Was bedeutet eigentlich Metaphysik?

4 Antworten

Das Übernatürliche, jenseits ( = Meta) des Wahrnehmbaren (also der Physis = Natur im weitesten Sinne).

Es wird unter Metaphysik alles zusammengefasst, was religiöse oder philosophische Fragen und Antwortversuche nach "den letzten Dingen" angeht:

Existiert Gott? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Was ist das Leben? Wozu leben wir eigentlich usw.

Der Begriff stammt aus früheren Zeiten und bezeichnete, in Bibliotheken, die Bücher, die hinter/neben (meta) den Büchern der Physik standen. Gemeint waren damit die geisteswissenschaftlichen Werke im Unterschide zu den naturwissenschaftlichen Werken.

Nunmehr wird der Begriff synonym für Philosophie / Geisteswissenschften oder in deren Kontext verwendet.

link: https://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik_%28Aristoteles%29


WombatCC  29.10.2016, 23:51

Das wurdest eigentlich du gefragt. Aber andere hatten auch ganz gute Antworten.

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Ottavio  26.05.2016, 16:45

Kant hat das Wort wohl so gebraucht, aber die heutige  Bedeutung ist das nicht.

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Ja da stellen wir uns mal ganz dumm und nehmen mal einen Teller und legen da eine Erbse rein. Jetzt sagen wir, dass wir die Erbse wären und der Teller von innen, soweit er aus Sicht der Erbse erkennbar ist, das nennen wir Physik, oder der mögliche Raum unserer Erfahrung. Da können wir nun stochern und rühren und immer neue Erfahrungen machen über Kleinsttiere oder sonstigen Krimskrams im Teller. Solange wir mit unserem Umhergucken und Suchen im Tellerrand bleiben, im möglichen Raum unserer Erfahrung, die auch von anderen nachvollzogen werden kann, sind wir Erfahrungswissenschaftler und es gibt noch vieles, das da zu entdecken wäre.

Jetzt ist unsere Erbs extrem neugierig und nicht wirklich damit zufrieden, was sie im Teller aufspüren kann. Allein schon die verständliche Frage der Erbse, wie komme ich überhaupt in meinen Teller, lässt manche vor Erschrecken bleich werden: Das können wir nicht sagen, das ist jenseits unserer Erfahrung - oder altgriechisch - es ist meta physik. Darüber können wir nur spekulieren. Solange nur jemand spekuliert, was alles außerhalb des Tellers sein könnte aus reiner Freude an der Spekulation, ist das ja nicht schlimm und halt brotlose Kunst. Anders aber wird es, wenn er mit diesen Spekulationen den Schritt zurück über den Tellerrand macht und behauptet, auf Grund seiner Spekulationen alles innerhalb des Tellers in einem anderen Licht sehen zu können, dann wird es giftig, denn außer seiner spekulativen Behauptung hat er ja zuerst mal keinen Beweis, der anderen, die im Teller geblieben sind, kritisch zugänglich wäre. Sie können es glauben oder nicht.

Wenn sich dann noch mehr Erbsen in Gedanken spekulativ außerhalb des Tellerrands rumgetrieben haben und ebenfalls mit Behauptungen anderer Art auftreten, kann es zum Krieg kommen zwischen Anhängern von Erbse A und Anhängern der anderen Erbsen. Einen Beweis hat keiner, aber den festen Glauben, dass nur ihre Spekulation die einzig absolute Wahrheit wäre. Was nun? Die nachvollziehbarste Spekulation hat die Erbse, die sagt, Leute, mich interessiert nur zweitrangig, was man jenseits unseres Tellers alles erspekulieren kann, weil beweisen kann man es doch nicht. Beweisen können wir, was innerhalb unseres Tellers feststellbar ist und das reicht auch aus, um ein verträgliches Leben miteinander zu führen. Spekulationen, die unseren klaren Erfahrungen widersprechen und uns ein X für ein U vormachen wollen, sind abzulehnen. Spekulationen, die Unfrieden stiften und nur eine Tarnung dafür sind, dass man die Bestimmungsmacht im Teller an sich reißen will, sind ebenfalls abzulehnen. Akzeptabel sind Spekulationen, die die Erfahrungen im Teller akzeptieren, auch wenn sie selbst weitergehende Interpretationen haben, die tolerant sind gegenüber anderen Spekulationen und darauf verzichten, um des gemeinsamen Friedens willen, ihre Sicht im Teller nicht mit Heimtücke oder sonstiger Dominanz durchzusetzen.

Alle Menschen haben eine Metaphysik, Grundannahmen, die sie glauben ohne sie beweisen zu können, die nicht mit Wissen abgedeckt sind wie ihre Erwartungen und Hoffnungen. Viele bleiben damit im Teller, im Raum der Erfahrbarkeit. Viele drängen aber auch über den Tellerrand hinaus. Das ist alles akzeptabel, solange niemand seine Spekulation als absolute Wahrheit setzt und anderen aufzwingen will. Werben ja, mit dem Schwert oder anderen Mitteln der Dominaz missionieren: Nein.

Die Metaphysik beschäftigt sich mit Fragen, deren Antworten reine Spekulationen sind, welche man aber weder beweisen noch widerlegen kann.

Fragen wie: „Was passiert nach dem Tod?“, „Warum leben wir?“, „Gibt es eine Seele?“ „Gibt es einen Gott?“, „Wer oder was hat uns erschaffen?“