Was denkt ihr?

3 Antworten

Ich habe 10 Jahre in einem türkischen Viertel gelebt, als weiße, alleinstehende Frau nicht-muslimischen Glaubens.

Was ich da erleben musste, hat mir den Atem geraubt.

Herzlichkeit, Menschlichkeit, Freundlichkeit, Hilsbereitschaft... Ich wurde zu Ramadan eingeladen, selbst als nicht-gläubige Christin. Auf meine Aussage, ich könne da doch nicht einfach erscheinen, ich glaube noch nicht mal an irgendeinen Gott, hieß es, ich soll halt dann einfach viel Hunger mitbringen und wir wären Nachbarn und sie würden sich freuen.

Als ich Interesse bekundete, mehr über die Religion zu erfahren, nicht weil ich glauben will, sondern weil mich die Geschichte interessiert, wurde ich sogar in eine Moschee eingeladen. Ich habe meine Tattoos aus Respekt verdeckt und wollte mir ein Tuch auf die Haare legen, da sagte mir derjenige, der mich herumgeführt hat, das sei nicht nötig, ich sei der Gast und Gäste müssen sich nicht verstellen.

Mein Kollege fastet, ich habe meine Brotzeit mit in den Flur genommen, aus Respekt vor ihm, da hat er sich in den Flur neben mich gestellt und meinte: "Iss, wo du essen magst, auch neben mir. Ich mache das für mich und für meinen Glauben. Du machst, was du machen willst".

Ich habe viel mit Moslems zusammen gesessen und über die Hintergründe geschichtlicher Art "geforscht", also was kann man aus dem Koran und der Bibel beweisen, Orte, Berge, Flüsse, etc.


musso  03.06.2024, 09:37

Deckt sich genau mit meinen Erfahrungen in einem islamischen Umfeld. Danke dafür!

1Iken  03.06.2024, 10:34

Endlich Mal eine Person mit einer sehr positiven Sicht. Sieht man auf Gutefrage sehr selten

Ich hatte für rund zwei jahre eine Beziehung mit einer (erst immer hijabtragenden) sunnitischen Muslima.

Für Sie und mich war es kein Problem.

Für meine Kids und Enkel auch nicht.

Für ihren einen Sohn war es ein Problem, für ihren anderen Sohn nicht.

Für ihre Enkel war es widerum kein Problem.

Aber für ihre beiden Ex-Männer und für ihr muslimisches Umfeld.

Da erlebten wir nichts 'Friedliches.

Im Gegenteil.

Es wurde vor uns ausgespuckt, Sie und ich wurden beschimpft (jedenfalls übersetze Sie es mir so).

Das führte dann dazu, dass wir in unserem Wohnviertel uns nicht mehr gemeinsam zeigten.

Wir gingen dann öfter lieber in Nachbarstädte, und Sie zog dann ihren Hijab aus, damit wir dort nicht dasselbe erleben.

Wie von wildfremden Muslimen (m,w,d) angesprochen zu werden, ob wir vh sind, ob ich Muslim sei ... u.ä.

Jedenfalls zeigte das Verhalten der meisten Muslime (m,w,d) ihr und mir gegenüber nicht, dass an an einem friedlichen, religionsübergreifenden, respektvollen, freundlichen und harmonischem Zusammenleben irgendein Interesse besteht ...

Zu 100 %. Islam bedeutet ja: Hingabe. Aber komplett ausformuliert bedeutet es:

Erreichung des Friedens durch völlige Hingabe an den allmächtigen Schöpfer.

Der Islam ist aber nur der Islam. Ein Lebensweg. Und die Muslime müssen ihn korrekt umsetzen. Menschen sind aber nicht perfekt, und die Umsetzung gelingt nicht immer vollständig. Menschen machen Fehler, Sünden... Leider sind nicht alle Menschen friedlich. Sie müssen ja letztendlich den Frieden bewahren. Und unfriedliche Menschen gibt es leider in jeder Religion, jedem Bereich...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Inkognito-Nutzer   03.06.2024, 10:28

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