Was bringt euch dazu, nicht mehr wütend auf andere Menschen zu sein?
Mir haben schon viele Menschen Unrecht getan (zumindest aus meiner Sicht). Ich hatte eine lange Zeit sehr viel Wut in mir und schmiedete Rachepläne. Bis ich irgendwann verstanden habe, dass mir Rache langfristig gesehen selbst schadet. Ich habe auch verstanden, dass andere Menschen mich angreifen bzw. verletzen, weil sie selbst verletzt sind. Sie haben also ihre Strafe schon bekommen, da sie voller Negativität sind.
Und auch diese Menschen werden eines Tages sterben, Familienangehörige verlieren, können krank werden usw. Wenn ich mich jeden Tag daran erinnere, werde ich nicht mehr wütend auf Menschen, die mich schlecht behandeln. Ich habe keinerlei Interesse, mit solchen Menschen Frieden zu schließen, da sie sowieso keine Einsicht zeigen. Außerdem kann ich manche Menschen von Grund auf nicht leiden. Ich wünsche denen nur das Schlimmste (Krankheit, Unfall). Aber ich werde keine Rache planen und habe auch keine Wut mehr in mir. Die beste Rache ist Erfolg.
6 Antworten
Ich weiß zwar nicht, was vorgefallen ist, dass Du so wütend geworden bist, doch mir hilft immer wieder Gelassenheit. Menschen, die mir vorsätzlich Schaden zugefügt haben, haben doch zuerst einmal sehr große Probleme mit sich selbst. Man kann versuchen, ihnen zu helfen, ihnen die Hand zu reichen, doch wenn nach vielen Motivationsversuchen das mit der Handreichung nicht gelingt, dann lässt man es bleiben. Ganz easy. Wenn sie partout nicht wollen, dann wird das eben respektiert. Es geht meines Erachtens auch nicht darum, mit diesen Menschen Frieden zu schließen, weitaus wichtiger ist es, mit sich selbst im Frieden zu bleiben.
Niemandem wünsche ich das Schlimmste. Ausnahmslos niemandem.
Es geht doch nicht darum, jemandem, dem es sowieso schon grausamst schlecht geht, noch zusätzlich einen hinterhältig miesen Tritt zu verpassen, nein. Dieses Nachtreten ist widerwärtig. Es geht bei den Handreichungen und dem gezeigten Verständnis darum, dass der Verursacher wach wird, den Mut hat, sich selbst aus der Misere zu befreien. So kann selbst zwischen den ärgsten Feinden vielleicht kein Frieden, aber doch respektvoller Umgang entstehen. Man muss nicht (stets) einer Meinung sein. Keineswegs. Es braucht auch keine erzwungenen Sympathiebekundungen, die alles verschlimmern. Respekt. Mehr braucht's nicht - und viel gelassener werden im Umgang. Wir sind Menschen, keine vorprogrammierten Roboter.
Deine Worte = "Ich habe keinerlei Interesse, mit solchen Menschen Frieden zu schließen, da sie sowieso keine Einsicht zeigen. Außerdem kann ich manche Menschen von Grund auf nicht leiden. Ich wünsche denen nur das Schlimmste (Krankheit, Unfall). Aber ich werde keine Rache planen und habe auch keine Wut mehr in mir. Die beste Rache ist Erfolg."
Prof. Dr. Gerald Hüther - Gelassenheit hilft: Anregungen für Gehirnbenutzer
Ich verwende keine Wut auf Menschen die mir unrecht getan haben. Solche Emotionen sind kraftraubend und zähren mehr an mir als an ihnen. Ich muss mit niemandem Frieden schließen, ich verbannen sie aus meinem Leben und damit sind sie mir schlichtweg egal. Ich lasse mir meine positivität nicht von solchen Menschen kaputt machen. Ich lebe nicht in der Vergangenheit sondern im hier und jetzt, und im hier und jetzt gibt es diese Menschen nicht für mich.
Glaube aber nicht das ich kein unrecht erlebt habe, ich habe schreckliche Dinge durchmachen müssen wegen einigen Menschen. Aber ich habe mich dafür entschieden das wissen in mein Leben zu lassen das ihr Verhalten nichts mit mir zu tun hat und mich deshalb nichts angeht. Es ist ihre Schlechtigkeit . Und Karma kommt irgendwann.
Wie es meist mit allem ist, mehr Informationen, Wissen und Verständnis dafür.
Mir haben schon viele Menschen Unrecht getan
Oberflächlich betrachtet sicherlich, und dass du das so empfunden hast, glaube ich dir auch.
Ob es einzig Unrecht war aber, bezweifle ich, weil wir vieles sehr eingeschränkt nur betrachten und zu viele Sichtweisen darauf dabei ausschließen.
Selten ein Schaden ohne Nutzen!
Ich hatte eine lange Zeit sehr viel Wut in mir und schmiedete Rachepläne.
So geht es ja vielen Menschen und weltweit lässt sich das leicht beobachten.
