überzeugter Leugner jedweder "göttlicher" Macht.

Hallo Nida,

das ist der Vorteil am Atheismus: In der Regel sieht man die Dinge entspannter und fühlt sich nicht in seinen religösen Gefühlen verletzt. Somit ist es unwahrscheinlich, dass ich und andere Atheisten den Kopf des Erstellers dieses Bildes fordern werden (mehr als ein Augenverdrehen ist nicht drin!).

Das Bild ist ganz nett, wobei der Ersteller (vermutlich Kreationist) auf beinah verzweifelte Weise versucht, die Schöpfungslehre anzupreisen, ohne dabei auf die Evolutionslehre einzugehen, beziehungsweise sie auf den Zufall zu reduzieren, was schließlich falsch ist, sie erfüllt im Gegensatz zur Schöpfungslehre wissenschaftliche Standarts, um den Atheismus ad absurdum zu führen. Eine gewisse Ignoranz schwingt in dem Bild auch mit, vielleicht ist diese jedoch auch von Nöten.

"Quod erat demonstrandum"

Die Aussage rechts ist für keine Partei zu beweisen. Ich bin ja selbst eher atheistisch eingestellt, aber wer weiß schon, was das Universum noch an Geheimnissen hat, an denen wir bisher nicht mal kratzen.


crashy2002  09.05.2016, 15:53

Finde ich toll! Ich bin Christ, ich kann Leute einfach nicht ausstehen die behaupten dass es keinen Gott gibt und das das eine Tatsache ist und das selbe mit der EvolutionsTHEORIE.

Es ist nur eine Theorie, wie die Schöpfung, beides sind gleich wahrscheinliche Möglichkeiten, da es keine Stichhaltigen beweise dafür gibt ;)

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19hundert9  09.05.2016, 16:27
@crashy2002

@crashy2002: Falls du meinen Kommentar meinst:

Ich bin eigentlich auch Christ (also ich bin als einer aufgewachsen), habe schon mal überlegt ob ich aus der Kirche austrete (Steuer), habe es aber der Familie und Verwandtschaft zu liebe nicht getan.

Ich kann nur für mich sprechen und für mich sind die Beweise für und gegen Gott einfach zu wenig, ich glaube auch nicht dass da jemals irgendjemand in einer Hinsicht beweisen wird können und deshalb muss ich mich einfach überraschen lassen.

Und eines ist für mich aber ganz sicher, Religionen haben für mich nichts mit dem Glaube zu tun.

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Verjigorm  09.05.2016, 16:39
@crashy2002

Gott ist eine menschliche Schöpfung... ich trag nicht ohne Grund ein umgedrehtes Kreuz...

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Meatwad  09.05.2016, 17:35
@crashy2002

Es ist nur eine Theorie, wie die Schöpfung, beides sind gleich wahrscheinliche Möglichkeiten, da es keine Stichhaltigen beweise dafür gibt

Vollkommener Unsinn. Du bist dir offensichtlich (wie so viele Menschen) nicht einmal ansatzweise darüber im Klaren, wie der Begriff der wissenschaftlichen Theorie definiert ist bzw wie die wissenschaftliche Methode funktioniert. Aus diesem Grund solltest du zu diesem Thema lieber schweigen, bis sich dieser Sachverhalt bei dir verändert hat. Es könnte ja durchaus sein, daß Kommentare hier in ein paar Jahrhunderten noch für Menschen lesbar sind. Das wäre dann überaus peinlich für dich. Gilt natürlich für viele hier.

Kurzum: Der Begriff "Theorie" bedeutet im wissenschaftlichen Sinne nicht das, was im Alltag darunter verstanden wird. Bei einer wissenschaftlichen Theorie handelt es sich eben nicht um eine reine Annahme. Es handelt sich dabei vielmehr um das genaue Gegenteil. Und die Evolutionstheorie ist eine, wenn nicht gar DIE gesichertste Theorie, die es gibt. Nicht nur, daß sie nicht mit dem Schöpfungsmythos auf einer Stufe steht, sie ist es auch, welche diesen einwandfrei als Mythos entlarvt.

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dadita  09.05.2016, 18:43
@crashy2002

Nein. Einfach nur nein. Die Schöpfung ist in jeder Beziehung widerlegt, es ist keine Theorie sondern eine absurde Hypothese.

Die Evolution ist ein Fakt, eine wissenschaftliche (!) Theorie was bedeutet dass sie ein belegbares und BELEGTES Model zur Erklärung eines natürlichen Phänomens (hier die Artenvielfalt) ist. Die Evolutionstheorie ist über jeden begründbaren Zweifel hinaus belegt, wer sie bestreitet tut dies aus Ignoranz oder religiösem Fanatismus.  

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19hundert9  09.05.2016, 14:07

Ich bin zwar kein "Schubladen-Denker" aber könnte auch sein dass du einfach ein Agnostiker bist. Ich stecke mich selber eigentlich da auch nicht rein, würde aber meinen Standpunkt am besten beschreiben.

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