Was brauche ich um Welpen mit Papiere zu züchten?
Hallo
wir haben eine Hündin, sie ist ein Jahr alt und wir wollen sie, wenn sie 2 - 2 1/2 ist einmal decken lassen.
Sie hat alle Papiere, sprich auch reinrassig.
wir hätten gerne, dass die Welpen auch Papiere bekommen.
Was müssen wir machen damit die Welpen später Papiere bekommen?
wir möchten sie wie geschrieben nur einmal decken lassen
3 Antworten
Dazu musst du selbst Züchter werden, d.h. beim VDH muss man eine Zuchtstätte anmelden, die ganz bestimmten strengen Kriterien entsprechend muss, diese wird dann kontrolliert und zugelassen, die Hunde müssen mehrfach überprüft und bewertet werden und können dann zur Zucht zugelassen werden, der Züchter selbst muss VORHER an vielen Seminaren und Fortbildungen teilnehmen ..... und wenn man dann züchtet, dann bekommen die Welpen automatisch die richtigen Stammbäume, die ein Beleg dafür sind, dass sie aus einer kontrollierten Qualitätszucht stammen. Und nicht Produkte von Vermehrern oder "Hobbyzüchtern" sind ....
Deine Hündin müsstest du erst einmal auf vielen Ausstellungen präsentieren und dort bewerten lassen. vorausgesetzt, sie hat tatsächlich eine Ahnentafel aus dem VDH/FCI. Wenn sie dann keine zuchtausschließenden Fehler hat und die Formwertnoten stimmen, dann braucht sie entsprechend ihrer Rasse bestimmte gesundheitliche Untersuchungen und u.U. noch Arbeitsproben und kann dann der Körkommission vorgestellt werden. Diese entscheidet dann, ob die Hündin in die Zucht genommen werden darf oder nicht.
Alles sehr teuer, sehr aufwändig - und oft nicht möglich, wenn man z.B. nicht über ein Haus mit Garten verfügt (denn Etagenwohnungs-Zuchten werden nicht genehmigt!).
Außerdem braucht man viel Ahnung von der Rasse - nicht jeder Hund eignet sich tatsächlich für die Zucht.
Und wenn die Hündin jetzt bereits 1 Jahr alt ist, ist das zeitlich gar nicht mehr zu schaffen ...
Mitglieder im VDH sein, die Hündin muss angekört sein usw
Kostet viel Zeit und Geld. Ausstellungen, Züchter Seminare usw
Du gehst in den Zuchtverband, der deine Rasse betreut. Du stellst deine Hündin mindestens zwei mal aus, um eine Formertnote zu bekommen. Du gehst mit deiner Hündin zu einer Zuchttauglichkeitsprüfung. Du gehst zum Tierarzt und lässt sie auf die vom Verein vorgeschriebenen Erbkrankheiten untersuchen. Diesen Befund schickst du an deinen Verein. Dann besuchst du ein Neuzüchterseminar, auf dem du über rechtliche Grundlagen, Genetik, Deckpartner und Aufzucht informiert wirst. Dann richtest du alles her was der Zuchtwart für den Wurf sehen will, der kommt zu dir nach Hause und prüft ob alles so ist wie es sein soll.
Dann suchst du einen Rüden, der ebenfalls Zuchttauglich ist und der genetisch zu deiner Hündin passt.
Wenn diese (grob beschriebene) Schritte gemacht sind, dann bekommen die Welpen (nach Abnahme des Zuchtwart) Papiere.
Kostet Zeit, Geld und Energie.
Ich glaube, das ist für die allermeisten, die auf solche Ideen kommen, eben nicht klar. Die meinen sicher, dass man in jeder Etagenwohnung prima Welpen großziehen kann, dass die mit so einem 2 oder 3 qm großen Welpengitter oder Kaninchenteil zufrieden sind und sich weder bewegen noch rumtoben noch bellen noch Häufchen und Pfützchen machen ....
alles ok - aber die Zuchtstätte muss auch bestimmten Kriterien entsprechen, so sind Haus mit Garten zwingend vorgeschrieben - in einer Etagenwohnung darf nicht gezüchtet werden .... schon daran scheitert es oft ...