" Ich weiß, dass ich nichts weiß"

19 Antworten

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Mit seiner Aussage behauptet Sokrates nicht, dass er nichts wisse. Vielmehr hinterfragt er das, was man zu wissen meint. Denn dieses vermeintliche Wissen ist nur ein beweisloses Für-selbstverständlich-Halten, das sich bei näherer Untersuchung als unhaltbares Scheinwissen entpuppt. Ein sicheres Wissen findet man bei den Menschen grundsätzlich nicht, deshalb kann man von seinen Ansichten nur vorläufig überzeugt sein. Die Aussage birgt vordergründig das Paradoxon, dass auch das Wissen über das „Nichtwissen“ ein Wissen ist, von dem man nicht sicher wissen kann.

Alles klar?

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ichwei%C3%9F,dassichnichts_wei%C3%9F!


Leviathan94 
Beitragsersteller
 10.08.2010, 02:53

dh

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Leviathan94 
Beitragsersteller
 10.08.2010, 02:55

Ok habe mir die Bedeutung auf dem Link nochmals durchgelesen, und es jetzt verstanden, dankeschön :)

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Ebse2010  11.08.2010, 18:29

Sehr gut. Ich möchte hier gern den Philosophen Karl Popper empfehlen, der sich mit derartigen Fragestellungen gründlich beschäftigt hat und der Sokrates Aussage umgewandelt hat in: "Ich weiß, dass ich fast nichts weiß." Karl Popper ist der Auffassung: "Wir wissen nicht - wir raten."

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"Ich weiß, dass ich nichts weiß" ist eine Formulierung, wie Sie wörtlich von Sokrates so nicht gesagt wurde. Bei Platon, auf den die Berichte des sokratischen Nichtwissens zurückgehen ist es immer ein Nichtwissen, nie ein Nichtswissen. Und das Nichtwissen bezieht sich immer auf etwas, so z. B. auf die Frage, was Taperkeit, Frömmigkeit etc sei. Allerdings aber auch auf die Frage nach der Selbsterkenntnis "Wer bin ich?, oder auf Fragen anch dem Denken und Fühlen der anderen. So fängt die Verteidigungsrede mit folgender Feststellung des Sokrates an: "Welche Erfahrung Ihr bei den Reden meiner Ankläger gemacht habt, Athener, weiß ich nicht." Das sokratische Nichtwissen ist ein prinzipielles. Es ist ein Nichtwisssen von Sachverhalten, von denen ein Wissen dem Menschen nicht möglich ist und nicht zusteht, sondern nur dem Gott. Der letzte Satz der Verteidigungsrede lautet: Ich geht, um zu leben, ich gehe um zu sterben, wer aber zum besseren geht, weiß nur der Gott."

In diesem Wissen von den prinzipiellen Grenzen menschlichen Wissens, war Sokrates der weiseste Athener, der Athener, die sich in der damaligen Zeit überheblich, machtgierig und grausam gegenüber anderen Teil der Welt verhalten haben, weil Sie irrtümlich glaubten, besser zu sein, als sie in Wirklichkeit waren.

Nimm das "nichts" nicht als das absolute nichts. Aber im Vergleich zu dem Wissen, dass theoretisch erlangbar waere, wuesste jemand alles, ist das tatsaechliche Wissen eines einzelnen Menschen praktisch Null.

Insb. dann, wenn man das, was man zu Wissen glaubt bzw was momentan als "wahr" angesehen wird, mit der Wirklichkeit vergleicht.

Das ist eigentlich ganz leicht. Sokrates wollte herausfinden, was man ganz sicher wissen kann. Er hat alle seine vorherigen Annahmen umgestürzt und ganz von vorn angefangen um sich ein fundamentum iconcussum (Fundament) aufzubauen. Er sieht das die Sonne aufgeht, weiß es aber daher noch lange nicht, da es ja eine optische Täuschung sein könnte ect. Er weiß letztlich nur das er selbst existiert...ich denke also bin ich...cogito ergo sum... Damit hat er sein Fundament und versucht darauf aufzubauen. Er bringt (wie alle Philosophen) auch einen Gottesbeweis: Der Mensch hat die Vorstellung von etwas perfektem (Gott), aber da es soetwas auf der Welt nicht gubt und es noch kein Mensch zuvor gesehen hat muss es irgendwo das "Perfekte" geben, da diese Vorstellung nicht einfach so in jedem Menschen ist sondern einen Urspung haben muss. (ziemlich wackelig aber irgendwie logisch XD) Auf jeden Fall kommt direkt nach dem Satz "Ich weiß, dass ich nichts weiß" der Satz "Ich denke, also bin ich. So ist er schrittweise vorgegangen...

er hat damit eher gemeint, dass im Anblick der schier unendlichen Informationen, die ihm in seinem Leben begegnen, unmöglich ALLE effektiv aufnehmen kann. Er war sich also im Klaren darüber, dass er - mit seinem jeweils erlangten Wissen - relativ gesehen NICHTS weiss. Klarer wird der Spruch vielleicht wenn man sagt: Ich weiss, dass ich verschwindend wenig weiß ! MfG Andy


Leviathan94 
Beitragsersteller
 10.08.2010, 02:53

Nunja, wenig ist ja nicht gleich nichts. Ob ich wenig Geld oder gar kein Geld habe... Das sit ja doch ein großer Unterschied, auc hwenn es nicht so scheint..

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