Was denkt ihr?

3 Antworten

Altern können nur Lebewesen, eigentlich nicht mal die. Es verändert sich nur alles.

Wir zählen bestimmte Periodische Ereignisse, sterben irgendwann, aber auch das ist nur eine Veränderung. Das Universum zu vermenschlichen bringt m. E. nichts. Die Erde altert in unserem Sinne auch, dehnt sich aber nicht aus. Und die Sonne derzeit auch nicht.

Wir vergleichen alles mit Dingen, die wir kennen: Ein Stern wird "geboren", "stirbt". Das ist schlicht Unsinn, nur eine uns scheinbar erkennbare Analogie zu unserem Alltagsleben.

Dass der Urknall die "Geburt" des Universums war, ist auch nur so eine Analogie, allerdings eine eigentlich unpassende: Vor einer Geburt gab's Eltern, davon ist bez. Urknall absolut nichts bekannt.

Persönlich mutmaße ich, unser derzeitiges Verständnis von Raum und Zeit basiert nur auf unser beschränktes Wahrnehmungsvermögen, ist damit gewissermaßen "hausgemacht".


Alina552 
Beitragsersteller
 17.09.2023, 23:12

Danke auf jeden Fall für deine normale Antwort. Manche tun sich leider hier in den Kommentaren. Echt schwer auf eine Frage normal zu antworten.

Auf jeden Fall wollte ich nichts vermenschlichen. Leider fielen mir keine anderen Begriffe ein, die ich hätte verwenden können. Mir ist auch bewusst, dass sich die Erde natürlich nicht ausdehnt. Daher habe ich die Sonne als Vergleich herangezogen, da ich dachte, dass man anhand dieses Beispiels besser nachvollziehen kann, was ich meine.

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Analogien sind idR nur hinkende Vergleiche. Um die Expansion des Universums zu verstehen, versteht man praktischerweise zunächst die...

Hubblekonstante

Unter der Annahme einer linearen Ausdehnung des Universums ist der Skalenfaktor a(t) =D(t)/D0 einer beliebigen Distanz D und der Distanz D0 zum Zeitpunkt t0 im Universum linear abhängig von der Zeit t:

a = da/dt*t (1) mit einer Ausdehnungsgeschwindigkeit

da/dt = H*a (2)

Der Faktor H ist die Hubblekonstante (die besser Hubbleparameter heißen sollte, weil sie nicht konstant ist - in der Tat folgt aus einer linearen Ausdehnung konstante Ausdehnungsgeschwindigkeit da/dt und damit H = 1/t mit 2 in 1 eingesetzt), hat beim Urknall eine Polstelle und nimmt seitdem ab, wird aber nie null.

Kosmologischer Horizont

Objekte in der Entfernung r entfernen sich mit der Geschwindigkeit v(r) = H*r von uns. Man kann nun mit der Lichtgeschwindigkeit c einen Radius rH = c/H definieren, der Hubbleradius genannt wird. Für r = rH ist die Geschwindigkeit v(rH) = c, d.h. theoretisch entfernen sich Objekte in dieser Entfernung mit Lichtgeschwindigkeit von uns (die Spezielle Relativitätstheorie gilt nur lokal und wird dadurch nicht verletzt), und man könnte meinen, dass man dann diese Objekte nie mehr sehen kann, weil ihr Licht nicht gegen die Expansionsgeschwindigkeit ankommt, aber:

1. Licht direkt hinter rH kann es, einmal ausgesandt, mit der Zeit innerhalb von rH schaffen und uns letztlich doch erreichen - die korrekte Rechnung beinhaltet eine Integration der Bewegung mitbewegter Koordinaten und des Lichtsignals von t0 bis unendlich und führt hier zu weit - außerdem...

2. ist die o.g. Annahme der linearen Ausdehnung falsch. Die Ausdehnung unterliegt bremsenden und beschleunigenden Einflüssen (zB die Massendichte einschl. dunkler Materie vs. dunkle Energie), deren Stärke nicht zeitlich konstant war oder sein wird. In Abhängigkeit von diesen Einflüssen kann der Kosmologische Horizont sich bei vorwiegender Bremsung weiter ausdehnen und mehr Objekte sichtbar machen, oder bei vorwiegender Beschleunigung schrumpfen und mehr Objekte verbergen.

Aus diesen beiden Gründen liegt der Kosmologische Horizont nicht beim Hubbleradius, sondern nach aktuellem Stand etwas dahinter (etwa 16 Mrd LJ statt 13,4 Mrd LJ). Mit weiterer Ausdehnung des Universums und sinkender Massendichte könnte die Beschleunigung gewinnen - dann würde der Hubbleparameter auf einen konstanten Wert sinken: die Lösung für die Differentialgleichung da/dt = const*a ist dann eine exponentielle Ausdehnung, die den Kosmologischen Horizont schließlich bis auf gravitativ direkt gebundene Strukturen schrumpfen ließe, und die Reste der Vereinigung aus Milchstraße und NGC224 wären allein in der Dunkelheit.

Partikelhorizont.

Wo aber sind die fernsten Objekte, die wir jetzt schon sehen, wirklich? Als ihr Licht ausgesandt wurde, dh kurz nachdem das Universum transparent wurde, waren sie nur einige Mio LJ entfernt. Während ihr Licht im Raum zu uns unterwegs war, bewegte sich dieser Raum aber mit der Expansionsgeschwindigkeit von uns weg und verlängerte die Reisezeit des Lichtes (und seine Wellenlänge), bis das Licht schließlich hier ankam; inzwischen haben sich die damals aussendenden Objekte bis zum sog. Partikelhorizont entfernt (ca 46 Mrd LJ), also weit hinter dem Kosmologischen Horizont.

Ich stelle mir die Frage, wie man einer Eintagsfliege die Jahreszeiten erklären soll. Sobald dieses Problem gelöst, schau ich mir das Universum und was in x Mia Jahren passieren könnte an.

Unterm Strich wirds eine Theorie bleiben, so wie die Jahreszeiten Theorie für eine Eintagsfliege ist.


Alina552 
Beitragsersteller
 17.09.2023, 20:07

Ohne Witz deswegen hasse ich gute Frage, man kriegt nur dumme Antworten.. es ist ja auch eine Theorie Kollege Helm, und außerdem kann es wissenschaftliche Beweise geben, dass das, was ich sage. Quatsch ist. Denk mal drüber nach.

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