Sobald sich Menschen bedroht und hilflos, werden sie wütend und aggressiv, dann wollen sie sich rächen. Gängige Methode .... ;-)
dass mir Rache langfristig gesehen selbst schadet.
Damit bist du bei diesem Thema schon ein gutes Stück vorangekommen, was dir ein besseres Leben bescheren wird.
Ich habe auch verstanden, dass andere Menschen mich angreifen bzw. verletzen, weil sie selbst verletzt sind. Sie haben also ihre Strafe schon bekommen, da sie voller Negativität sind.
Auch sehr weise!
Ich habe keinerlei Interesse, mit solchen Menschen Frieden zu schließen, da sie sowieso keine Einsicht zeigen.
Das ist auch gar nicht nötig, dennoch geht es um deinen inneren Frieden und deine Zufriedenheit.
Was bringt euch dazu, nicht mehr wütend auf andere Menschen zu sein?Zum einen Selbsterkenntnis. Ich erkenne, dass auch ich andere verletze oder verletzte, obwohl ich das womöglich gar nicht wollte, aber halt auch nicht wusste, wo ihre Knöpfe dafür sitzen.
Dass meine Wut viel mit Angst zu tun hat. Angst vor einer möglichen Bedrohung. Und dass hinter meinen Ängsten meiste zu enge und eingeschränkte Gedanken über jemanden oder etwas stecken. Über etwas bedrohlich Erscheinendes denke ich selbst zu eng und eingeschränkt und daher erscheint es mir beängstigend und ich will es abwenden oder vermeiden. Nie aber wird man mit seinen eingeschränkten Gedanken der Wahrheit gerecht und muss folglich stets falsch damit liegen. Viele Vorteil und Chancen bleiben einem so verborgen und für uns ungenutzt.
Das Gefühl der Angst und Wut entsteht nach dem wir zu eingeschränkte Gedanken über etwas hatten.
Andere können mich nur verletzen, weil ich bereits ein klaffende Wunde in mir habe. Anstatt auf Rache sinne ich eher danach, diese zu heilen. Ganz so, wie ich es mit meinem Körper auch mache. Das klappt natürlich seelisch ebenso. Danach kann mich in diesem Bereich keiner mehr verletzen.
Denn in Wirklichkeit stochern sie nur in meiner Wunde herum, was sehr schmerzhaft sein kann. Sie erinnern mich quasi an meine Wunde, fügen mir aber gar keine neue hinzu.
Schmerz ist nötig, damit wir uns verändern und entwickeln. Wir brauchen ihn, um unseren eigenen Weg zu gehen, nicht anhänglich oder selbstschädigend zu sein.
Davon spricht Hesse in seinem Gedicht Stufen:
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Sobald wir irgendwo zu stark hängen oder stecken bleiben, nicht weiter wollen, nicht lernen wollen, kommen Probleme und Schmerz in unser Leben, was uns schnell wütend werden lässt, wie ich meine beobachtet zu haben.
Immer wieder aber bewerten wir die Situationen viel zu einseitig und bekommen das in den falschen Hals - mit fatalen Folgen.
Könnten wir größer, weiter, verständnisvoller über manches denken, verstünden wir die Zeichen und Botschaften für uns besser und könnten damit ein angenehmeres Leben mit weniger Widerstand und mehr Gelassenheit leben.
andere Menschen mich angreifen bzw. verletzen,
Wenn dir das auffällig oft begegnent, könnte es auch gut möglich sein, dass du dir selbst es zu selten und zu schwach nur erlaubst, anderen Grenzen zu setzen, sie womöglich zu verletzen, ihnen etwas zuzumuten, sie anzugreifen ..... alles die Richtung halt ....
Das gehört mit zum Leben und keiner von uns sollte das total Ablehnung und nie anwenden. Ab und wenn muss es sein .....
Du siehst schon, man kann eine Sache von vielen verschiedenen Seiten her betrachten und sollte so oft als möglich Einseitigkeit vermeiden.
So, das waren mal einige Anregungen von mir .....
Meine großartige Fähigkeit zur Ignoranz. Ich konzentriere mich auf mein eigenes Wohlbefinden und schon bessert sich meine Laune wieder.
Hey,
im Grunde hast Du Dir die Antwort doch selbst schon gegeben und diese Einstellung finde ich sehr gut.
Sage Dir, dass diese Personen ein Problem mit sich selbst haben und dass das nicht Dein Problem ist, genauso wie Du nicht dafür verantwortlich bist, was Andere verstehen oder in Dein Gesagtes hineindichten, sondern Du bist nur verantwortlich dafür, was Du gesagt hast bzw. sagst.
Rachepläne entspringen stets aus einem gewissen Hass und Hass ist tatsächlich etwas, das nur einem selbst schadet. Ist wie selbst Gift trinken und hoffen, es schadet Anderen, LG. :)
Leider werden die bösesten Menschen oft die ältesten. Kann man nur hoffen, dass das Karma dann noch kommt, LG. :)