Was besagt dieses krasse Zitat?

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In der Wissenschaft nennt man das inzwischen den Dunning-Kruger-Effekt, nach den beiden Psychologen, die das Phänomen erforscht haben. Es handelt sich sozusagen um ein Zitat, das wissenschaftlich untermauert ist.

Was taten Dunning und Kruger?

Sie nahmen einen umfangreichen Wissenstest, bei dem Wissen auf den verschiedensten Gebieten abgefragt wird: Politik, Geografie, Biologie etc. Zusätzlich baten sie die Versuchspersonen, für jeden Bereich einzuschätzen, wie gut sie auf dem Gebiet sind, und wie viele der Fragen sie wohl richtig beantwortet haben.

Das ergab folgendes Bild:

Je mehr Fragen die Versuchspersonen (VP) falsch beantwortet haben, umso sicherer waren sie sich, das Meiste gewusst zu haben. Wenn man ein Bild aufmalt: Von links nach rechts die Anzahl der korrekten Antworten, von oben nach unten die eigene Einschätzung, dann ergibt sich eine U-förmige Kurve. Am Sichersten, alles richtig gemacht zu haben, waren diejenigen, die am wenigsten wussten. Je besser die Antworten wurden, umso schlechter schätzten sich die VPs ein, bis die Kurve irgendwann wieder anstieg, bei denen, die wirklich viel wussten, wurden allmählich auch die Einschätzungen des eigenen Wissens besser. Aber so gut wie diejenigen, die wirklich schlecht abschnitten, haben sich nicht einmal die eingeschätzt, die so ziemlich alles richtig beantworteten.

Die am Schlechtesten im Test abschnitten schätzten ihr eigenes Wissen also höher ein als die Experten auf dem Gebiet!

Der Grund dafür ist der: Je mehr man über ein Gebiet wirklich weiß, umso mehr weiß man auch, was man alles nicht weiß. Man kann seine Lücken sehen, die man hat. Hat man keine Ahnung, weiß man auch nicht, was man alles weiß und kann auch nicht abschätzen, wie viel man weiß. Studenten kennen fast alle den umgekehrten Effekt: Man fängt an, für eine Prüfung zu lernen. Am Anfang ist man noch optimistisch - kein Problem. Je mehr man liest, umso mehr Fragen tun sich auf, umso deutlicher treten die Lücken im Wissen zutage. Kurz vor der Prüfung bringt einen der Gedanken daran, was man alles nicht weiß, so richtig ins Schwitzen.

Daher leben die Unwissenden im Glauben, sie wüssten alles, und sie haben keinen Zweifel daran. Die Experten, die, die wirklich viel wissen, kennen ihre Lücken und sind erheblich vorsichtiger bei der Einschätzung - sie zweifeln eher an ihrem Wissen. Sie wissen auch, was an ihrem Wissen umstritten ist, und warum.

Daher stimmte es: Die Ahnungslosen sind so selbstsicher, die Wissenden so voller Zweifel, was ihr Wissen angeht.

Es gibt zwei Möglichkeiten, Jemanden zu beleidigen, wie Ambrose Bierce einmal anmerkte: Man kann die Wahrheit über einen sagen, oder Lügen erzählen.

Wenn man also Menschen die Wahrheit über sie sagt, fühlen sie sich gleich beleidigt, oft umso mehr, je besser es zutrifft. Oder, wie ich immer sage:

Nur Menschen, denen es an Klugheit mangelt, fühlen sich leicht und schnell beleidigt. Manchen Menschen kann man nicht sagen, wie sie sich benehmen, ohne sie zu beleidigen. Kluge Menschen wissen, dass keine Tatsache beleidigend sein kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dumme handeln einfach ohne nachzudenken, die hinterfragen nicht. Kluge überlegen sich, was sie tun und bedenken auch die möglichen Folgen.

Es ist keine Beleidigung, denn Dumme halten sich für klüger als sie sind und fühlen sich daher nicht angesprochen, Kluge wissen, warum sie zweifeln.

Das die Welt einunglaublich komplexer Ort ist und wir sie nur in Allegorien und in Ausschnitten begreifen können.

Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.

Bertrand Russell

Die Aussage ist zwar überspitzt formuliert, hat aber einen gewissen Wahrheitsgehalt. Dumme Menschen überlegen wohl nicht lange und tun oft das, was sie für richtig halten. Dagegen kommt es sicher vor, dass gescheite Leute häufig zu lange und intensiv nachdenken, das Für und Wider erwägen.... und letztendlich zu keinem Ergebnis kommen.

Das lässt sich aber nicht verallgemeinern, denn es gibt sicher auch Menschen, die mehr oder minder intelligent sind und dennoch kein Risiko scheuen.

Die "Dummen" trauen sich alles und denken über nichts nach und tun es einfach. Also sie denken kaum vor.

Die Klugen die vorher denken können, zögern immer und tun es nicht.